Syrisch-Maronitische Kirche von Antiochien

Wappen des Maronitischen Patriarchats

Basisdaten

Jurisdiktionsstatus

Patriarchatskirche

Ritus

westsyrisch

Liturgiesprache

Altsyrisch, Arabisch

Gründungsdatum

7. Jahrhundert (uniert seit 1182)

Sitz

Bkerke

Hierarch

Maronitischer Patriarch von Antiochien und des ganzen Orients Béchara Pierre Raï

Die Syrisch-Maronitische Kirche von Antiochien (aramäisch), kurz Maroniten, Moronoye, arabisch موارنة, DMG Mawārina, auch Maronitisch-katholische Kirche), ist eine mit Rom unierte, christliche Kirche, die den römischen Papst als Oberhaupt anerkennt. Die Maroniten sind eine der größten und ältesten Religionsgemeinschaften im Libanon; ihre Kirchensprache ist das Westsyrische.
Die Gründung und den Namen ihrer Kirche führen die Maroniten auf den heiligen Maron, einen syrisch-aramäischen Mönch, zurück. Sie sehen sich durch den Bischofssitz von Antiochien in apostolischer Sukzession. So dürfen Priester verheiratet sein und als Verheiratete der Gemeinde vorstehen.

Phylakterion

Eine Doppeldeutigkeit ist auch die griechische Bezeichnung der von Juden getragenen Tefillin (Kapseln der Gebetsriemen).

Phylakterien, eine weitere Bezeichnung für Behälter, Dosen, Schachteln, die am Körper (z. B. um den Hals) getragen werden und in denen Reliquien und auch andere für den Träger wichtige, vielleicht für ihn magische Schutzmittel und Andenken getragen werden.

Phylakterion, Makedonien, 18. Jahrhundert, dient als Amulett, Metall, Informationen über St. Helena, Kaiser Konstantin und St. Georg

 

Phylakterien kl


Maße des Phylakterion: 51 x 51 x 10 mm. Kettenlänge ca. 68 cm.

Quadratisches, flaches Kästchen, das an der Oberseite mit einem Schiebeplättchen in Führungsschienen zu verschließen ist. Am unteren Ende sind drei Ösen angebracht, an denen dünne Metallplättchen in Herzform hängen. Eine lange Kette ist an den Längsseiten mit Ösen befestigt, um es am Hals tragen zu können.

Die Schauseiten des Anhängers zeigen in Reliefform die Darstellung des heiligen Georg und das Bild der heiligen Helena mit dem heiligen Konstantin.

Die Darstellung des hl. Georg ist umgeben von einem Rahmen aus einem doppelten Fries von Ornamenten. Sein Bild ragt über die Einfassung hinaus. Georg ist als ritterlicher Reiter wiedergegeben, der mit der rechten Hand seine Lanze in den Kopf eines Drachen stößt, der sich zu Füßen des Pferdes schlängelt. Er selbst ist ritterlich gekleidet. Sein Pferd ist gesattelt. Links und rechts seines Kopfes kennzeichnet ihn eine Inschrift mit griechischen Buchstaben ΑΓΙΟΣ ΓΕΡΓΗΟΣ als Hl. Georg.

Das Bildmotiv der hl. Helena und des hl. Konstantin wird von einem stehenden, hohen Kreuz mit kleinem Querbalken bestimmt; es unterteilt das Bild in zwei Hälften, in denen die beiden Heiligen in parallelisierter Form dargestellt sind. Bekleidet mit einem langen Gewand oder Schulterumhang halten beide ein Kreuz zur Außenseite des Bildes. Zur Innenseite weisen sie auf das zentrale Kreuz, das auf einem kleinen Hügel steht. Ihre Köpfe tragen eine große Helmkrone, von einem großen Nymbus umstrahlt. Über beiden Personen kennzeichnen griechische Namenszüge die Dargestellten als Hl. Helena - ΑΓΙΑ ΕΛΕΛΗ und Hl. Konstantin - ΑΓΙΟΣ ΚΟΣΑΝΤΙΝΟΣ.

