Weihwasserbehälter, deutsch, 2. Hälfte 18. Jh., Zinn, gegossen,

2013-04-18 08.54.56

Weihwasserbehälter, deutsch, 2. Hälfte 18. Jh., Zinn, gegossen,

Maße: Höhe 204 mm, Breite max. 110 mm

Weihwasserbehälter mit kleiner Platte in Kartuschenform.

In eine Umrahmung aus C-Bögen und Muschelwerk ist die Darstellung der Trinität in flacher Reliefierung gegossen: Um eine Kugel angeordnet sitzen bzw. stehen Christus und Gott Vater. Christus hält in der linken Hand ein Zepter und die rechte Hand zum Redegestus erhoben. Ein großes Kreuz liegt vorne über seiner rechten Schulter.

Gott Vater ist in der Gestalt eines älteren Mannes mit wallendem Gewand dargestellt. Hinter seinem Haupt kennzeichnet ihn der dreieckige Nimbus. Seine rechte Hand hält er bezeugend nach oben, während er mit der linken Hand auf die Kugel als Symbol des Alls verweist.

Über ihnen schwebt, in Form einer Taube der Heilige Geist (Mose) vor einem querovalen Medaillon mit einem Strahlenkranz. Zwei Engelsköpfe mit Flügelpaaren schauen von links und rechts oberhalb der Taube auf die himmlische Erscheinung herab. Am unteren Ende ist der Weihwasserbehälter angesetzt. Der gekurvte Rand und die gewellte Oberfläche geben dem Behälter die Dynamik einer Drehbewegung. Die gedrehte Linienführung dieses Objekts ist charakteristisch für die Spätphase des Rokoko.

Auf der Rückseite sind Fragmente einer alten Gravur noch sichtbar.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 144


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Weihwasserbehälter, Italien, um 1700, Holz, geschnitzt,

2013-04-18 08.55.49

grundiert, Polimentvergoldung, Wachs, Glas, Maße: Höhe 320 mm, Breite 230-240 mm.

Weihwasserbehälter aus grundiertem und mit Blattgold belegtem Holz mit großer Wandplatte im Stil des Barocks.

In die mit barocken Ornamenten (C-Bögen, Rankenlaub und Trauben) plastisch reliefierte Oberfläche der Wandplatte sind fünf ovale, wulstige Rahmen geschnitz und in Kreuzform angeordnet. Sie zeigen hinter verglasten Sichtöffnungen fünf ovale, geprägte Wachsmedaillons unterschiedlicher Größe, sog. Agnus Dei. Es handelt sich bei allen fünf Agnus Dei um Wachstäfelchen, die von Papst Innozenz XII. (12.7.1691 - 28.9.1700) geweiht wurden. Auf den Schauseiten der Medaillons sind die Bildnisse folgender Personen geprägt:

Hl. Liborius - mit der Umschrift S. LIBORIUS EPISCOPUS - INNOC. IXX - PMAX

Mutter Gottes - mit der Umschrift MATER SALVATORIS ORA PRO NOBIS

Christus - mit Umschrift SALVATOR MUNDI SALVA NOS - ROMA

Frauenkopf ohne Umschrift

Hl. Franziskus - mit der Umschrift S. FRAN.

Auf die Rückseiten der Wachsmedaillons ist stets das Lamm Gottes (Agnus Dei) mit der Umschrift geprägt ECCE AGN. DEI QUI TOL. PECC MUNDI (ecce agnus dei, qui tollit peccata mundi = seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt).

Zusätzlich wird der Name des Papstes und das Weihejahr genannt: Innozens XII. PMAI (Pontifex Maximus Anno Jubilaeo) 1692 (Franziskus - Agnus-Dei) und abweichend hiervon Liborius- und

Christus-Agnus-Dei, die mit dem Weihejahr 1700 bezeichnet sind.

Die Prägung im Jahre 1700 fällt aus dem Rhythmus der Weihe, die alle sieben Jahre stattfand, heraus. Sie erweist sich daher als Sonderprägung im Jubeljahr 1700.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 140

Geschenk von Dr. Vittorio Cagna, Pinerolo/Italien.

