Chanukka Leuchter,
Das zentrale Kult- und Wahrzeichen des Judentums ist der Leuchter.
Dabei gibt es sowohl einen siebenarmigen Leuchter, die sogenannte Menora, als auch einen achtarmigen, den sogenannten Chanukkaleuchter.

Die heldenhaften Makkabäer, die aus dem Dörfchen Modiin im Norden Jerusalems kamen, besiegten im Jahre 164 oder 165 v. Chr. die Seleukiden
(1.Makk. 4,51ff.; 2.Makk. 10,5).

Ihren Höhepunkt erreichten sie in der Wiedereinweihung des verunreinigten Tempels am 24. oder 25. Kislev (November/Dezember).
Der Tempel und alle vom Hohenpriester für das Anzünden der Menora vorbereiteten Ölkrüge waren von den Syrern entweiht worden; diese zwangen die Juden an Stelle von JHWH-Opfern (JHWH - hebräisch Jahwe) solche für "Zeus Olympios" im Jerusalemer Tempel darzubringen.

Drei Jahre nach der Entweihung des jüdischen Heiligtums vollzog Juda Makkabi wieder in der alten Weise das vom Gesetz vorgeschriebene Opfer für JHWH. Das Fest hat seinen kultischen Charakter in sofern noch bewahrt, als die Erinnerung an die Wiederentzündung des heiligen Altarfeuers lebendig geblieben ist.
Der Talmud überliefert nur eine kurze Festlegende, in welcher auf den politischen und militärischen Aspekt des Makkabäersieges nicht näher eingegangen wird.

Die talmudische Legende berichtet: Juda Makkabi, der Anführer der jüdischen Kämpfer, die den Krieg als Religionskrieg ansahen, fand in einer Tempelkammer einen Ölkrug mit dem Siegel des Hohenpriesters. Das sich darin befindende Öl reichte aber nur für einen Tag für den siebenarmigen Leuchter. Da geschah ein Wunder, es brannte acht Tage lang. Deswegen wird acht Tage lang Chanukka gefeiert und am Abend werden die Chanukkalichter entzündet.
Das Anzünden geschieht mit einer weiteren Lichtquelle, einem zusätzlichen Leuchter, den man Schamasch (Diener) nennt

Der späte Midrasch (Aufzeichnung der mündlichen Tora) schließlich erwähnt die Lichtsymbole gegenüber der talmudischen Quelle in leicht variierter Form: Sie kamen in den Tempel und fanden dort acht Speere von Eisen. Diese pflanzten sie auf und steckten Lichter daran.

Das Wort "hanukka" wird gewöhnlich mit "Einweihung" übersetzt.

Die Chanukkatage sind Halbfeiertage, keine Fasttage, an denen die Verrichtung sämtlicher Arbeiten erlaubt ist, jedoch keine Trauerfeier abgehalten werden darf.

Beim allabendlichen Lichterzünden wird ein Segen gesprochen und es wird täglich ein Licht mehr hinzugefügt von einem bis acht Lichter.

Es ist Brauch, nach dem Lichteranzünden keine Arbeit zu verrichten. Bei Gesängen werden Krapfen und Gebäck durch die Hausfrau verabreicht.

Das Chanukkafest ist ein Fest der Freude und ein Fest der Kinder, die sich darauf vorbereiten. Es wird durch Schulfeiern und Feiern in der Familie verschönert. Karten-, Würfel- und Trendelspiele sowie Geschenke sind ein Teil dieser Freuden.

Auf Grund der Nähe zu Weihnachten hat dieses jüdische Fest viele Weihnachtsbräuche bekommen (Postkartenschreiben, Geschenke etc.). Allerdings besteht kein inhaltlicher Bezug beider Feste zueinander. (WF)

Chanukka Leuchter, Bronzeguß, ca. 15 cm hoch und 18 cm breit,

Geschenk Engemann leuchter

Die Rückwand besteht aus einem Dreieck. In der Spitze sind drei runde Öffnungen, wohl vorgesehen für die Aufhängung. Im Dreieck befindet sich u.a. eine durchbrochene Rosette, darunter in waagerechter Anordnung eine offene Galerie mit 12 offenen Fenstern. Darunter 8 Ölpfannen und seitlicher Pfanne für den Diener (Schamasch).