Anhänger - Behälter dieser Art gehören zu den Amuletten (Phylakterien), die im Raum der Ostkirche, besonders in Makenonien, im Zeitraum vom 17. bis 19. Jahrhundert beliebt waren. St. Georg, Helena und Konstantin als Heiligenfiguren auf dem Behälter bezeugen diesen räumlichen Bezug, denn sie zählen zu den besonders verehrten Heiligen des Ostens.

Siehe Sakrale Kunst von Werner Fischer, Seite 118 und Literatur: Radojkovic, B. Phylakterien, Enamelüks, Museum für angewandte Kunst, Beograd 1974.

Nachtrag: Jürgen Kappel stellt in "Kirche und Leben", Mai 2012 ein kostbares Antipendium aus dem Xantener Dom vor mit dem Bildnis der hl. Helena, die eine Bügel-Krone mit Reichsapfel trägt, Beim heiligen Kreuz vermißt der Betrachter den "INRI" Balken. Etwa ab 1460 bis etwa 1500 finden wir in der Kunst diese Darstellung des Passionskreuzes.

Auszug: Aus niedrigen Verhältnissen stammend, wurde Helena 275 die Frau von

Constantinus Chlorus, dem späteren Mitkaiser Diokletian. Constantinus verstieß Helena, als er Mitkaiser Diokletians werden sollte, um eine standesgemäße Prinzessin heiraten zu können.

Als ihr Sohn 324 Alleinherscher wurde, ernannte er seine Mutter 306 zur "Diva Augusta", wodurch sie eine ehrenvolle und einflußreiche Stellung an seinem Hof in Trier erhielt.

Im hohen Alter von 76/77 Jahren unternahm Helena eine Reise in das Heilige Land.

Im Lexikon für Theolgie (1932) erfahren wir über die römische Kaiserin, dass sie eine Gastwirtin gewesen sei und dass ihr Sohn Konstantin 274 geboren wurde. 292 wurde sie von ihrem Gemahl entlassen, der aus politischen Gründen die Stieftochter des Kaisers Maximilian Herkulius heiratete.

Sohn Konstantin ehrte seine Mutter auch durch Prägung von Münzen mit ihrem Abbild.

Nach der Bekehrung Konstantins wurde auch seine Mutter Christin.

In ihrer Residenz zu Rom, dem palatium Sessoromanum, stiftete sie die Kirche des Hl. Kreuzes, ließ auch andere Kirchen erbauen, nach späterer Legende z.B. in Trier und Xanten. Sie starb um 330 warscheinlich in Rom.

Das Bildmotiv der beiden Heiligen, Helena und Konstantin, findet sich ebenfalls schon sehr früh in der Tradition der Ostkirche. Kaiserin Helena (225-330), die Mutter Konstantins, gilt als Förderin des Chistentums. Sie veranlaßte den Bau zahlreicher Kirchen über den angeblich historischen Stätten im Heiligen Land. Der Legende nach fand sie das Kreuz Jesu Christi wieder, ebenso die Nägel und den Kreuztitulus.

Aufgrund dieser Kreuzauffindung steht sie oft mit ihrem Sohn Konstantin, dem apostelgleichen Kaiser der Ostkirche, um das Kreuz Jesu Christi; denn auch er steht in einem engen Zusammenhang mit der aufkommenden Kreuzverehrung im frühen Christentum. Seine Hinwendung zum Christentum und seine Toleranzedikte von 311/313 werden durch seinen Sieg an der Milvischen Brücke am 28. Oktober 312 gedeutet, demzufolge er den Aufstieg zur kaiserlichen Herrschaft der Erscheinung des Kreuzes vor der Schlacht zu verdanken habe.

Auszug: Die Heilige

Die um 255 n. Ch. geborene schoene Flavia Julia Helena soll Stallmagd oder Herbergswirtin gewesen sein, bevor sie die Gemahlin des roemischen Heerführes Constantinus Chlorus und spaeter auch dessen Mitregentin wurde, als er Mitkaiser Diokletians war. 285 n. Ch. gebar Helena ihrem Gemahl einen Sohn, der nachmaligen roemischen Kaiser Konstantin I. d.Gr. (306-324), unter dem das Christentum staatlich anerkannt und gefoerdert wurde (Konstantische Wende).

