Halbjährlich treffen sich auf Einladung der Stadt Ahlen verantwortliche Personen aus den Fachbereichen Schule, Kultur und Weiterbildung der Stadt Ahlen. Beim letzten Treffen der Teilnehmer der 23. Ahlener Kulturprogrammkonferenz am 27. April 2017 im Saal Sandgate machte Werner Fischer vom Interreligiösen Museum im Goldschmiedehaus Ahlen den Vorschlag, die nächsten Informationsveranstaltungen wechselseitig vor Ort in Ahlen's Museen und Bildungsstätten durchzuführen. Dieser Vorschlag wurde mehrheitlich begrüßt und angenommen.
So bezog sich Herr Christoph Wessels von der Stadt Ahlen bei der Einladung zur 24. Ahlener Kulturprogrammkonferenz auf den Ortswechsel.
Am Donnerstag, dem 23. November 2017 trafen sich die Teilnehmer um 16 Uhr zunächst auf dem Ahlener Marienplatz, wo sie vom Museumsleiter des Interreligiösen Museums in Ahlen, Werner Fischer, empfangen und begrüßt wurden. Herr Fischer gab Kenntnis vom Umfeld des Museums; denn so wie die Ahlener Zeche in ihrem Umfeld den Förderturm hat, den man bei Besichtigungen sogar besteigen kann, so hat auch das Interreligiöse Museum in Ahlen ein prominentes Umfeld.
Der MARIENPLATZ gilt als das historisch pulsierende Herz von Ahlen, der schon vor etwa 200 Jahren als Hönerplatz = Hühnerplatz, wo Kleinvieh wie Hühner, Enten, Gänse, Hasen usw. angeboten wurde. Das Großvieh durfte nur vor den Toren der Stadt Ahlen geschlachtet und verkauft werden. Wie vorbildlich agierten schon damals unsere Vorfahren.
Zentrum der Örtlichkeit war die aus dem 14. Jahrhundert stammende Kirche mit dem damaligen Friedhof. 1900 wurde die alte historische Kirche abgerissen und 1904 die neue an dem selben Ort errichtete Marienkirche eingeweiht.
1984 erhielt der neue Platz den Marienbrunnen, ein Werk von H.G. Bücker aus Vellern.
Der Brunnen, aus Bronze gegossen, mit der gekrönten und vergoldeten Mondsichelmadonna zeigt vier prominente Personen für Ahlen:
1. Den Apostel Bartholomäus, ein Jünger Jesu und Stadt-Patron von Ahlen.
Sein Tod wurde 71 n. Chr. herbeigeführt, indem seine Haut mit einem Schindermesser bei lebendigem Leibe abgezogen wurde. In der Sixtinischen Kapelle in Rom hat Michelangelo
diese Szene als sein Selbstbildnis dargestellt. Für die Bauern im Münsterland gilt der Spruch: Bleiben die Störche über Bartholomae ( 24. August ) so kommt ein Winter, der tut nicht weh.
2. Den Bischof Ludgerus, er war der 1. Bischof von Münster und hat bei einer Visitation in Ahlen nachweislich einen Blinden geheilt. Ludgerus starb 809 in Billerbeck und ist auch dort begraben
3. Die heilige Ida von Herzfeld, ca. 25 km von Ahlen entfernt, geb. um 770, war eine Verwandte Karls des Großen. Sie ist die Wallfahrtsgründerin allgemein und Patronin der Schwangeren.
4. Die Ahlener Lehrerin Elisabeth Tombrock, geboren 1887 im Haus hinter der historischen Marienkirche. (Heute H&M) Elisabeth Tombrock wurde am 5. August 1909 in Lourdes von ihrer lebensbedrohenden Krankheit durch ein Wunder geheilt. Zum Dank wurde sie Nonne und Ordensgründerin der Missionsschwestern der Unbefleckten Empfängnis.
Nach ihr ist auch das Elisabeth Tombrock Haus in Ahlen benannt.
Es folgten dann weitere Hinweise auf das Umfeld des Goldschmiedehauses mit der Prämisse: „Jeder Mensch ist einzigartig“. Wir erkennen uns an unserem Profil, warum sollte nicht auch ein Haus ein Profil zeigen mit Antworten aus in Bronze gegossenen vergoldeten deutschen Domen, Wappen, Siegeln und denkwürdigen Persönlichkeiten, die das Leben der Familien Fischer reflektieren?
Nach der Fassadenvorstellung betraten die Teilnehmer das lichtdurchflutete Museum im Ahlener Goldschmiedehaus und nahmen Platz an den vorbereiteten gedeckten Tisch.
Herr Frank Schlösser eröffnete und leitetet die 24. Ahlener Kulturprogrammkonferenz mit den sechs Tagesordnungspunkten, bei denen sich die neue Leiterin der Stadtbücherei, Frau Ewa Salamon, vorstellte und der Veranstaltungskalender 2017/18 vom 23. November 2017 bis November 2018 vorgelegt wurde.
Die Teilnehmer nahmen regen Anteil an den Gesprächen. Sie informierten und berichteten über zukünftige Veranstaltungen und präsentierten ein Kulturangebot, das gemessen an der Einwohnerzahl Ahlen's Großstadtniveau hat, wobei auch der Ortsteil Dolberg mit in den Kulturbereich einbezogen wurde.
Herr Schlösser war ein guter Kapitän, der das Versammlungsschiff sicher durch die Tagesordnung steuerte.
Er dankte Herrn und Frau Fischer für die Gastfreundschaft und wünschte allen Teilnehmern ein gutes Gelingen der vielen kommenden Ereignisse und Neuigkeiten im Ahlener Kulturleben.