Dieser Leuchter wurde Anni und Werner Fischer zur goldenen Hochzeit geschenkt am 22.09.2005 vom Ehepaar Engemann, früherer Sakristan St. Clemens in Telgte.

Chanukka Leuchter, Bronzeguss mit 8 Ölpfannen und herausnehmbarem Diener (Schamasch). Zur Konstruktion: Alle Einzelteile sind ineinandergesteckt, nicht gelötet

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Maße: Länge ca. 33 cm, Höhe ca. 19 cm, Breite ca. 8 cm

Beschreibung: Die beiden durchbrochenen Seitenwangen sind die Statik des gesamten Leuchters. Sie tragen die Motivrückwand und die acht Ölpfannen. Die Rückwand ist durchbrochen und stellt 6 Räder mit jeweils 6 Speichen dar. Die Bedeutung muß noch erforscht werden. Auf den Rädern ist eine Balustrade mit Dreiecken und Dreipasselementen angeordnet.

Außergewöhnlich ist auch, dass der Schamasch in der Gestalt eines Dieners mit spitzem Hut dargestellt ist.

Beschreibung: Die beiden durchbrochenen Seitenwangen sind die Statik des gesamten Leuchters. Sie tragen die Motivrückwand und die acht Ölpfannen. Die Rückwand ist durchbrochen und stellt 6 Räder mit jeweils 6 Speichen dar. Die Bedeutung muß noch erforscht werden. Auf den Rädern ist eine Balustrade mit Dreiecken und Dreipasselementen angeordnet.

Außergewöhnlich ist auch, dass der Schamasch (Anzünder) in Gestalt eines Dieners einen spitzen Hut trägt. Schon um 1100 wurden deutsche Juden dazu verpflichtet, einen gelben, spitzen Hut, den sogenannten Judenhut, aufzusetzen. Die Kennzeichnung wurde vom Landesherren verordnet und galt etwa bis in das 16. Jahrhundert, wie noch auf vielen historischen Bildnissen zu sehen ist.
Ein Türsturzrelief aus dem Hochmittelalter im Paulus Dom zu Münster zeigt im „Paradies“ des Domes die thronende Gottesmutter Maria und zwei Personen, von denen eine den Judenhut trägt. Der Schamasch dient Tag für Tag insgesamt 8 Tage nacheinander, um ein weiteres Licht (Kerze ) anzuzünden.
In der Stiftskirche St. Bonifatius in Freckenhorst zwischen Ahlen und Warendorf befindet sich eine Taufstein mit der Inschrift 1129 und 7 Bildszenen u.a. auch die Geburt Christi, Josef trägt einen Judenhut. Bild vom Taufstein Freckenhorst.

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Chanukka-Leuchter 1


Silber, punziert auf der Rückseite M. BLIZINSKI, in einem Rechteck M.S.B. 925, Polen? Um 1900, Höhe, 11,5 cm, Breite 10,2 cm.
Ein Tisch, auf vier dekorativen Füßen stehend, trägt acht kleine runde Töpfchen. Der Tisch hat oberhalb eine seitliche schnörkelförmige Begrenzung. Auf der Rückseite ist mit drei Muttern eine Platte angeschraubt, die aus zwei Teilen besteht. Die dekorative Platte zeigt ein ausdrucksvolles gegenübergestelltes Blattmotiv. Rechts und links auf diesen auslaufenden Blattmotiven stehen zwei Löwen, die die beiden Dekalogtafeln halten, wobei auf jeder Tafel in hebräischer Schrift jeweils fünf Gebote stehen. Darüber ist eine Art Conche, in der eine Krone ruht. Auf der rechten Seite, vom Betrachter aus gesehen, befindet sich ein Scharnier, in dem der Schamasch steckt.

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Chanukka-Leuchter 2


Silber, punziert mit DA im Rechteck, nach rechts schreitender Löwe im Wappen, Dianakopf und ein O in einer Rundpunzierung, Österreich, 20. Jh.
Auf einem Tisch mit vier profilierten Füßen stehen acht Kännchen, jedes mit einem Deckelchen. Hinter der profilierten Rückwand, die ebenfalls mit einem schreitenden Löwen punziert und mit 322 graviert ist, befinden sich zwei Halterungen für eine Henkelkanne und den Schamasch (Diener). Die Rückwand ist sehr dekorativ gestaltet mit barocken Elementen sowie zwei Löwen, der Menora und einer Krone. Signifikant sind zwei Blumen (Edelweiß?).