Nach der Eroberung des Ostteils des roemischen Reiches durch ihren Sohn Konstantin reiste Helena 324 ins Heilige Land und veranlaßte mit ihrem Sohn den Bau der Geburtskirche in Bethlehem, sowei die Grabeskirche in Jesruaslem (*Heiliges Grab). Der Legende zufolge fand Kaiserin Helena das "wahre Kreuz" (Kreuzauffindung), ihr Attribut ist deshalb das Kreuz.

Helena wird auch in der orthodoxen Kirche als Heilige verehrt.

Ihr Porphysarg gelangte in das Vatikanische Museum.

St. Georg, wahrscheinlich ein Sohn einer begüterten Familie aus Kappadozien, eine Landschaft in Zentralanatolien in der Türkei, bekannte sich als Offizier in der römischen Region während der Verfolgung der Christen durch Kaiser Diokletian (84-305) öffentlich als Christ. Er wurde nach grausamem Martern 303enthauptet. Sein mutiges Geständnis führte schon früh zu einer Verehrung und einer reichen Legendenbildung um sein Leben. Sein Kampf für das Gute spiegelt sich in der Legende des Drachenkampfes wider, weshalb St. Georg in der Regel als reitender Soldat oder Ritter dargestellt wird, der den Drachen mit einer Lanze besiegt.

St. Georg, Märtyrer (griechisch Zeuge) einer der 14 Nothelfer.

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Phylakterion, Balkan 18./19. Jh., Silber, gegossen, montiert, Maße: 35 x 35 x 46 mm

 

Dreieckiger Kettenanhänger in Form eines kleinen Behälters, der an der Oberseite mit einer Abdeckplatte in seitlichen Führungsschienen zu verschließen ist. In der Mitte des Abdeckplättchens dient eine aufgelötete Kugel als Knauf.

Die Schauseite des Anhängers ist mit einem feingliedrigen Kettenfries umrandet. Ein doppelköpfiger Adler mit Krone, der auf die Mitte des Dreiecks aufgesetzt ist, ragt über die Bildeinfassung hinaus.

Links und rechts von ihm sind in den spitzen Winkeln des Dreiecks zwei kleine Kugeln befestigt. Die Rückseite des Anhängers ist motivlos glatt.

An der Halskette, die an den Seiten des Dreiecks durch zwei Ösen befestigt ist, sind zwei dünne Metallplättchen in Herzform angehängt.

Das Motiv des bekrönten, doppelköpfigen Adlers, entstammt der Staatsheraldik des römisch-deutschen Kaiserreiches. Eine eindeutige Funkstionszuweisung dieses Anhängers ist daher erschwert.

Parallelen in der funktionalen Gestaltung mit dem makedonischen Phylakterion legen die Vermutung nahe, dass es sich hier ebenfalls um einen Anhänger handelt, der mit amulettähnlichen Gegenständen gefüllt werden konnte.

Phylakterien dieser Art dienten als Amulette der Aufbewahrung allerlei zauberkräftiger Schutzinschriften und Bibelzitate, die den Besitzer vor Unheil bewahren sollten. Der mögliche Inhalt der Phylakterien ist so vielfältig wie die Palette der amulettkräftichen Materialien. Die Kettenanhänger wurden im Unterschied zum Talismann, mehr offen als verborgen auf der Brust getragen.

Das Bestreben, durch dieses Amulett geheimnisvolle Kräfte in Besitz zu bringen, ist so alt wie die Menschheit. Auch der moderne, aufgeklärte Mensch trägt dieses Verlangen noch in sich. Die Beliebtheit von Talismanen in Form von Anhängern und die Verwendung von Schutzpuppen (Maskottchen) und Sternkreiszeichen geben ein reiches Zeugnis für diesen Glauben.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 122

Flag of the Greek Orthodox Church.svg
  Flagge der griechisch-orthodoxen Kirche und der Autonomen Mönchsrepublik Heiliger Berg bzw.
Autonome Mönchsrepublik Athos.

