Einführung in die Begrifflichkeiten der Zeitmessung

Pendule:
Das Wort kommt aus dem französischen und bedeutet Pendel.
Standuhren, Tischuhren, Drehpendeluhren, also Uhren, die ein Pendel haben, nennt man auch Pendulen. Die Pendelscheibe, auch Linse genannt, dient der Regulierung.
Wenn die Pendeluhr vorgeht, wird die Linse auf der Pendelstange weiter nach unten geschoben, wenn die Uhr nachgeht, wird die Linse weiter nach oben geschoben. Je kürzer der Abstand zur Hemmung, umso schneller lauft die Uhr und umgekehrt.

Diese Art der Hemmung soll um 1640 von Galileo Galilei erfunden worden sein.

Der Italiener Galileo Galilei soll den weißen Dom von Pisa besucht haben. Im Dom sah er eine herumfliegende Taube, die sich in vollem Fluge auf einen Radleuchter setzte, der an einem Seil von der Decke herunterhing. Der Leuchter geriet durch die abrupte Landung der Taube in Schwung. Er begann also zu pendeln. Die Bewegung, die Schwingung wurde immer geringer, bis der Leuchter endlich zum Stillstand kam.

Dieses Prinzip war die Grundlage für den Uhrenbauer und später auch in der Uhrenindustrie. Die Pendeluhr war somit erfunden.

Nachteil der Pendeluhren: Sie sind stand- oder auch ortsgebunden.

Tischuhr/Kaminuhr:

Das Zimmer und sein Interieur im Wandel der Zeit. Es war in unseren Landen immer schon ein Problem, Zimmer im Haus bei Kälte zu beheizen. Um 1700 kam der Kamin auf, eine offene Feuerstelle im Wohnzimmer. Er wurde ein Blickfang für die Eigentümerfamilie aber auch für die Besucher. Man nahm Platz vor dem offenen Kamin. Die offene Feuerstelle hat meist ein Sims, einen kleinen Vorbau oberhalb der Feuerstelle.

Und auf diesen Vorbau wurde allerlei "Schönes" gestellt. Dieser horizontale Vorbau eignetet sich vorzüglich für die Präsentation einer Uhr. Das war die Geburtsstunde der Kaminuhr, an der sich zuerst die Franzosen erfreuten, später aber die Bewohner ganz Europas.

Stutzuhren, Stockuhren oder Bracket Clocks sind Tischuhren.

Die englischen Uhrmacher waren auch bekannt für ihre präzisen Standuhren, jedoch ließen die Zimmerhöhen nicht immer die Aufstellung solcher, manchmal über drei Meter hohen Uhren zu.

Findige Uhrmacher verzichteten deslhalb auf das Untergestell der Standuhr.

Auch die Wiener Uhrmacher nahmen diese Idee auf und stutzten die Uhrgehäuse, indem sie den sogenannten Uhrkasten der Standuhren mit Füßen versahen und entwickelten Werke, die nicht mehr mit Gewichten, sondern mit Federn angetrieben wurden. Damit war eine besondere Tischuhr, die Stutz- oder Stockuhr entwickelt worden, die sich noch heute großer Beliebtheit erfreut.

Also: Die Stutz- oder Stockuhren haben keinen Unterbau wie die Standuhren. Das bedeutet, dass man ihnen im Haus eine wechselnde Stelle zuordnen kann. Diese tragbaren Uhren haben u.a. Pendelkonstruktionen und Federaufzüge.

Stutzen = kleiner machen, auch Halbstrümpfe wurden Stutzen genannt.

trennlinie

Tischuhr, Bronze mit Porzellantäfelchen 226-07

IMG 9542

Maße: 305 x 132 mm, Höhe 300 mm

Auf 6 angeschaubten profilierten Füßen steht ein Bonzeaufbau. Die schraubbaren Füße sind notwendig, da es sich um ein Werk mit Pendel handelt, das dem Gang angepaßt werden muß.

Im vorderen Aufbau befinden sich drei rechteckige Öffnungen, in denen sich von der Rückseite befestigte farbig bemalte Porzellantäfelchen befinden. Die Tafelchen zeigen in einem blauen Rahmen in der Mitte eine in den Spiegel schauende Putte mit herzförmigem Flügel. Rechts und links florale Darstellungen.

Auf dieser Podestplatte steht zentral ein Aufbau, in dem sich die Uhr befindet.

Hinter dem aufklappbaren bronzenen Glasrand, mit einem Perlrand geschmückt, befindet sich das weiße Emailziffenblatt mit blauen römischen Ziffern von I - XII. Darüber eine 60 Minuterie, ergänzt durch arabische schwarze Zahlen von 5 - 60. Zwei goldbarbene durchbrochene Zeiger. Zwei Aufzuglöcher für Geh- und Schlagwerk auf Glocke. Das Ziffernblatt weist zwei unbedeutende Spannungsrisse auf. Die auf dem Ziffernblatt befindliche Firmenbezeichnung ist unleserlich.

Die verglaste Rückseite der Uhr legt das Werk frei, auf dessen Platine ROLLIN A PARIS punziert ist. Weiter ist auf der Platine die Zahl 389 zu sehen sowie die Zahl 52. Kurz vor dem unteren Vorsteckstift ist in einem Rund zu lesen D'ARGMNT MEDAILLE D'ARGENT (Silbermedaille)

Auf dem Trommelgehäuse stützt sich eine Putte, die in der linken Hand eine Taube mit ausgebreiteten Flügeln hält. Eine ausdrucksvolle Blumen- und Blättergirlande

im Stil Ludwig XV. bildet eine herrliche Gesomtkomposition. Die Vergoldung ist in einem ausgezeichneten Zustand.

Replik der Peter Henlein-Dosenuhr aus dem Jahre 1510

IMG 9331

Limitierte Auflage

Das Original, das Peter Henlein zugesprochen wird, befindet sich im (Germanischen Nationalmuseum) in Nürnberg
Über das Leben des Peter Henlein ist nicht viel Sicheres bekannt. 1509 wurde er Schlossermeister. Henlein wird als Erster genannt, der am Körper tragbare Uhren in Deutschland realisierte. (Siehe Wikipedia Peter Henlein).

Aus Anlass des Peter Henlein Jubiläumsjahres 1979, dem 400. Geburtstag von Peter Henlein, fertigte der Uhrenhersteller Junghans in Schramberg/Schwarzwald eine limitierte Auflage der Dosenuhr.
Ein Exemplar dieser limitierten Auflage befindet sich im Museum im Goldschmiedehaus Ahlen.

Der Zentralverband für das Juwelier, Gold- und Silberschmiedehandwerk der Bundesrepublik Deutschland führte 1977 gemeinsam mit der Firma Junghans Uhrenfabriken, Schramberg/Schwarzwald einen Wettbewerb "Die Quartzuhr - Präzision als Schmuck" durch unter dem Protektorat von Präsident Werner Fischer, Ahlen, und Alfred Liebetrau, Schramberg, Vorsitzender der JUNGHANS Geschäftsführung. Vorsitzender der Jury war Claus Hinrich Casdorf, Köln, WDR

Werner Fischer erhielt von Herrn Alfried Liebetrau eine dieser Dosenuhren überreicht, die ein Stück Uhren-Zeit-Geschichte vermittelt, denn die historischen Unruhschwingungen wurde durch den Quarz mit einer Schwingungsfrequenz von 32768 Schwingungen pro Sekunde abgelöst.

Die Dose ist zweiteilig. Der obere Teil ist durch Ziehen abnehmbar und das Lösen einer runden Plastikplatte im Gehäuse legt die Batterie frei. In dieser Lage ist auch durch die Krone die Zeiteinstellung des Eisenzeiger möglich.

trennlinie

Tischuhr mit Emailbild im Tabernakelschränkchen mit Repetition 226-38

IMG 9540

Höhe ca. 73, 4 mm, Breite ca. 56,3 mm, gefertigt im letzten Viertel des 19. Jh.

Immer wieder umgibt sich der Mensch mit schönen Dingen
und viele Menschen möchten allzeit wissen, wie spät es ist.

In der Zeit, als diese Uhr entstanden ist, gab es nicht überall Uhren. Die Frau von Welt führte schon damals eine Uhr mit sich, wenn es die Kleidung erlaubte, am Kleid, eine Anhängeruhr an einer Kette oder auch ein kleines Ührchen, das von einer Brosche gehalten wurde.

Eine besonder Art, die Zeit mit sich zu führen, zeigt sich bei diesem Ührchen mit Emailbild, das durch sein Etui ein, "Tabernakelschränkchen", auch als Reisebegleiter dienen kann, so wie es später der Reisewecker oder Etuiwecker war.

Das Gehäuse des Ührchens ist aus Silber mit einem farbigen Emailbild, das ein

aneinandergeschmiegtes Liebespaar in einer Frühlingslandschaft mit weichen Farbtönen zeigt.

Über dem Paar ein eingerahmtes weißes, verglastes Zifferblatt mit schwarzen römischen Ziffern und einer kaum sichtbaren Minuterie, sowie zwei gebläute Zeiger.

Besonders schön ist der in echtem Silber gestaltete Rahmen mit floralen Motiven.

Das noch vorhandene Originaletui mit silberfarbenen Beschlägen und dunkelblauem Samt bezogen gewährt uns eine Blick in die damalige Verpackung und zeigt uns die Möglichkeiten der Präsentation dieses Ührchens durch das Öffnen der beiden Flügeltürchen.

Das Taschenuhrwerk ist ein Cylinderwerk mit Repetition. Durch Druck auf die Krone oder auch durch Ziehen einer Schnur außerhalb des Gehäuses wird akustisch die letzte vorangegangene Stunde wiederholt. Erworben v. Anni Fischer in Turin als Geschenk für ihren Mann Werner Fischer. 

trennlinie

Hausaltar mit Marienfigur mit Kind, Uhr mit Spielwerk, 226 - 10

Tischuhr Pieta Porzellan Spielwerk

Maße: 23 x 12, 5 cm, Höhe 57 cm, Maße der Uhr 66 mm Ø, 41 mm tief.

