Auf das Lavabo folgen weiter unten noch die Leuchter und die Lithophanie

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Lavabo - Garnitur Meßkännchengarnitur und Tasse (Tablett)

2013-04-18 08.52.39

Zwei Meßkännchen aus der Zeit des Spätbarocks mit Bandelwerkornamenten
(Loius-quatorze-Stil nach 1661 unter König Ludwig XIV.)

Deutsch, 1. Viertel 18. Jh., Silber, teilweise vergoldet, gegossen, getrieben, ziseliert und punziert.

Maße: Höhe 131/133 mm,

Marken: Beschauzeichen fehlt, Meisterzeichen „JW“ im Zweipaß, (2x) Johann Weithmann, wohl München (R 3527)

Ein Scharniergelenk verbindet Gefäß und Deckel. Auf dem Gelenk sind die Buchstaben „A“
(Aqua = Wasser) bzw. „V“ (Vinum = Wein) zur Unterscheidung der Kännchen aufgelötet.

Tasse (Tablett)

Gekurvte Tasse mit breitem Rand. Eine kräftige, umlaufende Wulst betont den Umriß und trennt einen schmalen glatten Randstreifen von dem mit C-Bögen, Muschel- und Ohrmuschelwerk (Rocaillen) verzierten Innenteil der Tasse.
Kreise zeigen in ihrem Innenfeld die Abkürzung des Namen Jesu „IHS“ (Triagramm) = Abkürzung des Namen Jesu in griechischer oder lateinischer Sprache, verbunden mit der Darstellung des Kreuzes und den drei Nägeln und dem Namen Marias (Mariagramm), der kusntvoll zu einem Emblem gestaltet ist. Die Arbeit ist von hoher meisterlicher und künstlerischer Qualität.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 68 -71

trennlinie

Leuchterpaar – Scheibenleuchter
spätgotisch, Bronze gegossen

scheibenleuchter 1 scheibenleuchter 2

Höhe ca. 33 cm mit Dorn, Höhe ohne Dorn ca. 27 cm

Spätgotisch, Bronze gegossen, gedreht,
Eisendorn
Fuß und Tropfenschale in drei kleiner werdende Stufen dazwischen drei Scheiben mit unterschiedlichen Durchmesser.

Leuchter A. Unter der Tropfschale zwischen den beiden ersten Scheiben Reparaturstelle, Zinnlötung. Alte Gussrisse im Fußbereich
Erworben

Lithophanie

2013 04 24 12.16.59

Lithophanie (Lichtbild) in ornamentierter Einfassung mit Ständer und Holzfuß.

Ein aus Ranken- und Blumenmotiven in Durchbrucharbeit gesägter Metallrahmen umfaßt eine runde Porzellanscheibe mit dem gepreßten Bildmotiv des mit Dornen gekrönten Christus (Ecce-Homo) im sanften Stil der Nazarenermalerei. Als Bildvorlage diente ein Ausschnitt aus dem Werk des Barockkünstlers Guido Reni (1575-1642).

Die senkrecht aufstehende, runde Scheibe wird von einem Ständer in der Form eines Pokales getragen. Über den Rand des Gefäßes hinaus hängen Weintrauben und Blattranken. Ähren und Weintrauben aus gesägtem Metall unterfangen das Bildmotiv mit dem Rahmen. Die Schauseite zeigt zusätzlich über dem Pokal eine kleine Scheibe mit dem eingravierten Christustriagramm »IHS«. Pokal und Scheibe symbolisieren die eucharisti-schen Gaben von Brot und Wein. Seine volle Wirkung entfaltet die Lithophanie durch das brennende Licht einer Öllampe (ewiges Licht), die rückseitig auf einem geschwungenen Halter Platz findet.

Ein Sockel aus gedrechseltem und schwarz lackiertem Holz, das mit 2 Perlstäben und kleinen Metallplättchen verziert wurde, trägt die feine Metallarbeit mit der Porzellanscheibe.

Lithophanien (griech. lithos = Stein, phainesthai = scheinen, durchscheinen) zählen zu den typischen Erzeugnissen der Biedermeierzeit.

Die Technik des Einpressens eines Bildreliefs in eine dünne Platte unglasierten Porzellans wurde 1827 von Paul de Bourgoing in Paris erfunden und war aufgrund ihrer Beliebtheit rasch verbreitet. Der besondere Reiz dieser Bilder lag in ihrer plastischen Wirkung. Durchscheinendes Licht ließ die dünnen Stellen als die hellsten im Bild, die dicken Stellen als Schatten erscheinen. Lithophanien waren beliebt als Wohnraum- und Fensterschmuck, als Lampenglocken oder als Reproduktionen beliebter Gemälde oder Heiligenbilder.

Meißen, März/April 1840
Nichtedelmetall, vergoldet, gegossen, gesägt, graviert, Porzellan, unglasiert, gepreßt, gefärbt, Holz, gedrechselt, lackiert
Maße: Höhe 313 mm, Durchmesser der Porzellanscheibe mit Rahmen 175 mm
Marken: Nr. 164, 35 = Porzellanmanufaktur Meißen,
Former: Martin Heinrich Traugott [1805-1858]
Literatur: Kunze, Joachim: Lithophanien der Meißner Porzellanmanufaktur, in: KERAMOS, Nr. 92, April 1982, S. 3 ff
Bildvorlage: Werk des Barockkünstlers Guido Reni (1575 - 1642)
Kerzenschirm. Polychromes Lithophaniebild mit Ecce-Homo-Kopf.
Florale Filigranfassung in Metall. Hölzerner Standfuß, Rückseite
Kerzenhalter, deutsch Mitte 19. Jh., Gesamthöhe 30 cm
Seite 56 Abb. 50 Ecce Homo, Dresden Gemälde Galerie (Text Seite 105) Seite 63 Handzeichnung Paris, Louvre

Ewiges Licht
Ecce homo - Siehe der Mensch

Dresden, Gemäldegalerie
Handzeichnung im Louvre nach Guido Reni 1575 - 1642
Im Museum im Goldschmiedehaus Ahlen seit 1986

Siehe weitere Einzelheiten: Sakrale Kunst, Werner Fischer, Seite 160 und 161, Abb.62

Im Judentum: Ner Tamid nennt man das Ewige Licht in der jüdischen Religion.

Im Islam: Gibt es den Lichtvers aus der 24. Sure des Koran.
Der Vers wird wie der größte Teil der Sure auf das Jahr 626 datiert.