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Phylakterion

Phylakterion1


Dreieckiger Kettenanhänger in der Form eines kleinen Behälters, der an der Oberseite mit einer Abdeckplatte in seitlichen Führungsschienen zu verschließen ist. In der Mitte des Abdeckplättchens dient eine aufgelötete Kugel als Knauf.
Die Schauseite des Anhängers ist mit einem feingliedri-gen Kettenfries umrandet. Ein doppelköpfiger Adler mit Krone, der auf die Mitte des Dreiecks aufgesetzt ist, ragt über die Bildeinfassung hinaus. Links und rechts von ihm sind in den spitzen Winkeln des Dreiecks 2 kleine Kugeln befestigt. Die Rückseite des Anhängers ist motivlos glatt.
An der Halskette, die an den Seiten des Dreiecks durch 2 Ösen befestigt ist, sind 2 dünne Metallplättchen in Herzform angehängt.
Das Motiv des bekrönten, doppelköpfigen Adlers entstammt der Staatsheraldik des römisch-deutschen Kaiserreiches. Eine eindeutige Funktionszuweisung dieses Anhängers ist daher erschwert.
Parallelen in der funktionalen Gestaltung mit dem makedonischen Phylakterion (Abb. 44) legen die Vermutung nahe, daß es sich hier ebenfalls um einen Anhänger handelt, der mit amulettähnlichen Gegenständen gefüllt werden konnte.
Phylakterien dieser Art dienten als Amulette der Aufbewahrung allerlei zauberkräftiger Schutzinschriften und Bibelzitate, die den Besitzer vor Unheil bewahren sollten. Der mögliche Inhalt der Phylakterien ist so vielfältig wie die Palette der amulettkräftigen Materialien. Die Kettenanhänger wurden, im Unterschied zum Talisman, mehr offen als verborgen auf der Brust getragen.
Das Bestreben, durch dieses Amulett geheimnisvolle Kräfte in Besitz zu bringen, ist so alt wie die Menschheit. Auch der moderne, aufgeklärte Mensch trägt dieses Verlangen noch in sich. Die Beliebtheit von Talismanen in der Form von Anhängern und die Verwendung von Schutzpuppen (Maskottchen) und Sternkreiszeichen geben ein reiches Zeugnis für diesen Glauben

Evangeliar

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Griechenland (Athen), Nichtedelmetall, vergoldet, Glas, geschliffen, foliert.
Maße: 355 x 270 mm, Marken: keine, (Herausgeber: Synode der Kirche von Griechenland, Spyros Sogkras/ Kephallenias (Insel) Druck: Michael Saliveroy/Athen)

Evangeliar der griechisch-orthodoxen Kirche mit reich verziertem Buchdeckelbeschlag und neun ovalen farbigen Email-Medaillons, die von farblosen Glassteinen umrahmt sind. Die kleinen Medaillons zeigen die vier Evangelisten mit ihren Attributen. Die Mitte des ziselierten Buchdeckels ziert die Darstellung der Kreuzigung Christi. Das Kreuz ist nach byzantinischer, russisch-orthodoxer Stilistik als Doppelkreuz mit schräg zugefügtem Fußbrett gestaltet. Zur linken und rechten Seite stehen Maria und Johannes.
Die Buchdeckelrückseite wird von der Darstellung des Auferstandenen geprägt. Zu seinen Füßen knien zwei Engel.
Jeweils vier auf die Buchseiten aufgeschraubte Kugeln gewährleisten ein unbeschwertes Auflegen des Buches; die kunstvoll verzierten Seiten des Evangeliars sind auf diese Weise vor Beschädigungen geschützt.

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ewig licht ampel
Zum vergrößern, bitte anklicken.

