Schädelschale, Fuß und Deckel, Tibet

hindu 2

hindu 3

 

hindu 4

Nach langer Zeit des Suchens konnte das Interreligiöse Museum im Goldschmiedehaus Ahlen eine Hirnschale, eine Kapala, erwerben.

Auf einem dreieckigen, ornamental ziselierten Metall-Fuß, der innen geöffnet ist, ruht auf drei Halbkugeln ein ziseliertes, dreieckiges, silber- und kupferfarbenes hochgestelltes Unterteil, das in gleicher Art und Größe von einem nach außen stehenden Oberteil aufgenommen wird.

Das dreieckige Oberteil hat an seinen drei Ecken maskenhaft gestaltete Totenköpfe, die auf Makala verweisen.

Die Flächen zwischen den Köpfen sind mit kupfer- und silberfarbenen Ziselierungen ausgestattet. Sie dienen als Stütze für die Aufnahme der Hirnschale.

Menschliche Schädelschale - Hirnschale mit sichtbaren Schädelnähten, mit

Kranznaht (Sutura coronalis) Pfeilnaht (Sutura sagittalis)

Außenmaße ca. 175 x 13,2 x 66 mm

Die äußere metallene Einfassung der Schädelschale ist gestaltet durch einen Galerierand von 48 stilisierten, gleichmäßigen, plastischen Totenköpfen.

Wendet man die Hirnschale, sieht der Betrachter in eine handgeschlagene bauchige Metallschale mit flachem Rand, unter dem sich die vorher genannten Totenkopfmasken in der richtiger Position befinden.

Der breitrandige abnehmbare Deckel ruht auf seiner Unterseite auf der Metallschale, in der die Hirnschale liegt. Der abgenommene Deckel steht auf vier senkrecht angelöteten Stutzen, die beim Schließen in die Schale hineinragen.

Von einem aufgelegten Halbrunddraht ausgehend, der auf einem flachen dekorativen Rand liegt, zeigt sich ein meisterhaft ziselierter, gravierter, gewölbter Buckel.
Neben kupferfarbenen Pflanzen und Fantasie-Elementen sind in silberfarbenem Metall die acht Kostbarkeiten der buddhistischen Lehre dargestellt, die zum Zentrum angeordnet sind.

Der Beginn des Zentrums zeigt sich in einem vierteiligen Blattornament, das in einen vierteiligen Kreis mündet, in dem sich jeweils drei runde, kleine flache Erhebungen befinden.
Aus der Mitte kommt in Kelchform eine geschlossene Schale, die wiederum mit einem fünfspeichigen Vajra-Knauf als Griff bekrönt ist.

Die Schädelschale ist einer der wichtigsten tantrischen Kultgegenstände. Sie gilt als innere Almosenschale. Sie soll auch, wie berichtet wird, den Tantrikern nicht nur als Bettelschale gedient haben, sondern sie aßen und tranken auch aus der Schädelschale.

Im klösterlichen Buddhismus Tibets wird die Schädelschale hauptsächlich als Altar-, Weihe- und Opfergegenstand verwendet.

Kostbar eingefasste Schädelschalen stehen auf den Altären tibetischer Klöster als Verehrungsobjekte. Sie gelten als Quelle magischer Kraft und dienen als Weihe und Opfergegenstand sowohl im Hinduismus wie auch im Buddhismus.

Kapala Hinduismus Amrita

Amrita = Unsterblichkeit, ist in den ältesten hinduistischen Texten ein Lebensbedürfnis

In der hinduistischen Mythologie ist Amrita der Name eines Elixiers, das außerordentliche Kraft und die Fortdauer des Lebens bzw. die Sicherheit vor Todesgefahr bringt.
Es wird mit dem - Soma Trank aus dem Ringveda (Viertes Buch der Veden ca. 1750 - 1200 vor Chr.) identifiziert. Der berauschende Saft einer Kletterpflanze der den Göttern dargebracht wird und den die Brahmanenpriester trinken.

Bereitet wird er indem die Schösslinge der Soma-Planze (Amshu) von einem Priester zwischen Steinen gepresst werden. Der so gewonnene Saft wird mit Gerstensaft und Milch vermischt. Er soll die Kraft besitzen eine vorübergehende Ekstase zu spüren. Diese Information ist lückenhaft, weil interne große Geheimnisse nicht bekannt gemacht werden.