20160624 102331 kl

Tischuhr, fast 50 cm hoch, ca 27 cm breit und ca. 11,5 cm tief.

Vier aus Bronze gefertigte umgekehrte Kesselfüße tragen eine oliv/gelblich trapezförmige Marmorplatte von ca. 2,2 cm Stärke. Darauf steht an der rückwandigen breiteren Seite eine Bronzefassade geschmückt mit floralen Jugendstil-Ornamenten, wie Muscheln, Blumen, Ranken und zwei Feuertöpfe mit den ewigen Flammen. Davor auf zwei Marmorpfeilern (ein Pfeiler leider gebrochen) präsentiert sich das Zifferblatt der Uhr.

Im einzelnen: Auf der Marmorplatte ein trapezförmiger offener Balkon, verstrebt mit Girlanden, in deren vorderem Zentrum sich ein leicht bekleideter auf einem Bein stehender Amor befindet, an dessen rechten Seite ein Köcher? mit Golfschlägern dargestellt ist, 1891 fand das erste Golfturnier in Homburg statt. Es können aber auch Fantasieblumen sein. Doppeldeutungen lässt der Jugenstil zu. Die Putte erhebt den rechten Arm mit einem großen Siegeszweig. Unter seinem linken Arm ein Füllhorn, das er gerade ausschüttet. Zu seinen beiden Seiten zwei Marmorobelisken, die in eine dekorative halbkugelige Abdeckung münden und so dem Uhrwerk in einem liegenden Tonnengehäuse einen grazilen Tragimpuls verleihen.

In dem Glasrand zum Öffnen befindet sich noch das Originalglas. Ein weiterer schmückender Metallrand deckt das leicht gelbliche Email-Zifferblatt ab. Das Zifferblatt selbst hat schwarze arabische Ziffern von 1 - 12. Zum Ablesen der Minuten am äußeren Rand eine 60er Minuterie aus schwarzen Strichen und im fünfer Rhythmus jeweils ein Punkt. In Höhe der 4 und der 8 befinden sich im Zifferblatt zwei Löcher für den Aufzug des Geh- und Schlagwerkes. Stunden- und Minutenzeiger aus Edelstahl sind noch original. Die zentrale Stelle des Zifferblatts zur Zeigerbefestigung wird kaschiert mit einem sechszackigen Metallstern.

Die hintere Bronzefassade ist wie abgebildet mit vielen Emblemen aus der Zeit des Jugendstils geschmückt.

Die Uhr ist lauffähig und befindet sich in einem guten Zustand. Zur besseren Wahrnehmung des Schlagwerkes besteht der Rückdeckel aus einer ausgesägten, offenen Rosette, deren Öffnungen mit einem Seidentüchlein abgedeckt sind.

Wir danken der Familie Ronig für die Überlassung dieser Tischuhr aus der „Jugendstilzeit“ mit Schlüssel, einer kunstgeschichtlichen Epoche an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert

Besonderer Dank gebührt Axel Christian Ronig, der auf Grund der Familienhistorie schriftlich beweisbar nachvollziehen kann, wer der Erstbesitzer war. Er hat die weitere Wanderschaft der Uhr mit ihren verschiedenen Besitzern verfolgt und aufgezeichnet bis zu ihrem jetzigen Standort im Museum im Goldschmiedehaus Ahlen.