Weihrauchampel, Österreich-Ungarn, 18. Jh. Vasenförmiger, kugeliger Korpus mit ausgesägtem Akantusblattdekor und aufgelegter Plakette mit Heiligendarstellung. Nach oben eingezogene Schulter mit ausgestelltem Rand. Seitl. C-förmig geschwungene Halterungen für Kette. Gest. 12 und Meistermarke F.F. Höhe 28 cm, 655 g

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Menschen, die der orthodoxen Religion angehören, benutzen Schnüre mit 30, 33, 50 oder 100 Knoten zu gewissen Gebeten.

In Rußland werden Gebetsschnüre Tschotki genannt.
In griechisch orthodoxen Religionsgemeinschaften nennt man sie
Komboskini.

Gebetsschnüre dienen als Gedächtnisstützen für spezielle Bitt- und Dankgebete.

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Die Ikone (23 x 17 cm) zeigt durch die Öffnungen im Oklad die Gottesmutter Maria, das Jesuskind und dessen rechte Hand. 

Im Buch "DIE RUSSISCHE IKONE". auf den Seiten 219/220 fanden wir eine gegenwärtig gemalte Ikone der Gottesmutter mit dem Jesuskind von Iwerski, ein Abbild unserer Ikone.

Das über der Ikone liegende Oklad besteht aus zwei Metallteilen - aus dem Grundblech und dem separaten (Strahlenkranz).

Die vier Seiten und die Rückseite sind mit rotem Samt bespannt.

 

ikone iwerski

Gottesmutter von Iwerksi

Die Ikone der Gottesmutter von Iwerski erhielt ihren Namen zu ehren des

Iwerski-Swjatogorsker-Klosters mit dem die Geschichte ihrer wunderbaren Erscheinung ende des 10. Jahrhunderts verbunden war.

Dieses Kloster ist auf dem Berg Athos von Iberern gegründet worden. Der Kirchlichen überlieferung nach soll sich die Iwerski Ikone bevor sie auf den Berg Athos gelangte im Hause einer Frommen Witwe, einer Georgierin befunden haben.

Aus dem Buch „Die Russische Ikone“

Seiten 114/115

von 2006

 

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kelch beschreibung

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Kelch, Serbien, 1868, Silber, Kupfer, vergoldet, getrieben, ziseliert, punziert, graviert

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Kelch, Serbien, 1868, Silber, Kupfer, vergoldet, getrieben, ziseliert, punziert, graviert

Maße: Höhe 249 mm, Durchmesser der Kuppa 118 mm. Durchmesser des Fußes 152 mm, Marken: Meistermarke bisher nicht identifizierbar, Inschrift: "Diesen Kelch stiftete der Kirche von Mackatika Nicola Trifunovic, Priester in Stapar, zum Angedenken an seinen Bruder Savva im Jahre 1868" (in moderner Kyrillica)

Die weitausladende, konisch zulaufende Kuppa mit geriffeltem Lippenansatz liegt in einem großen Korb in Ajourarbeit.

Blumen und Blattwerk gestalten den aus vier Halbkreisen gebildeten Unterfang, der am oberen Rand mit einem Blattfries abschließt. In die Zwickel der Kreise sind Engeldarstellungen eingefügt. Der Schaft wird durch einen sechzehneckigen, abgerundeten Kugelnodus in zwei unterschiedliche Teile getrennt: achteckig bzw. neuneckig (wohl irrtümlich entstanden).

Die Seiten des Schaftes sind vom Nodus aufsteigend und absteigend mit floralen Gravuren verziert, gravierte und ungravierte Seiten wechseln sich ab. Zum großen, runden Fuß mit Kugelwölbung leitet ein flachgewölbter Schaftsockel mit hängendem Blattwerk über. Den Fuß ziert ein breiter, überkragender Rand, der eine ziselierte Inschrift trägt. Die gewölbte Oberfläche hebt sich von der Gestaltung der übrigen Kelchteile durch eine feingliedrige Ornamentierung ab. Im unteren schmalen Bereich schlängeln sich Weinranken mit Früchten, während die Hauptfläche durch große Blumenarrangements geprägt wird. Getrennt werden beide Bereiche durch geschnürte Profilleisten.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 28

