Calcit Stalagmit

Viele Menschen sind erfüllt von Dankbarkeit und zeigen es mit einem Geschenk. So auch Manfred Gall aus Ahlen, einer der vielen Leihgeber zur Ausstellung "Kaffee - ein Muntermacher" im Interreligiösen Museum im Goldschmiedehaus Ahlen im Jahre 2013.
Herr Gall schenkte dem Museum anläßlich der Eröffnung der Ausstellung einen Calzit in Form eines Stalagmiten aus der ehemaligen Zeche Westfalen in Ahlen, wo er viele Jahre als Bergmann tätig war.

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Ein Stalagmit ist der vom Boden heraufwachsende Tropfstein in einer Höhle, während der von der Decke hängende Tropfstein Stalaktit heißt.
Manfred Gall konnte nicht wissen, dass Anni und Werner Fischer Frau beide am Außeninstitut der Universität Mainz in Idar Oberstein bei Prof. Dr. Karl Schloßmacher studiert und die "Gemmologische Fachprüfung" 1954 mit Erfolg abgelegt haben. Darum hat das Geschenk eine besondere auch fachliche Bedeutung und auch, weil es aus der Ahlener Erde in einer Tiefe von mehr als 1055 Meter kommt.

Der Mineraloge Mohs, der eine Härteskala von 1 bis 10 aufgestellt hat, stuft den Calzit mit Härte 3 ein. Mit Kupfer kann Calcit geritzt werden.
Die Härte eines Diamanten ist nach Mohs mit 10 erfasst, wobei die Unterteilung der einzelnen Härtestufen nicht gleich ist.

 

Ein Fundstück aus der Ahlener Zeche in 1035 m Tiefe.
Geschenk von Herrn Manni Gall Karl Arnold Str. 16

Als eine der letzten Zechen im Ruhrgebiet entstand in Ahlen Westfalen zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Zeche Westfalen. Am 1. Februar 1909 wurde mit dem Abteufen der Schächte 1 und 2 begonnen.

Im Jahre 1911 wurde am Schacht 1 die Teufe von 1087 Metern und etwas später am Schacht 2 die Teufe von 1052 Metern erreicht.

Zu diesem Zeitpunkt gab es kein anderes Bergwerk mit tieferen Schächten. Am 5. März 1913 wurde die erste Kohle gefördert. Im Januar 1914 wurde die Kokerei Westfalen in Betrieb genommen.

Am 16. November 1920 riß das Förderseil von Schacht 2. 14 Bergleute starben bei dem schwersten Unglück der Zeche Westfalen.

1936 wurde Schacht 3 abgeteuft.

Im Dezember 1940 wurde mit dem Abteufen von Schacht 4 begonnen, der 1943 die Endteufe von 855 m erreichte. Der Schacht wurde im Oktober 1944 in Betrieb genommen.

Im Oktober 1953 begannen die Abteufarbeiten von Schacht 5. Ab April 1956 wurde Schacht 2 tiefer geteuft. Die Neuteufarbeiten wurden im Mai 1957 bei einer Tiefe von 1233,6 m abgeschlossen.

Im August 1979 wurde am Schacht 7 in einer Tiefe von 1330 Metern die Abteufarbeiten beendet.

Am 30. Juni 2000 wurde die Förderung von Kohle auf der Zeche Westfalen eingestellt. Die verbliebenen Schächte 1, 2, 6 und 7 wurden 2001 verfüllt. Die Tagesanlagen am Schacht 6 wurden abgerissen.

Ein Teil der vorhandenen Anlagen, insbesondere die Fördertürme und die frühere Lohnhalle und Waschkaue, wurden als erhaltenswert eingestuft.

Bergbau-Museum - Grubenwehrmuseum Ahlen -

Im Zuge der heimatlichen Verbundenheit aber auch unter Mitwirkung der Stadt Ahlen hat sich eine positive Zusammenarbeit der Museen und Kunstförderer entwickelt, so auch zwischen dem Grubenwehrmuseum und dem Interreligiösen Museum in Ahlen. Für die Ausstellung, Kaffee, ein Muntermacher im Jahre 2013 stellte das Grubenwehrmuseum Leihgaben zur Verfügung u.a. eine Kaffeeflasche für Bergleute, die während seiner Arbeit im Flöz auf dem Rücken getragen wurde. Zum Abschluß der Ausstellung erhielt Frau Anni Fischer im Juni 2013 von Manfred Gall (Manigal) ein Fundstück aus der Ahlener Zeche in 1035 m Tiefe.

Ein Stalaktit ist von der Decke gewachsen oder Stalagmit ist vom Boden gewachsen, montiert auf einem Holzsockel. Gesamthöhe ca. 20 c

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Aus Anlaß des Jubiläums 30 Jahre Museum im Ahlener Goldschmiedehaus überreichte der ehemalige Bergmann auf Zeche Westfalen Manfred Gall aus Ahlen Frau Anni Fischer eine Mineral-Stufe von ca. 30 cm Länge. Auch diese Stufe stammt aus der tiefsten Förderungssole in einer Tiefe von 1035 m der Zeche.