Bildstock mit der Gottesmutter und dem Jesuskind, farbig glasiertes Porzellan, ist im Museum im Goldschmiedehaus in der Abteilung Volksfrömmigkeit ausgestellt.

Gehäuse aus Holz barockisiert, vergoldet, Stuckdekor.

Im Giebeldach des Altars, getragen von gedrechselten Säulen, befindet sich die Uhr. Im Altarunterbau ein Walzenspielwerk mit Marienlied; Federantrieb über Schlüssel.

Text des Liedes: "Liebe Mutter, sieh zu Deinen Füßen uns, wie Kinder, treu versammelt, fleh'n, die wir Dich, o Königin, begrüßen und als uns're Retterin erseh'n; Gottes Strafe und Verderben droht. "

Der Originaltext des Liedes aus dem Gebetbuch "Weg zum Himmel" Nr. 205 lautet: "Liebe Mutter, sieh zu Deinen Füßen uns, wie Kinder, treu versammelt, fleh'n; die wir Dich, o Königin, begrüßen und als uns're Retterin erseh'n. Denn Dein Herz ist für uns voll Erbarmen, offen stets als Zufluchtsort uns Armen. Alles schließ es ein, wenn Angst und Not, Gottes Strafe und Verderben droht. " 

Während einer Rundfunkreportage aus dem Ahlener Museum im Goldschmiedehaus bat Werner Fischer die Reporterin, diese Melodie einmal über den Äther zu schicken in der Hoffnung, daß ein Hörer sich melden würde, dem das Lied bekannt ist. Tatsächlich, er hatte Glück. Zwei Damen meldeten sich, die nach mehrmaligem Abspiel der Melodie eindeutig das Marienlied aus Schlesien wiedererkannten. Allerdings stellte sich ein Kuriosum heraus. Die Walze der Spieluhr hat einen zu kleinen Durchmesser, sodaß nur Anfang und Ende des Marienliedes wiedergegeben werden können, nicht die ganze Melodie.

Leider ist bis heute nicht bekannt, wo sich der Wallfahrtsort in Schlesien befindet.

Vielleicht erkennt jedoch einer der älteren Schlesier das verkleinerte Wallfahrtsbild der Mutter Gottes mit dem Jesuskind in der Abbildung wieder.

Tischuhren Renaissance

Die Entwicklung der Zeitmesser, der Uhren, unterliegt einem ständigen Wandel.

Alle Uhrenerfindungen, alle Konstruktionen, alle Weiterungen sind fast immer zweckgebunden. Kannte man doch bis vor der Renaissancezeit nur die ortsfeste Uhr, war man bestrebt, Uhren zu bauen, die eine Befreiung von der Ortsgebundenheit garantierten.

Horizontal Renaissance Tischuhr 226-01

IMG 9312
Sechseckig, Bronze, feuervergoldet mit Spindelwerk
Maße: Sechseck Durchmesser ca. 133 mm, Höhe 105 mm
geschätztes Alter: Frühes17. Jahrhundert, belegt durch Vergleichsobjekte.

Zur Oberseite: Kupferplatte mit künstlerischer Gravur im Zifferring verziert:
Hochzeitstanz, "balzender" Jüngling mit Flügeln vor unbekleidetem Frauenkörper.
Seitenflächen: 6 verglaste Fenster mit Rahmen.
Als Füße dienen 3 Engel mit Gesichtern und Flügeln.
Das Zifferblatt ist aus Zinn, horizontal angelegt, römische Ziffern, 2 Zeiger aus Eisen.
Werk: Gut erhalten mit Schnecke und Kette. Schlagwerk,

Sechseckige HORIZONTAL-RENAISSANCE-TISCHUHR, Bronze, feuervergoldet, Zifferblatt graviert, mit Zinnziffernkranz, Spindelwerk mit Stundenschlag auf Glocke, Werk mit Ketten und Schnecken, gravierte Federhaustrommeln, CHRISTIAN CAROL KÖNIGSBERCK, frühes 17. Jhdt. Höhe = 9 cm, Durchmesser 14 cm (Literatur Britten "Old Clocks & Watches and their markers, Verlag Bonanza Book New York, Seite 348 

trennlinie

 

Tischuhr, Horizontal Renaissance Tischuhr 226-02

IMG 9311
Sechseckige Renaissance Horizontal Tischuhr von Johann Gottfried Kriedel,
1702-1757 Bautzen und Cottbus. (Lit. Abeler Seite 365)

Geschätztes Baujahr der Uhr um 1740, belegt durch Vergleichsobjekte.

Das Gehäuse ist an der Oberseite reich verziert mit Gravuren. Die sechs Seiten sind verglast. Die Glasscheiben sind in geschraubten Rahmen gefaßt.

Das runde echt silberne Zifferblatt mit Minuteneinteilung und Weckerscheibe liegt horizontal auf der Uhr. Punziert Ledeirk, London ( signiert mit Geheimcode Ledeirk, von rückwärts nach vorne gelesen ergibt Kriedel). Lt. Jürgen Abeler war Kriedel nachweislich nie in London, signierte aber aus verkaufstaktischen Gründen unter dem Pseudonym Ledeirk, London.

Die Tischuhr ist einzeigrig mit einem Stahlzeiger. Der zweite Zeiger in Lanzettenform dient zur Einstellung der Weckzeit.

Werk mit Kette, Schnecke, Schlag- und Weckerwerk. Die Spindelwelle lagert in einem Diamanten. Das Werk der Uhr ist eine Meisterleistung. Die Messingteile sind feuervergoldet.

Das Schlagwerk mit Glocke ist unterhalb des Werkes angebracht mit zweiseitigem Hammer für Wecker und Rufschlag, der seitlich bei Minute 30 auf Knopfdruck repetiert.

Das Gehäuse steht auf sechs geflügelten Tatzen.

Die Tischuhr ist funktionsttüchtig.

trennlinie

 

20160624 102331 kl

Tischuhr, fast 50 cm hoch, ca 27 cm breit und ca. 11,5 cm tief.

Vier aus Bronze gefertigte umgekehrte Kesselfüße tragen eine oliv/gelblich trapezförmige Marmorplatte von ca. 2,2 cm Stärke. Darauf steht an der rückwandigen breiteren Seite eine Bronzefassade geschmückt mit floralen Jugendstil-Ornamenten, wie Muscheln, Blumen, Ranken und zwei Feuertöpfe mit den ewigen Flammen. Davor auf zwei Marmorpfeilern (ein Pfeiler leider gebrochen) präsentiert sich das Zifferblatt der Uhr.

Im einzelnen: Auf der Marmorplatte ein trapezförmiger offener Balkon, verstrebt mit Girlanden, in deren vorderem Zentrum sich ein leicht bekleideter auf einem Bein stehender Amor befindet, an dessen rechten Seite ein Köcher? mit Golfschlägern dargestellt ist, 1891 fand das erste Golfturnier in Homburg statt. Es können aber auch Fantasieblumen sein. Doppeldeutungen lässt der Jugenstil zu. Die Putte erhebt den rechten Arm mit einem großen Siegeszweig. Unter seinem linken Arm ein Füllhorn, das er gerade ausschüttet. Zu seinen beiden Seiten zwei Marmorobelisken, die in eine dekorative halbkugelige Abdeckung münden und so dem Uhrwerk in einem liegenden Tonnengehäuse einen grazilen Tragimpuls verleihen.

In dem Glasrand zum Öffnen befindet sich noch das Originalglas. Ein weiterer schmückender Metallrand deckt das leicht gelbliche Email-Zifferblatt ab. Das Zifferblatt selbst hat schwarze arabische Ziffern von 1 - 12. Zum Ablesen der Minuten am äußeren Rand eine 60er Minuterie aus schwarzen Strichen und im fünfer Rhythmus jeweils ein Punkt. In Höhe der 4 und der 8 befinden sich im Zifferblatt zwei Löcher für den Aufzug des Geh- und Schlagwerkes. Stunden- und Minutenzeiger aus Edelstahl sind noch original. Die zentrale Stelle des Zifferblatts zur Zeigerbefestigung wird kaschiert mit einem sechszackigen Metallstern.

Die hintere Bronzefassade ist wie abgebildet mit vielen Emblemen aus der Zeit des Jugendstils geschmückt.

Die Uhr ist lauffähig und befindet sich in einem guten Zustand. Zur besseren Wahrnehmung des Schlagwerkes besteht der Rückdeckel aus einer ausgesägten, offenen Rosette, deren Öffnungen mit einem Seidentüchlein abgedeckt sind.

Wir danken der Familie Ronig für die Überlassung dieser Tischuhr aus der „Jugendstilzeit“ mit Schlüssel, einer kunstgeschichtlichen Epoche an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert

Besonderer Dank gebührt Axel Christian Ronig, der auf Grund der Familienhistorie schriftlich beweisbar nachvollziehen kann, wer der Erstbesitzer war. Er hat die weitere Wanderschaft der Uhr mit ihren verschiedenen Besitzern verfolgt und aufgezeichnet bis zu ihrem jetzigen Standort im Museum im Goldschmiedehaus Ahlen.

Tischuhr, Kalenderuhr, Eisen, 226-13

IMG 9597 kl

Maße: ca. 130 x 72 mm, Höhe 230 mm

Eisenguss nach 1900, Fantasiemodell, man könnte es als kleineres Möbelstück deuten. Auf vier Füßen stehende Eisen-Fassade mit teils barocken Elementen sowie mit drei Öffnungen hinter dem 3 weiße Rollbänder täglich gedreht werden können, für den Monat, für den Tag, für den Wochentag. Leider sind die Markierungen verblichen. Auch fand leider ein Werkwechsel mit neuem Zifferblatt im goldigen Rahmen statt.