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Chanukka-Leuchter 3

Silber, punziert mit einer runden Buchstabenpunze Mvg? Blüte mit fünf Blättern, darin Dianakopf, Österreich. Höhe ca. 26 cm, obere Breite ca. 35 cm. Der Leuchter ist graviert mit 5685 und Chanuka. (Schreibweise prüfen) Nach dem jüdischen Kalender ist das Fertigungsdatum des Leuchters das Jahr 1925.
Aus einem runden, gedrückten, profilierten Fuß zur Mitte hochgezogen, entwickelt sich ein konischer Schaft. Seitlich sind jeweils vier geschwungene Leuchterarme, die in eine Kerzentülle oder ein Kännchen münden.
Der Schamasch, auch Diener genannt, fehlt. Mit dem Schamasch, der vom Chanukkaleuchter abnehmbar ist, wird jeden Tag eine weitere Brennstelle angezündet.

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Chanukka-Leuchter 4

   
Metall versilbert, unpunziert, Polen um 1920, Höhe ca. 22 cm, Breite ca. 21 cm.
Auf vier mit Schnörkeln gestalteten Füßen steht eine geschwungene Tischplatte, auf der acht gedrückte Kännchen mit Schrauben unter dem Tisch befestigt sind. Die angeschraubte stark profilierte gegossene Rückwand ist mit barocken Elementen dekorativ gestaltet und hat rechts und links ein aufgesetztes Rohr, in das je ein Henkelkrug eingehängt wurde. Ein Krug fehlt. Über einem baldachinartigen Vorhang, auf dem drei halbplastische ovale Rosetten mit Mittelsteinen zu sehen sind, bildet die Torakrone den Abschluß. Im Mittelfeld des Rückdeckels sind zwei halbplastische Löwen (die Löwen Judas) abgebildet, die neben einem siebenarmigen Leuchter stehen. Die Lichter der Menora sind angezündet.

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Menora


Der siebenarmige Leuchter ist zu einem der wesentlichsten Symbole des jüdischen Volkes geworden.

Obwohl nicht unbedingt notwendig, wird oft ein Leuchter (Menora) an eine prominente Stelle der Synagoge platziert. Eine solche Stelle ist nahe dem Aron HaKodesch (Heilige Lade oder der Bima). Bima ist die Plattform, auf der ein Tisch (Schulchan) steht. Von diesem Tisch aus wird die Tora vom Vorbeter oder Kantor der Gemeinde in Richtung Jerusalem vorgelesen.
Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, die ganze Welt. (Erstes Buch Mose – Genesis) in sieben Tagen. Daran sollen die sieben Lichtarme der Menora erinnern.
Die erste Menora befand sich im Tempel von Jerusalem. Der Abdruck dieses Leuchters ist bis heute im Titusbogen in Rom zu sehen.
Nach der Zerstörung des Tempels (70 nach Christus) wurden die Tempelgeräte im Triumpfzug durch Rom gefahren. In vielen jüdischen Häusern und Wohnungen befindet sich eine Menora ohne Kerzen.
In Amerika hat sich der Brauch entwickelt, auf öffentlichen Plätzen zur Weihnachtszeit eine Menora mit Lichtern aufzustellen.

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chanukka leuchter

Weihnachten 2015 erhielt Werner Fischer vom Christkind (Raphael Fischer ) eine Menora mit 7 gelben Kerzen. Der Leuchter ist ca.16 cm hoch und erhebt sich auf einem sechseckigen Fuß mit einer Seitenlänge von ca. 4 cm und ca. 1 cm Höhe, darauf ein Rund, das sich zur Mitte hin verjüngt und das Hauptrohr aufnimmt, das rechts und links je 3 Leuchterarme trägt. Auf den sieben Leuchterarmen sind sieben Töpfe aufgesetzt, die zur Zeit je 1 gelbe Wachskerze tragen.
Der Fuß ist mit Schnörkeln und Silberdrähten sparsam aber effektvoll gestaltet. Das trifft auch auf die Leuchterarme zu wie das Bild zeigt.
Im inneren Fußrand befinden sich 2 gleiche Punzierungen. In einem Kreis SNADAF SL 925 ISRAEL. Weitere Buchstaben müssen noch entziffert werden.