Bei einem Besuch im Interreligiösen Museum am 7. Januar 2015 im Goldschmiedehaus Ahlen betrachtete Franz Jedani aus Ahlen sehr aufmerksam die ausgestellten Exponate. Dabei informierte er sich über die Textschildchen. Bei einem Kelchinformationsschildchen stockte sein Atem bei der Entdeckung des Ortsnamen „Stapar“, denn er ist in Stapar = heute Brestovac in Vojvodina (Serbien) geboren.

karte

Stapar = heute Brestovac in Vojvodina (Serbien)
gehörte vor dem 1. Weltkrieg zu Österreich/Ungarn

Serbisch-orthodoxe Kirche

Die zweite Kirche in Brestovac ist die ältere, serbisch-prawoslawische (orthodoxe) Kirche, die 1744 fertiggestellt wurde und die den beiden ApostelnPetrus und Paulus geweiht ist. Sie liegt an der Ecke der Bahnhofgasse und der Filipowaer Gasse. Die Kirche befindet sich heutzutage in einem gepflegten Zustand. Sehenswert ist besonders die Ikonostase, die in orthodoxen Kirchen übliche Heiligenbilderwand. 1955 wurde ein Teil der vorhanden Ikonen an ein Museum verkauft, um erforderliche Renovierungsarbeiten mitzufinanzieren. Besonders interessant unter den Bildern der Kirche ist das Banner mit den beiden Aposteln.

Katholische Kirche in Ba?ki Brestovac

Bereits 1787 errichtete man eine Kirche in Brestowac, wobei man zu dieser Zeit für Gebäude noch Lehmziegel verwendete. Eine Kirche aus Backsteinen und Schindeln entstand erst 1818. Durch die gestiegene Einwohnerzahl musste in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Kirchenbau erweitert werden. Dieser Erweiterungsbau besteht bis heute.

1751 wurde in Brestowac ein Gotteshaus für die orthodoxe Bevölkerung errichtet.

Franz Xaver Voegelin, im badischen Schwarzwald geboren, übernahm 1788 als erster zweisprachiger Priester (deutsch und französisch) den Seelsorgedienst in Brestowac.

 

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Kreuzanhänger, Griechenland (Berg Athos? siehe Wikipedia ) 17./18. Jh.

Kreuz 3 vorne hinten

Rosenholz, geschnitzt, Silber auf Filigranemail und Perlmutt.
Höhe 52 mm, Breite 32 mm, Umfang 9 x 13/14 mm

Kreuzanhänger aus Holz mit geschnitztem Bildprogramm und feiner Durchbrucharbeit, eingefaßt in einen Rahmen aus Filigranemail. Vorder- und Rückseite der Einfassung sind mit einer Innenzarge verdeckt geschlossen.
Die Schauseiten sind durch vier kleine und einen großen Rundbogen gegliedert und mit grünem Filigranemail verziert. Auf die Seitenflächen ist ebenfalls Filigranemail (türkis) aufgetragen. Die Kreuzenden zieren eingefaßte, halbierte Süßwasserperlen. Am oberen Ende dient eine Öse zur Aufhängung an einer Halskette.
Das eingeschlossene Holzkreuz zeigt hinter den Rundbogenfenstern der Einfassung fünf Miniaturbilder im flachem Holzrelief vor ausgehöhltem Hintergrund.
Auf der Vorderseite steht im Mittelpunkt eine Kreuzigungsdarstellung. Christus ist nach byzantinischer Ikonographie im Bogen vor dem Kreuz ausgespannt. Im Bildhintergrund ragt verzinntes Mauerwerk auf, das mit senkrechten, schmalen Durchbrüchen räumlich gestaltet ist.
Oberhalb und unterhalb des Bildes wiederholt sich die Seitenansicht eines Heiligen, der vor dem Hintergrund einer Mauer steht und in einem Buch liest.
An den Seiten des Mittelfeldes wenden sich links und rechts Heiligenfiguren mit verneigtem Haupt und verhüllten Händen dem Kreuz entgegen.
Die Rückseite des Kreuzes stellt die Muttergottes mit dem Kind in den Mittelpunkt. Maria steht als ganzfigurige Seitenansicht mit langem Gewand dem Betrachter gegenüber. Sie wendet sich ihrem Sohn zu, den sie auf ihrem Arm hält, so daß sich ihre Köpfe berühren (Typ: Eleusa,= Typus orthodoxer Ikonen). Der Faltenwurf der Gewänder ist stark ornamentalisiert. Um das zentrale Bild ordnen sich, vergleichbar mit der Gestaltung der Vorderseite, lesende bzw. sich in der Mitte in Verehrung zuwendende Heiligendarstellungen.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 132

