Schnitzkunst

Aktuelle afrikanische Schnitzkunst
Leihgeber: Rudolf Blauth, Neubeckum

 

ebenholz skulpturen

Die aus Ebenholz von den einheimischen Makonde Künstlern geschnitzten Skulpturen als Auftragsarbeiten der missionierenden Religionsgemeinschaften, die dann im Heimatland der Missionare angeboten und verkauft wurden.
Sie sind oftmals aus Ebenholz geschnitzt, das sehr hart ist und wie ein Stein mit einem Meißel bearbeitet wird. Da Ebenholz ein hohes spezifisches Gewicht hat, sind die aus ihm geschnitzten Gegenstände sehr schwer.

Leihgeber: Sammlung Lorenz

Deutsche Missionare ersetzten die ursprünglichen arabischen Buchstaben des Kisuaheli durch lateinische Buchstaben. Sie übersetzten die Bibel und gründeten Schulen.

geisterfiguren

In den Sheitani (= Geisterfiguren) und Bildern wird heute der alte Ahnen- und Geisterglaube wieder lebendig.

Jahrzehntelang von den Missionen ungern gesehen, sind diese Motive heute auf dem Internationalen Kunstmarkt sehr begehrt.

Leihgeber: Sammlung Lorenz

gesangbuch

Original- Gesangbuch aus dem Jahr 1886 von MissionsInspektor und
Pfarrer Walther Trittelvitz.
Die beidseitig angebrachten vier Silbernägel mit den acht gewölbten Köpfen dienten dazu, um bei der Ablage des Buches auf dem Tisch einen Abstand zu halten, denn beim Trinken von Flüssigkeiten (Hirsebier?) konnte ja auch Flüssigkeit auf dem Tisch verschüttet werden.

Leihgeberin: Veronika te Reh

buch pfarrer gareis

Geschichte der Deutsch-evanglischen Heidenmission 1901

von Pfarrer Reinhold Gareis

Geschenk v. Frau Christel Grigoleit an das Interreligiöse Museum am 1. Juni 2014, dem Tag der Ausstellungs-Eröffnung

"Mit Gebetbuch und Posaune"

Das Buch mit 607 Seiten reflektiert die Geschichte der Deutsch-evanglischen Heidenmission in der Welt Anno1901 unterstützt durch Fotos und Karten.

Der in schwarz mit Goldschrift geprägte Umschlagdeckel zeigt u.a. in einem Kreis einen Kelch und ein aufgeschlagenes Buch und Blumen als Dekoration.

Auf dem unteren Buchdeckel sind zwei Portraits von jungen Einheimischen aus den Missionsgebieten dargestellt. Im Zentrum eine Kreuzdarstellung mit Kreis.

Die Landkarten sind in Farbe gedruckt.


globus nickneger

Globus, Leihgabe von Frau Gabriele Moser Olthoff, Ahlen

Der Welt-Globus dürfte etwa im 19. Jh. erstellt worden sein, denn er zeigt u.a. das Gebiet von Deutsch-Ostafrika.

Deutsch-Ostafrika war die Bezeichnung einer in der Zeit von 1885 bis 1918 bestehenden deutschen Kolonie. Das Gebiet umfasste die heutigen Länder Tansania, Ruanda, und Burundi.
In den Ländern vollzog sich eine intensive Missionstätigkeit verschiedener Religionsgemeinschaften.

Die betenden Knaben im weißen Gewandt wurden Nick-Neger genannt und fanden ihren Platz auch in katholischen Kirchen, besonders in der Weihnachtszeit an der aufgebauten Krippe. Wenn ein Geldstück in den Schlitz des Kastens geworfen wurde, neigte sich der Kopf des betenden Negers als ein Dankeszeichen für die erhaltene Gabe. Das Geld diente der Missionsarbeit,
Leihgeber: Hans und Magdalene Knipping und Herr Schwerbrock

Leider wurden die traditionellen Musikinstrumenten und Tänze während der ersten Missionsjahre unterdrückt zugunsten der Einführung europäischer Blasinstrumente. Es entstanden in den Missionsgebieten, die uns in Europa bekannten "Posaunenchöre".
Dies wird von den Missionsgesellschaften heute als falsch bezeichnet. Trommeln sind heute aus dem Gottesdienst nicht mehr wegzudenken und drücken das Lebensgefühl der Afrikaner aus.

instrument1

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Die "Zeze".

Dieses Streichinstrument wurde von Hukwe Zawose hergestellt, einem inzwischen verstorbenen Star der internationalen Weltmusik, der ursprünglich aus Zentraltansania stammt und zuletzt in der Küstenstadt Bagamoyo gelebt hat.

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Litungu, die ostafrikanischer Leier.
Das Instrument wurde von Werema Chacha vom Volk der Kuria (Nordtansania) hergestellt, dem wohl besten Lintungu-Spieler Tansanias.

instrument5

Das Kunstexponat, ein kreisrundes Gemälde, auch Tondo genannt, ist von der Form schon in der griechischen Antike und bei den Römern bekannt. Das Bildgeschehen konzentriert sich zur Kreismitte.
Das Exponat stammt von dem Künstler Lilanga, der gegenwärtig wohl der bekannteste Maler Tansanias ist. In seinen Geistermotiven tauchen Mythen und Legenden der Makonde auf, einem ursprünglich aus Mosambik stammenden und heute überwiegend in Südtansania lebenden Volksstamm.