Trotzdem zeigten die 3 Öffnungen mit den Markierungen eine Weiterentwickelung der Zeitanzeige an.

Auf der Rückseite der Fassadenplattee JF 8 SGDG geprägt.

 

 

 

 

 

 

trennlinie

Tischuhr/Kaminuhr in Form eines Kesselwerkes, Dampfmaschine 226-29

IMG 9579

Maße ca. 30 x 20 cm, 46 cm hoch

Gehäuse aus Deutschland, Werk aus Frankreich?

Gebaut Mitte 19. Jahrhundert (1870) oder erst 1910. Erstellt oder Vertrieb von Hofuhrmacher Conrad Felsing in Berlin Werk Nr. 75389 als Gang- und Schlagwerk auf Klangfeder.

Felsing erhielt eine Goldmedaille in Paris, 2234

Die Uhr stellt ein Kesselwerk dar mit Quecksilberthermometer, rechts Barometer, vorne beweglicher Kompass, oben Fliegkraftregeler als Pendel.

trennlinie

Tisch-, Kaminuhr mit Wecker und Automat, Mönch 226-35

IMG 9577

Maße: ca. 17x10 cm Höhe 33 cm

Das Holzgehäuse ist in Art einer Klause oder einer Kapelle, vielleicht vom Hersteller auch als kleine Kirche gedacht.

Auf einem Sockel, der einen Rechteckaufbau trägt, steht ein Mönch, bekleidet mit mit einer Kutte, in der Ordenstracht der Kapuziner.

In dem Rechteckbau befindet sich ein Geh- und Weckerwerk. Der Betrachter sieht nur einen goldfarbenen, verglasten Rand mit Scharnieren zum Öffnen. Dahinter das Zifferblatt, farbig emailliert mit Girlanden aus blühenden Rosen und anderen Blüten sowie arabischen Ziffern.

Der Wecker ist rückseitig einzustellen und ein Pfeilkreuzmodell mit Stiftankerwerk.

Oberhalb des Rechteckaufbaues befindet sich ein Glockenturm mit Glocke und zwei seitlichen Dachreitern sowie eine Wetterfahne.

Diese Uhr wurde für den englischen Markt gefertigt. Die Bedienungszeichen auf der Rückseite sind in englischer Sprache.

trennlinie

Tischuhr Kaminuhr Reiter auf Sarkophag, 226-08

IMG 9563

Maße: 51 x 21 cm, Höhe 52 cm

Eine imposante Uhr, die auch als Figurenuhr gelten kann.

Die Herkunft der Uhr kann nicht bestimmt werden. Tendezen weisen auf Frankreich.

Sie könnte um die Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut worden sein.

Auffälliges Merkmal: Ein Reiter in Ritterrüstung mit Umhang, der auf einem Pferd mit Satteldecke im Sattel sitzt. Der Reiter trägt eine Königskrone und Stulpen. In der einen Hand hält er die Zügel, die andere Hand weist in die Ferne.

Das Standbild thront auf einem Sarkophag, einem pompösen Sarg, auf dem ein Helm, ein Köcher mit Pfeilen und eine Armbrust ruhen. Der Sarkophag wird von zwei Ritterrüstungen und Waffen flankiert.

Im Zentrum der Uhr befindet sich das weiße, emaillierte Zifferblatt mit schwarzen römischen Ziffern I bis XII sowie zwei Eisenzeiger. Das Uhr und das Läutewerk wird von vorne aufgezogen.

Um das Zifferblatt ist ein Konvolut von alten Waffen, Lanzen, Hellebarden, Helmen und Fahnen angeordnet.

Das runde Pendulenwerk hat ein kurzes Hinterpendel, Gang und Schlagfeder.

An der hinteren Platine befindet sich die Ziffer 64 und unter dem Rand die Ziffer 41 sowie auf der Gehäuserückwand die Gravur 6 A. Jerome

trennlinie

kugellaufuhr

Kugellaufuhren

Damit eine Räderuhr nach der Energiezufuhr durch Gewichte, Federn oder andere Antriebe nicht sofort abläuft, ist eine Hemmung notwendig.
Es wurden viele Hemmungsmöglichkeiten erfunden. Dem Uhrenliebhaber sind sie bekannt als Waag, Pendel, Unruh und viele andere.

Eine seltene Hemmung ist die Verwendung einer rollenden Kugel auf einer beweglichen Ebene. Sie geht von der Idee auf die Entdeckung Galileis zurück.

Auszug aus Ullstein Uhrenbuch 1975 von Jürgen Abeler † Wuppertal (Uhrenmuseum)

Der Prager Uhrmacher Christoph Margraf gilt als Erfinder der Kugellaufuhren (Kammeruhrmacher am Hofe Rudolfs II. in Prag.

Im Britischen Museum,London, in der Sammlung Beyer in Zürich, im Wuppertaler Uhrenmuseum und jetzt auch im Goldschmiedemuseum Ahlen sind sie zu sehen.

Die Kugel rollt in 30 Sekunden die Zick-Zack-Kurve entlang, wobei man jeweils an den durchquerten Toren in der Mitte der Bahn die Sekunden ablesen kann. Am Ende der Metallplatte erhält die Kugel durch stärkere Neigung der Bahn eine Beschleunigung, die ihr die Kraft verleiht, den Auslösehebel zu betätigen. Jetzt hebt das federbetriebene Werk die Metallfläche an, worauf die Kugel ihren Weg in die entgegengesetzte Richtung nimmt, gleichzeitig wird der Minutenzeiger um eine halbe Minute weitergeschaltet. Am anderen Ende der geneigten Metallplatte vollzieht sich der gleiche Vorgang. Die Platte wird gehoben, der Minutenzeiger um eine weitere halbe Minute weitergedreht, und nun läuft die Kugel wieder in die andere Richtung.

Nachtrag: Georg Abeler, Goldschmiedemeister †, Vater von Jürgen Abeler,
ist der Gründer des Uhrenmuseums in Wuppertal.
Werner Fischer erlernte seinen Beruf in der Goldschmiede Abeler in Münster und war dort nach Beendigung seiner Lehre weiter als Goldschmied tätig. Da es nach dem Kriege keine Goldschmiede im Hause Georg Abeler in Wuppertal gab, wurden alle Ausführungen von Reparaturen und besonders Neuanfertigungen in der Zentral-Goldschmiede Abeler in Münster ausgeführt.
Die Schmuckentwürfe von Herrn Karl Brauburger, Goldschmied und Juwelenzeichner, Schwiegervater von Georg Abeler, wurden u.a. auch von Werner Fischer in Münster ausgeführt.
Werner Fischer eröffnete 1964 das Studio 18 in Ahlen. (link rot einfügen)
1965 präsentierten vom 8. März bis 22. April 1965 die Stadt Ahlen, Werner Fischer und das Uhrenmuseum Wuppertal mit seinem Gründer Georg Abeler und dessen Sohn Jürgen Abeler die Uhrenausstellung "Zeitmesser gestern und heute". Die Ausstellung zählte über 5.000 Besucher. Neben der örtlichen Presse berichteten auch namhafte andere Zeitungen in der BRD sowie das Fernsehen über die sehenswerte Uhren-Ausstellung.

Georg Abeler's Enkeltochter Carola Abeler, eine Tochter von Jürgen Abeler, erlernte wiederum bei Werner Fischer in Ahlen den Goldschmiedeberuf.

Goldschmiedemeister Raphael Fischer, heutiger Inhaber der Goldschmiede Gold Fischer, bereitete sich hingegen im Unternehmen Abeler in Wuppertal auf seine Kaufmanns-Gehilfenprüfung vor und legte sie mit Erfolg ab.

Kugellaufuhr im verglasten Messinggehäuse im Museum im Goldschmiedehaus Ahlen

Auf drei verstell- und justierbaren Kugelfüßen liegt eine schwarze Marmorplinthe. Darauf ruht
die Kugellaufuhr, geschützt unter einem verglasten Messinggehäuse. Die Uhrwerkplatinen sind in einem skelettierten Messingaufbau gestaltet.
Das Uhrwerk ruht auf vier Säulen. Drei Emailzifferblattringe mit arabischen Zahlen für Stunden, Minute und Sekunden dienen zur ablesbaren Zeitbestimmung. Der Antrieb erfolgt über Schnecke und Drahtseil. Diese Kugellaufuhr ist intakt, der Original-Schlüssel vorhanden (9772)
Gesamthöhe ca. 53 cm.

20493

Congreve, William

Geboren in London 1722 - 1823. Er war der zweite Sohn des Generalleutnants William Congreve. Er studiert Jura und wandte sich dann dem Journalismus zu. 1808 erhielt er ein Patent für eine spezifische Ausprägung der Kugellaufuhr. Der Kugellauf dient meist als Hemmung und Gangregler. Eine Variante der Kugellaufuhr ist die von Congreve, die nur eine Kugel besitzt. Sie bewirkt am Ende ihres Laufes ein Zurückkippen der geneigten Laufbahnfläche und läuft dann in Gegenrichtung.

Aus Uhren-Lexikon - Schnelle Schlagwortsuche zu Uhren & Zeitmessung im Web

trennlinie

Tischuhr, Bronzeguss mit Madonna und Kind Nr. 226 - 24

IMG 9558

Maße: 26 x 9 cm und 35 cm hoch. Material: Messing, Bronze, Kupfer

Auffälliges Merkmal: Eine sitzende Frau hält ein Kind in ihnren Armen.

Der Unterbau der Uhr besteht aus einem barockkisierten Rahmen mit vier Füßen. Darüber ein schlichter rechteckiger Rahmen. Dieser wiederum trägt einen im Umfang kleineren rechteckigen aber höheren Kasten, der umrahmt wir von barocken Elementen.

