Auf die Patenen folgen weiter unten noch die Paxtafeln, Pektorale und Pyxis.

patene

 

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Patene, vergoldet, Durchmesser 140 mm, Vertiefung 80 mm

Die Patene ist an der Oberseite mit einem Kreuz im Kreis, 20 mm im Durchmesser, graviert.

Sie zeigt starke Gebrauchsspuren.

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Patene, vergoldet, Ø 135 mm, Vertiefung ca. 10 mm, Ø 78 mm

Auf der Rückseite Randmerkmale vom Kelch

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patene 2

Die schlichte Tellerform der Patene ist in der Mitte nur wenig vertieft. In Ihrer Ausformung ist sie ein anschauliches Beispiel für die Mehrzahl der abendländischen Patenen der neueren Zeit, die nur der Ablage der Hostie des Priesters dienen.

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patene 3

Patene, Kupfer, vergoldet, getrieben, Ø 150 mm, Vertiefung Ø 75 mm

Auf der Rückseite ist am Rand die Ziffer 5 punziert.

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Paxtafel, Friedenskußtafel, Zwickau Ende 17. Jh., Silber,

2013-04-18 08.43.09

getrieben, ziseliert, punziert, gegossen, Maße: Höhe 218 mm, Durchmesser des Fußes 96 mm, Marken: Beschauzeichen Zwickau, Rosenberg Band 3, 4972, Meisterzeichen fehlt.

Barocke Friedenskußtafel mit einem verglasten Schaubehälter auf rundem Fuß mit kleinem Schaft.

Über einem glatten Rand mit gestufter Zarge erhebt sich die zweizonige Wölbung des Fußes bis zum Schaftsockel. Die Frieszonen sind mit vier Spiegelmedaillons und Akanthusblättern auf punziertem Untergrund verziert. Der runde Schaft der Tafel ist mehrfach profiliert und in der Mitte zu einem Nodus verstärkt. Auf die Ober- und Unterseite ist ein stehendes bzw. hängendes Blattwerk mit lanzettförmigen Blättern ziseliert. Gegenüber der nur schwach herausziselierten Ornamentik des Fußes, ist das Bogenfenster in der Mitte der aufsitzenden Tafel von kräftig ziselierten Akanthusranken umgeben. Hinter dem Glas ist im Bogenfenster ein kleines Schmuckkreuz eingesetzt.

Das Kreuz ist in der Art einer barocken Monstranz mit großem Fuß und einem Strahlenkranz gestaltet. In geschlossenen Fassungen befinden sich 11 durchsichtige facettierte Steine (alter Diamantschliff). Das Kreuz ist mit rotem Samt hinterlegt. Die Tafel besteht aus einem Vorder- und Rückteil, wobei die Rückseite nicht ornamental gestaltet ist, sondern nur acht Halbkugeln zeigt, unter denen die Schrauben zur Befestigung angeordnet sind.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 81

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Pyxis

ist der Name für ein kleines liturgisches Gefäß, in dem konsekrierte Hostien für die Spendung der Kommunion aufbewahrt werden.
Pyxiden können auch als transportables Behältnis beim "Versehgang" dienen, um Kranken oder Sterbenden außerhalb der Kirche die letzte Ölung (Salbgefäß) und die konsekrierte Hostie zu reichen und sie zu segnen.

Der Priester trug diese Pyxiden an einer Kette - teils sichtbar - oder in einem Etui vor der Brust.

Pyxis

pyxis

Kupfer, getrieben, feuervergoldet, verrieben, Italien vor 1000, Maße: 13,5 cm hoch, 10 cm im Durchmesser

Diese sakrale Dose mit Deckel, eine Pyxis zur Bewahrung des heiligen Brotes, wurde vor mehr als 1000 Jahren in Kupfer hergestellt. Sie ist feuervergoldet und wird von drei Löwen getragen. Der Goldschmied und Ziseleur hat mit einem Metallpunzen von außen und innen Motive in das Kupfer getrieben.

Die Dose ist geschmückt mit acht verschiedenen Blumenmotiven, Blumen, die es auf der Welt nicht gibt, jedoch im Paradies geben könnte.
Der Rand des dachförmigen Deckels ist mit vielen kleinen Herzen verziert. Das oben thronende Kreuz ist leider eine
spätere Ergänzung.

In diesem sakralen Gerät wird die Geschichte lebendig im Museum im Goldschmiedehaus

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Pyxis, Hostiendose, deutsch 18. Jh., Holz, gedrechselt, geschnitzt

2013-04-18 08.47.33

Maße: Höhe 30,5 mm, Durchmesser des Deckels 62 mm, Durchmesser des Bodens 55 mm

Runde Hostien- oder Oblatendose aus gedrechseltem und geschnitztem Holz. Der Gefäßkörper ist im Innern abgerundet, damit die Hostie dem Behälter leicht zu entnehmen ist.

