Kupferstichbild der Judenverfolgung zu Worms

Bild mit Rahmen 31,5 cm x 25,5 cm

 Judenverfolgung Worms


Bei diesem Kupferstichbild handelt es sich um eine Buchseite. Es ist also ein Buchdruckblatt mit zwei Seiten.

Die Buchseite "Das Judenthum vormals und heute" siehe Anlage

Das Bild zeigt uns eine Straßenbiegung. Auf der rechten Straßenseite eine Straßenfront mit zum Teil dreistöckigen Hausfassaden mit einem typischen Dachaufsatz. Mit Winde, Seil und Endhaken zum Rauf- und Runtertransportieren von Waren und anderen Gegständen. Daneben an einem Haus den noch bis ins 20. Jahrhundert bekannten Utkiek. Darunter über einer Türöffnung an der Wand hebräische Schriftzeichen.

Auf der gegenüberliegenden Seite ein rundturmartiges Gebäude mit gotischen Spitzbögen und Wasserspeiern. Vermutlich handelt es sich um eine Synagoge.

Schrecklich ist die Straßenszenerie - das eigentliche Geschehen - dargestellt.

Die an ihren Rüstungen und Helmen zu erkennenden Soldaten zerstören in ihrem Vernichtungswahn alles, brandschatzen und drangsalieren Menschen.

Einzeldarstellungen: Soldat mit Fackel, zwei Soldaten bedrängen einen Juden, erkennbar an dem Judenhut (verpflichtete Kennzeichnung für männliche Juden, einen Spitzhut zu tragen). Im Vordergrund: Soldat bedrängt junge Frau mit Haarschmuck, rechts unten Soldat faßt einem bärtigen Mann an die Kehle. Zwei Soldaten rammen mit einem Rammbock eine Tür ein, andere ziehen das Schwert.

Auf den mitgeführten Schildern sowie auf der Brustrüstung der Soldaten erkennt man das christliche Kreuz.

Eine Anfrage bei der Stadt Worms, Wormser Judaica, ergab:
Die Darstellung (Stich) stammt aus dem 19. Jh. und ist eine reine Historisierende Phantasie. Die Gebäude haben keinerlei Ähnlichkeiten mit historischen Wormser Gebäuden, und schon gar nicht mit unserer Synagoge.

Bezug ist das Pestprogrom von 1349. Überall in Europa sind aus diesem Jahr schreckliche Judenverfolgungen belegt, so auch in Worms.

 

Lose Blätter eines Gebetbuches,

 

IMG 9062

 

welche der achtjährige Werner Fischer in Hopsten am Morgen des 10. November 1938 nach dem Besuch der morgendlichen Schulmesse neben dem Haus Reingenheim trotz aller Verbote aufgehoben und bewahrt hat. Neben dem alten Fachwerkhaus von Jacob Alexander Reingenheim befand sich der Weg zur Synagoge hinter dem Haus.