Dem folgt ein Aufbau, vielleicht einen Hügel darstellend und auf der Kuppe die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind.

Das Vorderansicht der Uhr erinnert stark an ein Dreieck, das auch theologisch gedeutet werden kann.

Uhren dieser Art kann man um 1830 datieren.

Leider ist das Originalwerk nicht mehr vorhanden. Es wurde ein Werk der Uhrenfabrik "Selva" von Herrn Selva, Senior persönlich ersetzt.

Ein Glasrand zum öffnen mit gewölbten Glas bietet die Möglichkeit die Gang und Läutewerke aufzuziehen. Das weiß emaillierte Zifferblatt ca. 8 cm im Durchmesser zeigt die schwarzen römischen Ziffern von I bis XII sowie eine 60 ziger Minuterie im Kreis sowie 2 schwarze Metallzeiger.

trennlinie

Tischuhr, Mysterieuse, Metallguß vergoldet.

IMG 9576 kl

Maße: ca. 27,4 cm hoch, Durchmesser des Fußes ca..7,2 cm und Zifferblatt mit Gehäuse ca. 8,3 mm

Der Zauber einer Uhr!

In einem Kinderspiel heißt es: "Ich kann etwas, was du nicht kannst". Kinder sagen: "Ich kann zaubern".

Auch wir Erwachsene unterliegen manchem Zauber.

Wenn wir den zur Zeit größten Magier David Copperfield im Fernsehen oder bei einer Bühnenschau betrachten, sind wir stets darauf bedacht, vielleicht doch ein Geheimnis bei seinen visuellen Zaubereien zu entdecken.

Seine geniale Perfektion und sein Charisma lassen den stärksten Realisten kleinlaut werden; denn wir alle wissen, daß er keine Wunder vollbringt, aber dennoch lassen wir uns verzaubern. Er lädt uns in eine geheimnisvolle Welt ein und wir folgen ihm.

Die Geschichte lehrt uns noch andere Beispiele, nämlich Menschen, die behaupteten, Gold machen zu können, die Alchemisten.

Einer war der Apotheker namens Johann Friedrich Böttger. (1682 1719) Er behauptete allen Ernstes, er könne Gold machen. Sein Landesvater, August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, (1694 - 1733) machte kurzen Prozeß mit Herrn Böttger und brachte ihn in die Albrechtsburg in Meissen, von wo es kein Entrinnen gab. Nun, Gold hat er nicht hergestellt, aber bei seinen Experimenten entstand rein zufällig das heute so begehrte Porzellan; denn in der Nähe der Albrechtsburg wird Kaolin gefunden, das für die Porzellanherstellung notwendig ist. 

Interessant ist auch die alte Feststellung, wenn uns etwas mysteriös vorkommt und nicht sofort begreifbar erscheint, sagte man: "Das geht mit dem Teufel zu".

So ist es verständlich, daß man auch bei der Herstellung von Uhren etwas Geheimnisvolles entwickelte zum Erstaunen des Betrachters.

Diese Uhrentypen nennt man "Mysterieuse". Eine solche Mysterieuse finden wir auch im Museum im Ahlener Goldschmiedehaus, die ich vorstellen möchte.

Auf einem Sockelaufbau, in dem sich das Werk befindet, ruht eine achteckige, sich nach oben verjüngende Säule, die das durchsichtige, gläserne Zifferblatt mit einer starken Umrandung trägt. Zu sehen sind die beiden Zeiger und die Stundenziffern. Wie aber sind die Zeiger mit dem Werk verbunden? Wie drehen sie sich? Läuft die Uhr überhaupt? Ist ein Magnet im Spiel? Fragen über Fragen, man sieht keinen Hebel, kein Zahnrad.

Nun, Sie als Leser dieser Zeilen sollen das Geheimnis erfahren, wenngleich ein Zauberer niemals seine Tricks verrät.

Bei dieser Uhr gibt es keine Zauberei.

Das Werk, die Maschine, befindet sich im runden Sockel mit dem ausgeprägten Bogenfries.

Eine nicht sichtbare Achse, auf deren Ende ein Zahnrad befestigt

ist, führt durch die hohle, achteckige, konisch verlaufende Säule zu einem achteckigen Rahmen. Dieser Rahmen ist beidseitig verglast. Das rückwärtige Glas ist mit den Ziffern 1 - 12 bemalt. Zwischen den beiden Gläsern sind zwei Ringe eingepaßt, die für den Betrachter unsichtbar und auf der Außenseite mit einem Zahnkranz versehen sind. Diese beiden Zahnkränze fassen in das Zahnrad und in eine Schneckenübersetzung, die die Verbindung über die Achse zum Werk herstellt.

Beide durchsichtigen Gläser sind in der Mitte durchbohrt. Durch diese Löcher führt eine Achse, auf die die Zeiger lose gesteckt sind. Die sonst immer freien Zeigerspitzen, und das ist eben das Außergewöhnliche, sind in die zwei sich drehenden Ringe mit dem Zahnkranz eingesteckt. So ist das Geheimnis der Zeitangabe gelüftet.

Die Uhr ist ca. 24,6 cm hoch und in Deutschland um ca.1890 hergestellt. Das Ankerwerk funktioniert noch.

Das Gehäuse ist vergoldet. Sollte damit ein goldenes Zeitalter beginnen?

Unwillkürlich stellt man die Frage: "Warum so kompliziert, wenn es doch einfacher geht?"

Dann wäre es eben keine "Mysterieuse".

trennlinie

nachtlichtuhr front 20170203 111746

Seltene süddeutsche Nachlichtuhr um cirka 1700

Seltene süddeutsche Nachtlichtuhr mit polychromer Malerei "Die Geburt Christi" darstellend.

Die Geburt Christi ist von der christlichen Zeitrechnung für die Welt ein wichtiges Datum.
Die gebräuchlichste Ära geht vom angenommenen Geburtsjahr Jesus Christus aus und nennt die darauffolgenden Jahre ab dem Jahr 1 darum mit dem Zusatz „vor Christus“, abgekürzt v. Chr.

oder nach „nach Christus“ n. Chr. oder vor unserer Zeitrechnung = v.u.Z. oder u.Z. = unsere Zeitrechnung.

Gehäuse: 325x245x100 mm, intarsiertes Nussbaumgehäuse, seitlicher Aufzug.

Das bemalte Eisenblatt zeigt den heiligen Josef, den Nährvater Jesu sowie Maria, die Mutter Jesu, die mit beiden Händen ein weißes Tuch hält, auf dem das neugeborene Jesuskind ruht. Rechts eine Dreiergruppe, die mehrere Deutungen zuläßt. Ein Hirte mit langem Hirtenstab, der seinen Blick auf das Jesuskind richtet. Ferner zwei gut gekleidete, sich unterhaltende Frauen über ein Thema, das dem Betrachter überlassen ist.
Darüber im Wolkenhimmels der vergoldete, sich drehende Zifferblattkranz, dessen römische Ziffern ausgesägt und somit Licht durchlassend sind. Auch der sich darüber befindliche „Stern von Bethlehem“ ist ausgesägt und Licht durchlässig.

Die rückseitige Gehäusetür ist mit einer Glasscheibe versehen, durch die bei Dunkelheit das Licht der hinter dem Uhrkasten befindlichen Lichtquelle fällt, z.B. eine Öllampe, und dadurch an der Vorderseite die Zeit ablesbar ist und auch der Stern von Bethlehem leuchtet.


Werk: Messingformwerk, Spindelhemmung, Darmsaite/Schnecke

Tischuhr, Reiseuhr, 226-28 C, ohne Weckerwerk, auch Offiziersuhr genannt

IMG 9570 1 IMG 9571 1

Maße: ca. 80 x 65 mm, Höhe ca 110 mm mit Bügel ca. 145 mm

Prismatisches allseits verglastes, vergoldetes Gehäuse läßt den Betrachter seitlich in die Funktion des Werkes sehen. Der Blick von oben durch das ovale Glas zeigt ihm das Zylinderrad mit Spirale.

Ein Bodenrahmen aus Messing trägt den vierseitig verglasten Korpus mit beweglichem Henkel.

Die Vorderseite zeigt ein weißes Emailzifferblatt. Das runde Ziffernblat mit schwarzen römischen Ziffern von I bis XII wird ergänzt durch einen Kranz mit einer 60 Minuterie aus schwarzen Strichen. Die zwei Zeiger sind gebläut.

Durch die beiden verglasten Seiten erhält der Betrachter Einblick in das Gehwerk. Durch ein verglastes Türchen hat man auf der Rückseite Zugriff, um mit einem Schlüssel das Werk aufzuziehen und die Zeigerstellung vorzunehmen. Die rückseitige Platine ist punziert mit S = schnell und

F = faul = langsam sowie R = retard und A = avant.

Der Rückerzeiger ist von der Rückseite zu bedienen.

Auf der rückseitigen Platine ist ein schreitender Löwe eingepunzt. (Fabrikzeichen? Muß noch erforscht werden).

trennlinie

Tischuhr, Reiseuhr, 226-28B, auch Offiziersuhr genannt mit Weckerfunktion (Groneck)

IMG 9570 2 IMG 9571 2

Wurde dem Museum im Goldschmiedehaus, Ahlen im Januar 2009 zugeführt.

Ein allseits verglastes Gehäuse läßt den Betrachter seitlich in die Funktion des Werkes sehen. Auch der Blick von oben zeigt ihm die Unruh und den Schwung derselben.

Eine Weckerfunktion mit Hammer auf Schelle (Glocke) kann über den Zeiger des Zifferblatts zur gewünschten Zeit abgerufen werden.

Uhren dieser Art haben fast alle die gleiche Form, die Laternenform und sind an ihr erkennbar.

