Jubiläumsklasse 60 Jahre Schulentlassung seit 1955 der Norden-Schule Ahlen, eine Klassengemeinschaft mit ihren drei eifrigen Organisatorinnen Frau Seiler, Frau Mehring und Frau Hunke.
Mit Gott fang an! Mit diesem Sinnspruch trafen sich 25 Frauen um 11 Uhr in der Ahlener Marienkirche.
Dort wurden sie von Pastor Willy Strohband im Rochett mit Stola erwartet, der sich für die erwartungsvollen Damen noch schnell kämmte und das Lied "Großer Gott wir loben dich" anstimmte. Nach diesem Morgenlob plauderte der Pastor - in Ahlen auch liebevoll "Willi" genannt - und wollte erfahren, wer denn von den ehemaligen Schülerinnen in Ahlen geblieben sei oder wohin sie die Reise geführt habe? In die Nähe oder Ferne?
Mitleidig jedoch auch fröhlich berichtete er über seine persönliche Schulzeit und über seinen heutigen Religionsunterricht in Ahlens-Schulen z.B., dass er mit den Kindern auch zum Friedhof gehe, um so auf spielerische Weise dem Tod den Stachel zu nehmen; denn auch der Tod gehöre zum Leben.
Die Namen der verstorbenen Mitschülerinnen wurden vorgelesen und gleichzeitig zündete der Geistliche auf dem Altar für jede Verstorbene ein Licht an. Mit einem Licht gedachten die Teilnehmer den Toten der Flugkatastrophe in Frankreich.
Pastor Strohband beendete den Gottesdienst, indem er jedem Teilnehmer einen kleinen, süßen Marienkäfer verehrte.
Nachdem auch Werner Fischer ein Marienkäfer zugeflogen war, führte er die Teilnehmerinnen über den Marienplatz mit dem heutigen Marienbrunnen zur sprechenden Fassade des Goldschmiedehauses.
Sodann wurden die Gäste in der Schatzkammer des Ahlener Interreligiösen Museums empfangen.
Vorab war eine Themenauswahl durch die Verantwortlichen erfolgt. Die Jubiläumsschülerinnen lauschten gespannt den Worten von GM Werner Fischer. Fischer informierte über das jüdische Leben in der Welt, im jüdischen Haus, in der Familie und der Synagoge. Anhand von Museumsexponaten wurden Vergleiche angestellt zwischen dem Judentum, dem Islam und den christlichen Religionen.
Ein Buchgeschenk zur Erinnerung an ein stolzes Jubiläum und den gelungenen Morgen zeigte fröhliche und dankbare Gesichter.
Für Fischer rief diese Begegnung besondere Erinnerungen wach; denn einige Damen erinnerten ihn mit dem Ring an ihrer Hand daran, dass er vor vielen Jahren die Trauringe für das junge Paar geschmiedet hatte. Die Erinnerung schenkt dem Bilde das Leben.