Mbira Dza Vadzimu

Unter den Exponaten der Musikinstrumente befindet sich auch eine Mbira Dza Vadzimu. Sie wird mit den Händen gehalten und gleichzeitig mit den Daumennägeln beider Hände bespielt.
Der quadratische Holzkasten dient auch als Resonanzboden, der die Töne akustisch überträgt und verstärkt. Die Tonfolge auf dem Instrument ist nicht identisch mit der der sogenannten westlichen Welt.
Dieses Instrument wurde ebenso wie die Zeze von Hukwe Zawose gebaut..
Der Erstbesitzer hat seinen Namen auf dem Instrument hinterlassen.


Unter den Exponaten der Musikinstrumente befindet sich auch eine Mbira Dza Vadzimu wird mit den Händen gehalten und gleichzeitig mit den Daumennägeln beider Hände bespielt.
Der quadratische Holzkasten dient auch als Resonanzboden.
Der Erstbesitzer hat seinen Namen auf dem Instrument hinterlassen.

Die Tonfolge auf dem Instrument ist nicht identisch mit der sogenannten westlichen Welt.

Das Instrument dient den traditionellen Heilern auch heute noch zur Hypnose und Heilung bei mentalen Erkrankungen.

Leihgabe aus der Afrikanischen Instrumentensammlung von Rudolf Blauth

koffer

Die vier Aufnahmen zeigen im Uhrzeiger Sinn

  • Altagsszenen um 1900.
  • Missionarinnen unterwegs
  • Kinder beim suchen von Sandläusen
  • Missionarinspektor Trittelvitz und ein anderer Missionar

Anmerkung: Die Herren reiten auf Pferden, die Damen auf Esel

Leihgaben von Dorothea Vierhuff

Original Koffer, ein sogenannter "Cabinenkoffer", des Betheler Missionsinspektors Trittelvitz den er auf seinen nach in Deutsch-Ostafrika und zurück nach Deutschland benutzte.

Leihgabe: Dorothea Vierhuff

Maske

Maske

Leihgeber: Sammlung Lorenz

schild

Massai-Schild
Er ist spitzoval, zu den Seiten hin abfallend. Auf der Rückseite ist senkrecht ein Holm angebracht, der gleichzeitig als Schildhalter und Griff dient.
Es ist ein Schild der Maasai, die in Kenia und Tansania beheimatet sind.

Leihgabe der Archiv- und Museumsstiftung VEM Wuppertal

medizinbehaelter

Medizinbehälter, Kalebassenkürbis "Nkoba" (Shambaa)
Das dunkle Oberteil zeigt ein schemenhaftes Gesicht.

Ein Aufbewahrungsort für Medizin: Ein Horn eines Tieres

Leihgabe der Archiv- und Museumsstiftung VEM Wuppertal

moerser stoessel

Mörser und Stößel werden sehr vielseitig eingesetzt. In der Küche wie auch im Freien.

Mörser haben eine dicke Gefäßwand und die Innenseite ist glatt.
Sie dienen zum Mahlen, zum Zerstoßen und zum Zerkleinern
von Kräutern, Gewürzen, Salz, Zucker, Getreide usw.

Leihgabe der Archiv- und Museumsstiftung VEM Wuppertal

rindentuch

Ein besonders Exponat für die Ausstellungsbesucher war dieses braune rechteckige Teil mit dem dazugehörenden Klöppel.
Es ist ein Stück Baumrinde, veredelt zu Stoff für u.a. für die Anfertigung von Kleidung.

Ein Teil eines Baumes wird von der Rinde befreit, geschält, aber so, dass das Nachwachstum nicht behindert wird und der Baum sich weiterhin entwickeln kann.

Im Dorf Agba-Njansu gewinnt der
Handwerker Kofi Boni Rindenbaststoff:
Abschaben der äußersten Rindenschicht eines Baumstämmes Klopfen des Stämmes und Abziehen der oberen Schicht, Klopfen des abgezogenen Schlauches, Aufschneiden und erneutes Klopfen und Auspressen des fertigen Stoffes.

Das alles gehört der Vergangenheit an, seit die Engländer mit ihren Textilfabriken die Welt mit Stoffen belieferten.

Leihgabe der Archiv- und Museumsstiftung VEM Wuppertal

feldhacke

Gebrauchsgegstände für Haushalt und Wirtschaft.bevor die Europäer kamen.

Feldhacke (Hya)
Blatt einer Feldhacke (Haya)
Beil
Beachten Sie bitte die Stiele und vergleichen Sie die Holzstiele mit unseren europäischen Werkzeugen.

Leihgabe der Archiv- und Museumsstiftung VEM Wuppertal

Bei der Vielzahl der afrikanischen Exponate in der Ausstellung können nicht alle gezeigt werden. Es fand eine Auslese statt, die keine Bewertung bedeutet.


worfelschalen

Worfelschalen,
Leihgabe der Archiv- und Museumsstiftung VEM Wuppertal

Schalen für den täglichen Gebrauch, von den Einwohnern seit Generationen angefertigt.

Eine Person schlägt von einer Ölpalme Äste herunter. Er trennt die Blätter von der Mittelrippe, spaltet und teilt diese in etwa 75 cm große Stücke. Dann beginnt die weitere Spaltarbeit und das Glattschaben.
Aus den Streifen flicht die Person in randparallelem Flechten eine Matte mit 6bindiger Köperbindung auch kurz Köper oder Twill sind am schräg verlaufenden
Grat zu erkennen

Die Matte wird in einen Doppelreifen eingespannt und zu einer Schale von ca. 60 cm Durchmesser geformt.