Warum? Wenn ein Soldat die Offizierslaufbahn gewählt hatte, legte er eine Prüfung ab. Er erwarb das Offizierspatent, bei der Schifffahrt heute noch das Kapitänspatent.

Als Offizier hatte man verschiedene Privilegien u. a., dass ihm ein Soldat, ein Offiziersdiener (Bursche) zur persönlichen Verfügung stand.

Als äußere Zeichen standen in den Wohnungen der Offiziere diese allseits verglasten kastenförmigen Uhren.

Der Henkel diente dazu, die Uhr auch wegen der Weckfunktion ins Schlafgemach tragen zu können.

Man erzählt sich, dass der Bursche in einem Zeitraum von 8 Tagen die Uhr aufziehen mußte.

Wer nun auf die Preußen tippt, dass es solche Offiziersuhren nur in Deutschland gegeben hat, liegt falsch, denn es gab sie in ganz Europa.

Eine Bodenplatte aus Messingguß trägt den vierseitig verglasten Korpus mit beweglichem Henkel. Die Vorderseite zeigt ein weißes Emailzifferblatt mit Reparaturmerkmalen. Das runde Ziffernblat mit schwarzen römischen Ziffern von I bis XII wird ergänzt durch einen Kranz mit einer 60 Minuterie aus schwarzen Strichen. Im unteren weißen Feld ist in einem Kreis mit schwarzen arabischen Ziffern 1 bis 12 die Weckzeit einstellbar. Die drei Zeiger sind gebläut.

Durch die beiden verglasten Seiten erhält der Betrachter Einblick in das Wecker- und Gehwerk. Durch ein verglastes Türchen hat man auf der Rückseite Zugriff, um mit einem Schlüssel die beiden Werke aufzuziehen und die Zeigerstellungen vorzunehmen. Die rückseitige Platine ist punziert mit einem ovalen Stempelabdruck und nachfolgenden Buchstaben, die teilweise 2 x gestempelt wurden: oben BREVETE dann 4 Buchstaben und unten EN? FRANCE BTA FRA....Man kann davon ausgehen, dass diese Uhr im 19. Jh. in Frankreich hergestellt wurde

Auf der Rückseite wurde eine Gravur angebracht: Geschenk an W. Fischer von Julie Groneck 2003.

Julie Groneck, die Witwe des verstorbenen Goldschmiedemeisters Werner Groneck aus Münster, mit dem Werner Fischer bereits als Lehrling und Werner Groneck als Geselle zusammen in der Fiirma Heinrich Abeler in Münster, Bogenstr. 2, sofort nach dem 2. Weltkrieg tätig waren.

Werner Fischer wurde 1957 Obermeister der Goldschmiedeinnung Münster.

Er wollte in seiner Egide neue Wege gehen bei der Ausbildung der Lehrlinge und den Gesellenprüfungen.

Werner Groneck wurde Lehrlingswart. Es ist sein Verdienst,

dass die erste Werkstatt in der Bundesrepublik Deutschland für die überbetriebliche Ausbildung der Goldschmiedelehrlinge in Münster eingerichtet wurde. Dadurch konnte auch der praktische Teil der Gesellenprüfung in Klausur stattfinden.

trennlinie

Tischuhr, Reiseuhr von Detouche, 226-28, auch Offiziersuhr genannt mit Weckerfunktion

IMG 9570 3 IMG 9571 3

Maße: ca. 78 x 73 mm und 115 mm hoch mit Bügel 155 mm

Ein allseits prismatisch verglastes Messinggehäuse läßt den Betrachter seitlich in die Funktion der beiden Werke, Geh- und Weckerwerk sehen. Auch der Blick von oben durch ein ovales Glasfenster zeigt ihm die Unruh und den Schwung derselben, sowie den Anker.

Eine Weckerfunktion mit Hammer auf Tonfeder kann über den Zeiger des Zifferblatts zur gewünschten Zeit abgerufen werden.

Ein Rahmen aus Messing trägt den vierseitig verglasten Korpus mit beweglichem Henkel mit Arretierung.
Die Vorderseite zeigt ein weißes Emailzifferblatt mit schwarzen, römischen Ziffern von I bis XII, sowie einen Kranz mit einer 60 Minuterie aus schwarzen Strichen und einer fünf Minuteneinteilung. Im unteren weißen Feld ist in einem Kreis mit schwarzen arabischen Ziffern von 1 bis 12 die Weckzeit einstellbar. Auf dem Zifferblatt steht DETOUCHE

Die drei Zeiger sind gebläut.

Durch ein verglastes Türchen hat man auf der Rückseite Zugriff, um mit Schlüsseln die beiden Werke aufzuziehen und die Zeigerstellungen vorzunehmen.

Die rückseitige Platine ist punziert mit R = retard = zurück, langsamer und

A = avant = vor, schneller zur Stellung des Rückerzeigers.

Réveil - wecken

Aiguilles = Zeiger für die Zeigerstellung und eine weitere französische Bezeichnung für die Bedienung des Schlagwerks.

Einpunziert auf dem oberen Gehäuseboden, rückseitig C 14, eingeritztes Reparaturzeichen 47910 und vier weitere Reparaturzeichen eingeritzt in den unteren Boden.

Das Gehäuse der Uhr ist vergoldet.

Constatin Louis Detouche war Uhrmacher und Juwelier in Paris, Rue Saint Martin bis ca. 1880. Er wurde am 20. Oktober 1810 in Paris geboren und gründete daselbst etwa 1830 ein Geschäft und eine Uhren-Manufaktur.
Er erhielt 1860 auf der Ausstellung in Besancon eine Goldmedaille und eine weitere 1862 in London.

Es handelt sich bei dieser Uhr um ein wertvolles Objekt.

trennlinie

Osmanische tischuhr 

Frankreich, Werk Nr. 2066, Höhe 275 mm, circa 1880

Seltene, große Tischuhr in der Form einer Moschee mit Halbstunden- / Stundenselbstschlag - für den osmanischen Markt

Geh.: Messing vergoldet und versilbert, facettverglaste Front. Ziffbl.: versilbert. Werk: Rechteckform-Messingwerk, Schlüsselaufzug, 1 Hammer / 1 Tonfeder, 8 Tage Gangdauer, Echappement mit Ankerhemmung, Schrauben-Komp.-Unruh.

Das Gehäuse der Uhr weist eine Anzahl von Elementen auf, die aus dem architektonischen Konzept einer klassischen Moschee übernommen wurden. Die Kuppel – die Qubba in Arabisch – ist ein überaus wichtiges Bauelement, das das Himmelsgewölbe darstellt. Die vier Ecken des Gehäuses bestehen jeweils aus einer kunstvoll verzierten gedrehten Säule; auf den Seiten dazwischen befindet sich jeweils eine Nische, die die Mihrab symbolisiert - die Gebetsnische in einer Moschee, die die Qibla anzeigt, also die Gebetsrichtung nach Mekka. Der Sockel der Uhr ist mit einem umlaufenden im Basrelief fein verzierten Fries geschmückt, welches berittene Krieger, Ranken, Blüten und Vögel darstellt. Die Uhr wurde im späten 19. Jahrhundert geschaffen und ist ein wunderbares Beispiel für die osmanischen Einflüsse in Europa, die über die Jahrhunderte hinweg in fast allen Bereichen der Architektur, der Musik und der Künste immer wieder spürbar sind. Es herrschte ein konstanter Austausch von kulturellen, technologischen und intellektuellen Werten zwischen den beiden Welten, der von den zahlreichen Handwerkern, Künstlern, Architekten und Kaufleuten, die im osmanischen Einflussbereich lebten und arbeiteten, kontinuierlich vorangetrieben wurde.

Tischuhr/Stockuhr, Holz, Goldbelag, Dorischer Tempelaufbau, 226-09

IMG 9521

Maße: 31 x 18 cm Höhe 53 cm

Das Gehäuse der Uhr ist aus Holz geschnitzt und mit Blattgold belegt.

Als Motiv kann ein griechischer, dorischer Tempel Pate gestanden haben.

Auf vier Füßen ruht eine Holzplatte. Dann folgt eine dekorative Schräge mit einem Fries, darüber ein kastenartiger Aufbau, der an der Vorderseite mit aufgelgten floralen Motiven geschmückt ist. Es folgt eine vergrößerte Holzplatte. Diesen Aufbau könnte man auch als Podest bezeichnen.

Auf dem Podest liegen vier qudratische, darauf jeweils 4 runde Platten, auf denen vier refilierte konisch zulaufende Rundsäulen stehen, die ein vierstufiges flaches Dach tragen, auf dem ein geschnitzter Löwe ruht.

Unter dem Dach zwischen den vier Säulen befindet sich horizontal ein Holzrohr, in dem sich das Werk mit den Messingplatinen befindet. Sichtbar ist der verglaste Rand zum Öffnen, dahinter das weiße Emailzifferblatt mit römischnen Ziffern I bis XII und darüber eine 60 Minuterie in 5 Minuten Abstände und zusätzlich kreisförmig angeordnet die Ziffern 1 bis 31 für die Datumsanzeige. Drei gebläute Eisenzeiger zeigen die Stunden, Minuten sowie das Datum an.

Die zwei nicht sichtbaren Hämmer schlagen auf zwei verschiedenen Klangfedern die Viertelstunden und die vollen Stunden an. Ein Seilzug mit Kügelchen dient zum Repetieren. Anstatt der Pendelscheibe grüßen zwei Putten mit einem Blumengebinde den Betrachter.

Auf dem Zifferblatt steht Joseph Radda in Prossnitz

Proßnitz ist der deutsche Name von Prostějov in Tschechien. Sie hat ca. 48.000 Einwohner (2012)

Auf dem Klangfederhalter findet sich mit Tinte geschrieben: Peter Saoboda in Bystritz 1840 

In Bistrita (Bistritz), Rumänien, betrieben Regensburger und Wiener Kaufleute im 19. Jahrhundert Handel. In der Gegend um Bistrita befanden sich auch Goldbergwerke.

trennlinie

Tag- und Nachtlampenuhr, Figurenpendule

IMG 9294 IMG 9516

Die Uhr besteht aus zwei Teilen, einem Fuß aus Porzellan und einem Metallkranz mit Glaszifferblatt.