Christus steht, mit einem Lendenschurz bekleidet, an der Geißelsäule angekettet. Ketten führen auch von den Gliedmaßen an die rückwärtige Wand. Die kleine, balusterartige Geißelsäule ist dem Typus der Geißelsäule von S. Prassede in Rom nachgebildet.

Bildaufbau und Körperhaltung Jesu Christi erinnern an das Gnadenbild des gegeißelten Heilands in der Wieskirche von 1739. Durch den regen Gebrauch ist die flachrelifierte Oberfläche stark abgegriffen und zum Teil unkenntlich, so auch die Inschrift unter dem Bildmotiv, wahrscheinlich

"JESUS AVE REX JUDORUM" (lat. = Sei gegrüßt Jesus, König der Juden).

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 85

geisselsaeule

     In der Basilika Santa Pressede in Rom befindet sich eine Säule an der Jesus Christus gegeißelt worden sein soll. Diese Säule wurde von Kardinal Colonna (* um 1170; † 28. Januar 1245) nach Rom gebracht.

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Kreuz, Versehkreuz mit Chrisamgefäß (Provisur-Pyxis), deutsch, Raum Ibbenbüren 1786,

2013-04-18 08.51.47

Bronzelegierung, gedrückt, gegossen, gesägt, graviert, Maße: Höhe 192 mm, Durchmesser des Fußes 63 mm, Durchmesser des Kreuzes

96/99 mm, Durchmesser der Hostiendose 39 mm, Durchmesser des Chrisamgefäßes 25 mm, Marken: Jahreszahl 1786 gepunzt, "BR 45" graviert.

Versehkreuz mit Chrisambehälter auf kleinem, rundem Fuß.

Die glatte Fußoberfläche wölbt sich über einem überkragenden Rand zum runden Schaft, der das Salb-/Chrisamgefäß in der Form eines einfachen Zylinders (Konche) trägt. Der Schaft ist in der Mitte stark profiliert. Der Deckel des Gefäßes ist mit einem Scharniergelenk zu öffnen. Auf ihm steht mit einem kleinen, gekehlten Schaft das Kreuz mit der Hostiendose in der Mitte.

Die flachen Kreuzenden des griechischen Kreuzes sind geschweift. Strahlenbündel, die in die Zwischenräume gesetzt sind, betonen das Zentrum mit der runden, flachen Hostiendose. Während die Rückseite leicht nach innen gewölbt ist, weist der Deckel eine Wölbung nach außen auf. Die Schauseite zeigt die gravierte Darstellung des Gekreuzigten in volkstümlicher Wiedergabe. Umrahmt wird das Bildmotiv von ringförmigen Profilierungen, die den Rand des Deckels gestalten. Der äußere Rand ist gekordelt. Die Hostiendose ist mit einem Klemmverschluß und einem Scharniergelenk zu öffnen.

Eine lange Kette (Erbskette - nicht ursprünglich), die durch zwei Ösen an dem Chrisamgefäß und durch zwei Ösen an den Enden der Kreuzbalken geführt wird, ermöglicht das Tragen des Versehkreuzes mit dem Chrisamgefäß auf der Brust des Geistlichen während des Versehganges.

Das Gefäß ist handwerklich gut ausgeführt. Angesichts der vernieteten Löcher kann man davon ausgehen, dass die Kreuzbalken mit dekorativen Elementen (religiösen Symbolen?) versehen waren.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 88

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Pyxis EtuiPyxis geschlossen

Etui für die Pyxis                              Pyxis Vorderansicht

Pyxis geoeffnet front

Pyxis geöffnet, Vorderansicht

Pyxis geoeffnet seite

Pyxis geöffnet, Seitenansicht

 

Pyxis, 19. Jh.

Auf einer runden Bodenplatte ruht eine runde Dose mit abnehmbarem Deckel. In dieser Dose befand sich das "Heilige Oel " Crisam, das dem Kranken oder Sterbenden gespendet wurde. Oberhalb der Dose befindet sich ein Scharnier, in dem sich ein runder ausgesägter Strahlenkranz zu einer Viertelstellung bewegen läßt.

Im Zentrum der großen Bodenplatte ruht eine größere Dose mit Deckel, die für die Bewahrung der konsekrierten Hostie bestimmt ist.
Der Dosendeckel ist mit dem Christusmonogramm IHS graviert mit einem Kreuz auf dem H-Querbalken, darunter ein Herz mit 3 Nägeln. Die Gesamtkomposition ist umrandet von einem Kranz aus Eichblättern.

Im aufgeklappten Zustand ist die Pyxis eine Monstranz.

Erworben aus der Sammlung Werner Jaggi, Zürich.

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