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Weihwasserbehälter mit großer Wandplatte in Kartuschenform, Italien

2013-04-18 08.54.12

18. Jh., Holz geschnitzt, grundiert, Blattversilberung mit Ölvergoldung, Bronze gegossen, Corpus Zink, Maße: Höhe 450 mm, Breite max. 270 mm

Um die ebene Wandplatte legt sich eine geschwungene mit Blattsilber belegte und ölvergoldete Rahmung, die sich an den Seiten zu flügelähnlichen Voluten ausbreitet. Das obere Ende ziert einen muschelförmig ausgeschweiftes Akanthusblatt.

In die Mitte der ebenen Wandplatte ist auf schwarzem Grund und aufgetragenen Goldstrahlen ein flaches Kreuz in lateinischer Form mit der Darstellung des Gekreuzigten in Dreinageltypus gesetzt. Die Arme Jesu Christi sind schräg nach oben gestreckt und im Handteller angenagelt. Sein Kopf mit langem Bart und Haupthaae ist auf die rechte Schulter gesunken. Bekleidet ist er mit einem Lendenschurz, der an der rechten Seite lang herabfällt.

Am unteren Ende der Platte ist in spitz zulaufender Form ein Weihwassertopf angesetzt und innen mit Blei ausgelegt.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 142

Geschenk v. Dr. Vittorio Cagna, Pinerolo (Italien),

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Weihwasserkesselchen

Weihwassergefaess

Bronze, brüniert, 21,5 x 12,5 cm

Die Schauseite zeigt in einer bogenförmigen Umrahmung als Halbplastik das Abbild der Muttergottes mit Krone, die das Jesuskind mit Nimbus und ausgebreiteten Armen trägt.

Die rechte empfehlende Hand der Gottesmutter zeigt in eine gedachte Richtung.
Mit weit ausladendem Rock endet die Szenerie am vorgesetzten Weihwasser aufnehmenden Becken (Kessel).

Hinter der Rückwand befindet sich eine bewegliche Öse zum Aufhängen.
Die Muttergottes mit dem Jesuskind ist mit Schrauben und Muttern befestigt. Rückseitig wurde 2013 ein graviertes Widmungsschild angebracht.

Jugendstil vor 1900
Geschenk von Familie Fritz und Gertrud Hercher, geb. Beumer

Weihwassertöpfchen - auch Weihwasserkesselchen genannt,

(Biskuit)-Porzellan, 195 mm hoch, 19./20. Jh.

Weihwasser

Motive der vorderen Wandplatte: Im weißgrundigen äußeren Rahmen mit Goldfadenumrandung befindet sich ein Loch, von dem ein Sprung ausgeht, der auf der Rückseite seine ganze Länge zeigt.
An beiden Seiten der Öffnung befinden sich Darstellungen von Rosenbuketts. Die innere Freifläche ist mit grüner Farbe gestrichen, die gleichzeitig als Umrandung für die plastische Figur der Gottesmutter mit dem Jesuskind dient.

Die Gottesmutter Maria mit langem, lockigem Haar, auf dem Haupt eine Krone tragend, ist mit einem wallenden Mantel und Unterkleid bekleidet. Auf ihren Armen stützt sie das Jesuskind, das die Arme zu einer Willkommenshaltung ausstreckt. Zur besonderen Deko befinden sich sowohl bei der Gottesmutter als auch beim Jesuskind goldene Kügelchen auf den Gewändern.

Das hervorspringende Kesselchen, das das Weihwasser aufnimmt, ist mit einem Kreuz mit einer Goldfadenumrandung und einer Rosengirlande versehen.


Im Kesselchen befindet sich im Porzellan die Zahl 3248. Am Loch für die Aufhängung sind leider kleine Ausbrüche im Porzellan.

Das Weihwassertöpfchen wurde dem Museums-Leiter Werner Fischer von Frau Gabriele Moser-Osthoff am 16. Mai 2013 geschenkt.