Die Uhr informiert den Betrachter, wann und wo sie hergestellt wurde. Auf dem Zifferblatt ist die Jahreszahl 1761 zu lesen und auf dem Fuß C. Jeffi, Berlin.

Der Fuß hat die Maße ca. 12 x 13 cm und die Gesamthöhe ist ca. 40 cm.

 Porzellan, farbig bemalt, fünffüßiger barocker Sockel, darauf eine graziöse Dame mit festlichem, blauem Kleid. Blumenkranz in Bronze hinter/über ihrem Kopf umfasst das Zifferblatt.

Vergoldeter Bronzerahmen, Blauglas, gemalte goldene römische Ziffern,

1 Tagewerk, kurzes Hinterpendel.

Federaufzug mit Schlüssel durch Zifferblatt. Aufzug nicht intakt.

Hinter dem Zifferblatt befindet sich ein dreiarmiger Kerzenhalter aus Bronze. Die Kerzen stehen zu dicht; zündet man die drei Kerzen jedoch nacheinander an, dann reichen sie für eine Nacht. 

Die Handwerkskammer Halle wünschte sich nach der Teilung Deutschlands Begegnungen u.a. mit der Handwerkskammer Münster. Die Einladung zu einer mehrtägigen Erstbegegnung nahm die Handwerkskammer Münster an. In zwei eigenen Autos fuhren vier Handwerksmeister aus Münster und Ahlen nach Halle a.d. Saale und waren Gäste der Kammer und der Kreishandwerkerschaft Halle. 

Diese zweiteilige Figurenpendule wurde in der DDR in Halle a.d. Saale von Werner Fischer, Mitglied der vierköpfigen Delegation, erstanden und im Citroen ID 19 in die BRD transportiert.

trennlinie

Tischuhr, Stutzuhr, Theresianische Kommodenuhr Leopod Körner, 226-11

IMG 9525

Eine prachtvolle Uhr im Holzgehäuse

Maße: ca. 50 x 30 x 18 cm

Das Gehäuse besteht aus ebonisiertem, schwarzem, poliertem Holz (behandeltes Holz, das kein Ebenholz ist) vierseitig verglast mit Profildach, Zierleisten blattvergoldet. Die Prankenfüße, sechskrallige Klauen, eine Kugel umklammernd aus Bronze gegossen, laufen in einen Fantasiekörper mit zwei Flügeln aus und wirken für die ca. 60 cm hohe Uhr sehr grazil.

Der Türrahmen ist wie ein romanisches byzantinisches Portal gestaltet. Der innere Raum ist mit Blattgold verziert. Die zwei oberen Ecken sind mit ausgesägten Messingapplikationen auf rotem Tuch ausgefüllt.

Der runde, silberfarbene Ziffernring ist außer den mit römischen Ziffern angegebenen Stunden in 60 Minuten eingeteilt und weist einen Kalenderring für 31 Monatstage auf. Zwei Zeiger informieren uns über die aktuelle Zeit. Der dritte Zeiger zeigt das Datum an.

Eine Besonderheit dieser Uhr ist ein im Zifferblattausschnittt zu sehendes kleines Scheinpendel, das sich beim Laufen der Uhr zwar bewegt, ansonsten jedoch keine weitere Funktion hat.
Vier Ecken mit durchbrochenem Muster lassen das Rund des Zifferblatttes optisch zu einem Quadrat werden. Diese vier Ecken der Stutzuhren nennt der Fachmann Spandrels. Bei dieser Uhr zieren Edelweiss das Spandrel. Die Musterungen und Ausführungen der Spandrels dienen dem Historiker zur Zeitbestimmung der Uhr. Zuerst waren diese Ecken graviert, später zeigten sie geflügelte Engelsköpfe und bestimmte, andere Ornamente.

Oberhalb des Zifferblattes der Ahlener Museumsuhr befinden sich zwei Kreise mit Zeigern zum Abstellen des Glockeschlages bei Nacht und der Repetition. In die mittlere, leicht gewölbte Scheibe ist der Name des Uhrmachers Leopold Körner, Wienn, 215 eingraviert.

Das Werk hat 3 Aufzugsfedern in je einer Federhaustrommel, die über eine Darmseite aufgezogen werden. Sie sind die Kraftquellen für die Zeitangabe, für den Schlag der Viertel- und der vollen Stunde. Der volle Stundenschlag wird nach jedem Viertelstundenschlag wiederholt (repetiert). Zieht man in der Nacht an einem kleinen, sich außerhalb des Gehäuses befindlichen Faden, wiederholt die Uhr immer die vorangegangene Stunde sowie die Viertel-, Halbe- oder Dreiviertelstunde.

Die Räder bewegen sich zwischen zwei starken, mit Barockelementen gravierten Messingplatten (Platinen genannt).

Stutzuhren sind meistens mit Tragevorrichtungen versehen, da ihr Gewicht beträchtlich sein kann.

Die Stutzuhr im Mseum im Goldschmiedehaus Ahlen hat oberhalb des Uhrgehäuses vier loderderne Fackeln aus Bronze (Flambeaux genannt).

Der kunstvoll verzierte Griff endet mit zwei Stangen in die Münder zweier skurriler Köpfe.

Über einem Lorbeerkranz mit großer Schleife zeigt sich der Doppeladler und eine Krone. Diese Metallteile sind feuervergoldet.

Das Schlagwerk hat zwei Glocken, zwei Hämmer, Viertel-Repetition, Wiener Schlag. Der Aufzug der Uhr geschieht durch das Zifferblatt mit Schlüssel.

Diese Uhr könnte in einem der Schlösser der Donau Monarchie gestanden haben.

Vom Erbauer der Uhr wissen die Chronisten, dass er Bürger der Stadt Wien und ab 1796 Obervorsteher war.

Leopold Koerner, Wien, Großuhrmacher *1726 bürgerlicher Meister
1779-97, Ober. Vorsteher, Arbeiten um 1780, Tischuhr in Prag
†1807, entnommen aus Buch "Jürgen Abeler , Meister der Uhremacherkunst" Seite 349.

Eine seiner Stutzuhren von 1780 steht in Prag, eine Stutzuhr von 1750 wurde 1971 beim englischen Auktionshaus Sotheby in London unter der Nr. 112 versteigert.

Deshalb ist es umso bemerkenswerter, dass eine Stutzuhr von Leopold Körner sich im Museum im Goldschmiedehaus Ahlen befindet.

trennlinie

Tischuhr auf schwarzem Holzsockel, Glasdom fehlt 226-49

IMG 9560

Maße: ca. 310 x 120, Höhe 395 mm

Gehäuse: Zink, vergoldet, in der Neuzeit abermals vergoldete, zwei Marmorplatten und zwei Aufbauten.

Die Ansicht des Gehäuses vermittelt dem Betrachter ein Bild der Romantik. Auf einem pseudobarockem Aufbau steht eine Frau, die ihr Kleid rafft. Auf ihrer Schulter trägt sie einen Knaben, der sich auf einen Treppenaufgang aufstützt. Das ganze Ensemble wird begleitet von Fantasieblumen, C-Bögen, Blumengirlanden. Zwei Dämonen bilden mit ihren Körpern die beiden Vorderfüße.

Hinter einem profilierten Glasrand - die Uhr hatte keine Verglasung - liegt das weiß emaillierte Zifferblatt mit schwarzen römischen Ziffern I - XII und ein Ring mit 60 Minuterie. Zwei Zeiger, der Stundenzeiger ist ausgebrochen, Loch für den Aufzug mit Vierkantwelle. Zeigerbefestigungsmutter oder Vorsteckstift fehlt.

Auf der Rükseite ist ein Messingkranz aufgeschraubt. Das Werk mit Pendel ist lauffähig. Pendel vorhanden mit Doppelhaken, einer abgebrochen, Pendelstange mit Gewinde und Regulierad.

Diese Uhr stammt aus dem Hause des Uhrmachermeisters Heinrich West, der in Bockum gegenüber der Kirche St. Stephanus ein Uhren- und Schmuckgeschäft betrieb. Er starb 1928 im Alter von 44 Jahren.

trennlinie

Tischuhr Bernstein 226-51

IMG 9580

Maße: ca. 430 x 140 mm, Höhe 275 mm

Die Uhr steht auf zwei Sockelfüßen, darauf ein Holzkorpus, der allseits mit verschiedenen geschliffenen und ungeschliffenen Bernsteinen belegt ist. Die Vorderansicht zeigt ein Holzzifferblatt mit arabischen Zahlen von 1 - 12, zwei durchbrochene Zeiger als Stilelemente. Die aufgeklebten Ziffern, die beiden Zeiger und die beiden Futter für die Aufzugslöcher des Geh- und Läutewerkes sind aus Elfenbein. Neben dem rechteckigen Ziffernblatt sind zwei Vertiefungen mit farblich verschiedenen Bernsteinmosaiken ausgefüllt. Die unterschiedlichen Brauntöne des Bernsteins verleihen dieser Tischuhr eine besondere Note.

Auf der Rückseite befindet sich ein Holztürchen mit Schloß und Schlüssel. Das Türchen hat eine große runde Öffnung, in der ein Metallrand mit Türchen eingelassen ist. Das Türchen hat einige staubgeschützte Öffnungen, damit die Klangfülle des Gongs mit seinen Gongstangen verstärkt hörbar ist. Die Rückplatine des Werkes ist mit 14, 559724 punziert. Das Pendel fehlt.

Datierung: 1920 - 1938?