Kreuz Copten

Kopten-Kreuz aus 3 Stoffstreifen

in den Farben grün, rot und schwarz. Die historischen Schmuckkreuze

in Metall, in Stoff werden dem Zeitgeschmack angeglichen.

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Syrisches Rauchfaß pyreon, angefertigt nach 1888.

Das untere sehr schön dekorierte Faß ist auf einem sechseckigen Sockel aufgebaut und schließt ab mit einem neuneckigen Rand. Das sich darauf befindliche separate Oberteil mit gleichem Dekor wiederum beginnt mit dem gleichen neuneckigen Rand. Am Unter- wie auch am Oberteil sind außen jeweils drei Ösen angelötet zur Durchführung der drei Ankerketten, an denen sich in gleichen Abständen jeweils drei Schellen befinden. Den Abschluß des Oberteils bildet ein gleichschenkliges Kreuz, an dem die 4. Kette, die Zugkette, ebenfalls mit drei Schellen, befestigt ist. Mit dieser Kette läßt sich das Rauchfaß öffnen.
Das Rauchfaß ist an zwei Fußseiten mit 800 punziert.

Das Interessante bei diesem Rauchfass ist die noch vorhandene Feuerschale mit Halterung für die Aufnahme von glühenden Kohlen. Sie ist sehr schön ziseliert und graviert.
Zwischen vier dekorativen Teilen befinden sich bildhaft Jesus Christus, im Arm sein Kreuz, Jesus Christus lehrend in Orantenhaltung, die Gottesmutter und das orthodoxe Kreuz. Der untere, schräge Querbalken des russisch-orthodoxen Kreuzes symbolisiert den Übergang von der „Hölle“ zum „Himmel“.

Das Rauchfass wird vom Diakon geschwungen, wogegen es der Zelebrant während des Glaubensbekenntnisses bei der Prozession um den Altar nur mit kurzgehaltenen Ketten schwingt. Das Rauchfaß und der zu ihm gehörende Weihrauchbehälter hängen rechts an der Wand des königlichen Tores; Iwannis von Dara bestimmte aber einen Platz (ausdrücklich für Weihrauch) am Altar.

Die symbolische Bedeutung des Rauchfasses in der Syrischen Kirche ist groß:
Der Fingergriff, welcher das ganze Rauchfaß hält, stellt die "Gottheit" dar, die den

ganzen Kosmos leitet. Die drei Ketten symbolisieren die Dreieinigkeit, die mittlere Kette aber das Herabsteigen der zweiten Person, des Gott-Logos, vom Himmel auf die Erde in den Mutterschoß Mariens; die ersten neun Schellen bezeichnen die neun Stufen der Engel, und die weiteren drei Schellen der mittleren Kette stellen dar, daß eine von den drei Personen der Dreieinigkeit herabgestiegen und Mensch geworden ist. Der Rauchfaßdeckel ist das Symbol für das Himmelsgewölbe, und die Feuerschale ein Symbol für die Jungfrau, die das Feuer, nämlich den Gott-Logos, in sich empfängt, ohne verbrannt oder beschädigt zu werden.

Allgemein wird der Weihrauch in der syrischen Liturgie als Symbol der Anbetung, Zeichen der Verehrung für Gott und Heilige, und Sinnbild für die Opfergaben und Gebete der Gläubigen verstanden.

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