Besitzer Raphael Fischer

Tischuhr oval im Silbergehäuse, 226-37, Wagler-Uhr

Uhr Wagler

Geschenk von Gymnasialdirektor Bruno Wagler *1883 1971,

Direktor des Städtischen Gymnasiums Ahlen 1930 - 1934 und von 1946 - 1949

Stadtverordnetenvorsteher 1924 - 1933

Tischuhr, oval, ca. 85 x 55 mm, Tiefe ca. 21 mm

Holzgehäuse mit Aufsteller in guillochiertem Silberrahmen. (Guillochieren = das maschinelle systematische Einschneiden von Linien, um Metallflächen zu schmücken.)
4 Punzierungen im Silberrahmen. W.V.&.S. und Anker, Löwe mit Schwanz nach oben sowie ein N.

Weißes Emailzifferblatt, Minuteneinteilung, arabische Ziffern, kleine Sekunde, Stahlzeiger, Werk lauffähig, rückseitig zu bedienen, punziert: Swiss Made.

Die Uhr wurde um 1880 hergestellt.

Herr Direktor Wagler war an vielen Dingen des Lebens interessiert, so galt sein Interesse auch der Zeit und deren Messung. Im hohen Alter schenkte er der Familie Werner Fischer diese Uhr.

Sie gehörte 1986 mit zum Grundstock beim Aufbau des Museums im Goldschmiedehaus Ahlen.

trennlinie

Tischuhr Junghans Meister auf Messingsockel 226-50

IMG 9614

Maße: 100 x 50 mm, Höhe 220 mm

Auf einem rechteckigen Messingsockel sind in einem Glasrand zwei gewölbte Gäser gefaßt. Dazwischen ein Zifferblattkranz mit römischen Ziffern I bis XII. Im Zentrum

das Messinghäuse, bedruckt mit JUNGHANS Meister und zwei Messingzeiger.

Von der Rückseite ist das Anker-Werk mit Aufzug und Richtknopf für die Zeigerstellung zu bedienen.

Uhren dieser Art wurden von Junghans, Schramberg im Schwarzwald, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hergestellt.

 

trennlinie

Tischuhr, Bronzeguss mit Spindeluhrwerk, eine Blüte, auf der ein Chinese sitzt Nr. 226 -12

IMG 9299

Vier einzelne Bronzefüße tragen den Gehäusekorpus, auf dem ein plastisch geformter, sitzender Chinese mit Hut und übergroßem Schnurbart thront. Er trägt einen secheckigen Sonnenschirm. Vergoldungsreste am Gehäuse sind noch sichtbar.

Hinter einer gewölbten Glasscheibe im Glasrand mit Scharnier befindet sich ein weißes emalliertes Zifferblatt, 48 mm im Durchmesser, mit schwarzen römischen Ziffern. Die Ziffer 4 ist mit vier Stricher versehen statt der IV. Das Zifferblatt hat eine weitere Zahleneinteilung von 5, 10,15, also alle fünf Minuten in arabischen Ziffern sowie eine 60er Punkteinteilung nach Minuten.

Das Loch für die Aufzugwelle und der Vierkant befinden sich vor der III auf dem Zifferblatt. Die Rückseite hat eine Metallabdeckung aus Eisen.

Das Gehäuse der Tischuhr könnte in Frankreich erstellt worden sein. Die Höhe mit Schirm beträgt ca. 28 cm. Das intakte Spindelwerk ist bezeichnet mit Rilliet aus Strasbourg.

Gehäuse und Werk etwa Ende des 18. Jh.
Ob es sich bei dieser Uhr - Verbindung Gehäuse zum Werk - um eine Mariage handelt, muß noch erforscht werden.

 

trennlinie

Vogelkäfiguhr

IMG 9305

Die Biedermeierzeit, ca. 1815 bis 48, entwickelte einen eigenen Stil, besonders was die Innenräume und die Möbel anbelangte. Die Zeit der bescheidenen aber doch behaglichen bürgerlichen Lebenshaltung klang sehr lange nach.

In der Stadt sehnte man sich nach der freien Natur und ein Vögelchen in der Wohnung war ein bescheidener Ersatz.

Auf vielen Genre-Bildern, die uns Darstellungen des Alltags zeigen, finden wir Vögel - auch in Käfigen.

Die Uhrenindustrie griff diesen Gedanken auf und so entstanden vor und nach 1900 Vogelkäfiguhren, die noch heute Kinder und Erwachsende begeistern können.

Höhe der Uhr fast 150 mm, Durchmesser ca. 70 mm

Der Messingkäfig steht auf drei Füßchen. Die Füße enden in einem gegossenen Messingring. Dieser Ring trägt einen runden Aufbau der gleichzeitig auch die Möglichkeit bietet den Käfig mit seinem Gitterwerk aufzuschrauben.
Der Betrachter kann somit auf die motivverzierte Bodenplatte schauen auf der sich ein bunter Vogel befindet.

Der bunte Vogel wackelt im tik, tak Rytmus, wenn die Uhr mit Federaufzug aufgezogen ist.

Im Zentrum des Käfigs steht eine runde Säule die Platz bietet für einen festehenden Zeiger und eine Kugel mit einem Zifferblattring von 1 bis 12, sowie Punkte für die halben Stundenanzeigen.
Nicht sichtbar ist das Uhrwerk mit Anker das sich im inneren Aufbau befindet. Im Boden ist der Aufzugschlüssel, der Knopf für die Zeiteinstellung und der Regulierhebel mit Skala zu finden. Die Uhr ist intakt.

Die Vogel-Käfig-Uhr wurde im September 2003 auf dem Männerausflug vom Freundeskreis „Kiek es drin“ nach Prag auf der Burg im Goldschmiedegäßchen in einem der kleinen historischen Häuschen bei einem Uhrmacher für Antike Uhren mit Euros erworben.

trennlinie

Tischuhr, Holz, DDR, Batterie, 226-47

IMG 9608 kl

Maße: ca. 150 x 88 mm, Höhe 188 mm, mit Bügel 228 mm

Das Gehäuse ist aus Holz gefertigt mit einer Frontglasscheibe. Dahinter ein messingfarbenes Zifferblatt, bedruckt mit schwarzen römischen Ziffern 1 - 12, dazwischen Zeichen für die halben Stunden. Zwei schwarze Zeiger.

Rückseitig ist die Uhr zu öffnen. Sie hat ein Batteriewerk mit der Nr. B 62

Tischuhr aus der DDR von 1987. Erste Uhrenproduktionsgenossenschaft Halle an der Saale. Geschenk von OB Hans Ulrich Jagemann, Brandenburg. 2009.

Im Uhrgehäuse liegen: ein Garantieschein mit Regulierungsdaten sowie eine Bedienungsanleitung. Die Uhr ist neuwertig.

 

 

 

 

trennlinie

Tischuhr, Holzkorpus mit Metallteilen belegt, 226-05

IMG 9538

Maße: ca. 380 x 290, Höhe ca. 575 mm

Der Holzkorpus steht auf vier Metallfüßen. Darauf erfolgt ein interessanter Aufbau, der zunächst mit einem Holzsockel beginnt, darauf der eigentliche Uhrkasten, darauf eine Gallerien mit Turmspitzen und zentral eine Säule, gekrönt mit einer geflügelten Sanduhr.

Die Vorderansicht im Einzelnen:

Der abgetreppte Sockel nimmt im Zentrum einen Bronze-Frauenkopf auf, deren Arme auf Arrangements von Früchten treffen. Von diesen geschieht eine Überleitung zu den beiden Ecken, die ebenfalls mit Brone-Appliken dekorativ verziert sind.

In einem hölzernen Rundbogen beidseitig eine vertieft liegende Bronze-Applikation, wie Foto zeigt.

Die gleichen Eckdekorationen in Bronze sind auf der Rückseite zu finden. Der obere Aufbau wird durch Gallerien aus Bronzepalisaden sowie vier pagodenförmige Türme bestimmt. Zwischen den Pagolden auf einem Holzvierkant ein runder Holzsockel, ebenfalls mit Bronzepalisaden, eine Halbkugel, darauf in Bronze eine Sanduhr mit Flügeln.

Der Metalltürrahmen in Scharnieren ist mit einem facettierten Glas versehen. Um das Zifferblatt sind in den Zwickeln Bronze-Ornamente und im Rundbogen ein Maskaron mit Applikationen alles auf goldfarbenem Hintergrund. Der aufgelegte silberfarbene Metallziffernring mit schwarzen römischen Zahlen I - XII sowie eine 60 Minuterie. Zwei schwarze durchbrochene Zeiger und im Zentrum des Ziffernblattringes eine goldfarbene Bronze-Applikation mit zwei Öffnungen für den Aufzug des Geh- und Läutewerks.

Herausnehmbare Holzrückplatte mit Schiebeverschluß nach oben. Werk mit Pendel, Hammer auf Spiralgong, punziert mit GUSTAV BECKER im Kreis. Ein Hammer für 2 Klangfedern. Krone und Anker, zwischen dem Anker GB, FREIBURG SCHL. Medaille d'or, im Zentrum vierschenkliges Kreuz, Nr. 92 4 887

Gustav Becker geb. 2.5.1819 in Öls/Schlesien, gest. 14.9.1885 in Karlsbad

 

Freiburg in Schlesien - nach dem 2. Weltkrieg polnisch ´Swiebodzice

trennlinie

Tischuhr, Marmorblock, Amorette, Schlangenzeiger 226-19

IMG 9522

Entstehungsjahr ca. 1870

Maße: ca. 200 x 105, Höhe 230 mm

Vergoldete Bronzeplinthe auf vier feststehenden Füßen mit einem abschließenden Fries, darauf ein rechteckiger Marmorblock, ca. 20 mm hoch, darauf ein weiterer Marmorblock mit Perlkugeln umrandet, auf der Frontseite mit einem Emblem in Bronze (Merkurstab?) und Blumengirlande.

Auf einem weiteren perlumrandeten Marmorpodest kniet eine geschwärzte, geflügelte Bronze-Amorette mit Pfeil und Bogen. Zu ihren Füßen der Köcher. Rechts daneben auf Wolken thronend die Uhr als Kugel mit zwei turtelnden Tauben als Abschluß. Das Zifferblatt besteht aus ausgestanzten goldfarbenen, römischen Ziffern I - XII. Eine Schlange bildet die beiden Zeiger, Kopf für Stunden, Schwanz für Minuten. Die Schlangenform verändert sich beim Lauf der Uhr.

Eine rückseitig zu öffnende Klappe gibt den Einblick in das Werk frei. Es handelt sich um ein Zylinderwerk mit Federaufzug mit Schlüssel.

Die Platine ist punziert mit 608.

Die Uhr befindet sich in einem guten Zustand.

trennlinie

Tischuhr Mysterieuse, Werk in obiger Holzkugel, Papierziffernblatt 222-02

IMG 9578

Maße: Sockel ca. 240 x 120 mm, Höhe ca, 455 mm

Getreppter brauner Holzsockel, darauf Rahmen mit geteiltem Dach. Dazwischen ein quadratischer Holzsockel, auf dem sich eine schwarze Holzkugel mit inliegendem Werk befindet. Die Zeitanzeige geschieht durch eine Welle, die vom Werk hinter dem Zifferblatt mit einer Übersetzung zu den beiden schwarzen Zeigern gelangt. Diese Mechanik ist auf der Rückseite durch einen verglasten Rahmen zugängig.

Beim Werk handelt es sich um ein Zylinderwerk mit der Nr. 1721 5. Uhr ist lauffähig. Das bedruckte Zifferblatt aus Papier zeigt die römischen Ziffern von I - XII, 60 Minuterie mit Strichen sowie im Zentrum Chronos. Neben Chronos ist abgebildet ein verdorrter Baum, eine Sanduhr, eine Sense und eine sich windende Schlange. Das Zifferblatt ist beschriftet mit Fischer, Rottenburg. Das war der Grund, die Uhr wegen dieser Signierung zu erwerben und weil es sich um eine Mysterieuse handelt.

Das Zifferblatt ist neben seiner Vergilbung an zwei Stellen eingerissen.

trennlinie

Tischuhr/Skelettuhr, Holzgehäuse schwarz, 226-06

IMG 9537

Hergestellt von Miller & Sohn in Wien um 1800

Maße: ca. 405 x 175 mm, Höhe ca. 690 mm

Holz, verglastes Übergehäus, Rückwand aus Holz. Das Gehäuse in Tabernakelform hat an der Vorderseite ein verglastes Türchen mit Scharnieren mit einem drehbaren Hebel verschließbar, rechte Dachscheibe gesprungen.

Auf einem Sockelbau 300 mm lang und 80 mm hoch stehen auf quadratischen Plinthen zwei goldbarbene Säulen, die einen Holzaufbau tragen, auf dem das Werk ruht. Der runde Messing-Ziffernblattring ist zwischen den Stundenzahlen durchbrochen und zeigt die rötlich gemalten arabischen Ziffern 1 - 12. Ein weiterer kleinerer Kreis zeigt die in Messing gestanzten Zahlen 1 - 31 (Datumsanzeige). Die Uhr hat 3 Zeiger, Minutenzeiger, Stundenzeiger, Datumszeiger. Die Funktion des Läutewerks auf Gongfeder ist für den Betrachter sichtbar. Das Schlagwerk ist ausgerichtet auf 1/4 bis 4/4 Stundenschlag und den vollen Stundenschlag, beides auf Tonfeder in zwei verschiedenen Tönen. Ein Hammer für zwei Klangfedern. Repetition auf Anfrage. Ebenfalls ist von vorne die Funktion und die Einstellung der Datumsanzeige sichtbar.

Die Pendelscheibe ornamental durchbrochen. Uhr ist intakt. Originalschlüssel vorhanden für die Aufzüge und Feinregulierung.

trennlinie

Tischuhr Torsionspendeluhr ( 226-26) in Form eines Brunnens,

IMG 9298Werk von F.B."Forgot Paris"

Die Uhr könnte ca. um 1875 gebaut worden sein

Sie ist 18 cm hoch und hat einen Durchmesser von ca. 9 cm.

Rundes Brunnenhäuschen mit 5 Säulen und Kuppeldach: gedrehtes, getriebenes, graviertes und ölbemaltes Messinggehäuse in Pagodenform.

Unterseite: Wappenkartusche mit Anker V 13319

Seitlich in "Brunnenwand": fester Zeiger vor drehende Ziffernwalze. Ein Kegelpendel greift in einen sich waagerecht drehenden Arm ein. Eine Uhr mit geräuschlosem Gang.

Die Regulierung erfolgt durch das sich drehende Kugelpendel.

Zusätzliche Weckerfunktion von der Unterseite für Uhr und Wecker. Die Uhr ist lauffähig.

 

 

 

 

 

 

 

 

trennlinie

Aus anderer Sicht!

Überall, wo Menschen sind, die sich zu irgendeinem Tag, einer Stunde, einer Minute, verabreden, wird vorab ein Treffpunkt vereinbart. In den Wartehallen der Flugplätze ist es der Meeting Point.

Auch in Ahlen gab und gibt es heute noch beliebte Treffpunkte die der Volksmund benennt.

Treffpunkte, waren der Kirchplatz, eine markante Baumgruppe, ein Liebespättken in der Stadt oder der Dorfbrunnen.

Beim Wasserholen erzählte man sich das Neueste, gab es doch noch keine Zeitung. Wer geht mit wem, wie geht`s dem Kranken, was wird verkauft, wem geht es schlecht? Zum Schluß der Unterredung wurde betont, alles nur unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählt zu haben und fügte hinzu: "Ich will aber nichts gesagt haben". Heute ist sicher alles ganz anders - oder?

Den Brunnen als Ort der Begegnung finden wir auch im Neuen Testament. Der Evangelist Johannes (4, 9 - 26 ) schildert uns die Begegnung einer Samariterin mit Jesus am Jakobsbrunnen.

Auch in der Malerei war der Brunnen ein beliebtes Motiv. Selbst die Volksmusik huldigt dem Brunnen mit unvergessenen Liedern wie "Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum" oder "Wenn alle Brünnlein fließen, so muß man trinken"

Im Museum im Ahlener Goldschmiedehaus Fischer befindet sich eine antike Brunnenuhr aus dem 19. Jahrhundert. Sie ist aus Messing und im Stil des Historismus gestaltet, eine Brunnenplastik mit Abdeckung, die von fünf Säulen getragen wird.

Das Dach wie auch der Brunnensockel sind reichlich mit Blumen und Rankenornamenten graviert. Sehr dekorativ machen sich dabei die vielen kleinen rot-weiß-grünen Transparentemails.

In einer unter dem Dach befestigten Fadenöse ist ein Pendel eingehängt, das wie ein Klöppel in einer Glocke gestaltet ist. Aus der Mitte der unteren Brunnenabdeckung kommt eine sich schnell drehende Welle, auf der ein großer Zeiger mit Haken befestigt ist. Der Zeiger schiebt den Klöppel an und die Zentrifugalkraft treibt den Klöppel in den Haken des Zeigers und somit in die Drehung. Am unteren Ende der Klöppelstange mit Gewinde befindet sich eine Kugel mit darüberliegender Doppelschraube. Sie dient als Gewicht und Regulierschraube. Dreht man die Schraube nach links, verlängert man das Pendel und die Uhr geht langsamer, dreht man sie nach rechts, verkürzt man das Pendel und die Uhr geht schneller. Die Gegenschraube dient zur Arretierung der unteren Schraube, damit sie sich durch die Zentrifugalkraft nicht verstellen kann.

Im Rund des Brunnensockels befindet sich eine mit Papier belegte Trommel. Der Papierstreifen ist mit den Stundenziffern von 1 - 12 bedruckt. Er dreht sich also einmal in 12 Stunden und die Zeit ist in einem Ausschnitt des Brunnensockels ablesbar. Der Eisenzeiger ist feststehend.

Diese Tischuhr, ca. 18 cm hoch, ist ein besonders wertvolles, technisch bedeutendes Museumsobjekt, weil mit ihr einer der ersten Vorläufer der uns heute bekannten sogenannten "Digitalen Zeitanzeige" konstruiert wurde.

trennlinie

Tischuhr, Renaissance, Türmchenuhr 226-03

IMG 9316

Bronze feuervergoldet, Herkunft Süddeutschland, frühes 17. Jahrhundert in den Maßen: 19 x 19 cm, Höhe 35,5 cm

Zwei Zifferblätter für Stunden und Minuten.

Das Werk hat ein Hinterpendel.

Das Schlagwerk hat eine Viertel-Repetition auf drei offen stehende Glocken. 

Im Juni 1991 wurde eine fast gleiche Türmchenuhr im Kunsthandel angeboten. Vermutlich aus Augsburg, datiert 1624. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

trennlinie

Tuermchenuhr front

Tischuhr, vermutlich Süddeutschland,
Höhe 330 mm, circa 1560
Renaissance Türmchenuhr mit Stundenschlagwerk und Wecker

Gehäuse:
Holz und feuervergoldetes Messing,
Kuppel mit Glocke.
Zifferblatt: Frontseite - Messing feuervergoldet, Tastknöpfe, aufgelegter Ziffernring, zentrale Weckerscheibe. Rückseite - Messing, feuervergoldet, versilbertes Kontrollzifferblatt.
Werk: Eisenrahmen, Eisenräderwerk, 2 x Darmsaite/Schnecke, zusätzliches Federhaus für Wecker, Spindelhemmung, eiserne Radunrast.

Tuermchenuhr werk

trennlinie