Einführung in die Begrifflichkeiten der Zeitmessung

Pendule:
Das Wort kommt aus dem französischen und bedeutet Pendel.
Standuhren, Tischuhren, Drehpendeluhren, also Uhren, die ein Pendel haben, nennt man auch Pendulen. Die Pendelscheibe, auch Linse genannt, dient der Regulierung.
Wenn die Pendeluhr vorgeht, wird die Linse auf der Pendelstange weiter nach unten geschoben, wenn die Uhr nachgeht, wird die Linse weiter nach oben geschoben. Je kürzer der Abstand zur Hemmung, umso schneller lauft die Uhr und umgekehrt.

Diese Art der Hemmung soll um 1640 von Galileo Galilei erfunden worden sein.

Der Italiener Galileo Galilei soll den weißen Dom von Pisa besucht haben. Im Dom sah er eine herumfliegende Taube, die sich in vollem Fluge auf einen Radleuchter setzte, der an einem Seil von der Decke herunterhing. Der Leuchter geriet durch die abrupte Landung der Taube in Schwung. Er begann also zu pendeln. Die Bewegung, die Schwingung wurde immer geringer, bis der Leuchter endlich zum Stillstand kam.

Dieses Prinzip war die Grundlage für den Uhrenbauer und später auch in der Uhrenindustrie. Die Pendeluhr war somit erfunden.

Nachteil der Pendeluhren: Sie sind stand- oder auch ortsgebunden.

Tischuhr/Kaminuhr:

Das Zimmer und sein Interieur im Wandel der Zeit. Es war in unseren Landen immer schon ein Problem, Zimmer im Haus bei Kälte zu beheizen. Um 1700 kam der Kamin auf, eine offene Feuerstelle im Wohnzimmer. Er wurde ein Blickfang für die Eigentümerfamilie aber auch für die Besucher. Man nahm Platz vor dem offenen Kamin. Die offene Feuerstelle hat meist ein Sims, einen kleinen Vorbau oberhalb der Feuerstelle.

Und auf diesen Vorbau wurde allerlei "Schönes" gestellt. Dieser horizontale Vorbau eignetet sich vorzüglich für die Präsentation einer Uhr. Das war die Geburtsstunde der Kaminuhr, an der sich zuerst die Franzosen erfreuten, später aber die Bewohner ganz Europas.

Stutzuhren, Stockuhren oder Bracket Clocks sind Tischuhren.

Die englischen Uhrmacher waren auch bekannt für ihre präzisen Standuhren, jedoch ließen die Zimmerhöhen nicht immer die Aufstellung solcher, manchmal über drei Meter hohen Uhren zu.

Findige Uhrmacher verzichteten deslhalb auf das Untergestell der Standuhr.

Auch die Wiener Uhrmacher nahmen diese Idee auf und stutzten die Uhrgehäuse, indem sie den sogenannten Uhrkasten der Standuhren mit Füßen versahen und entwickelten Werke, die nicht mehr mit Gewichten, sondern mit Federn angetrieben wurden. Damit war eine besondere Tischuhr, die Stutz- oder Stockuhr entwickelt worden, die sich noch heute großer Beliebtheit erfreut.

Also: Die Stutz- oder Stockuhren haben keinen Unterbau wie die Standuhren. Das bedeutet, dass man ihnen im Haus eine wechselnde Stelle zuordnen kann. Diese tragbaren Uhren haben u.a. Pendelkonstruktionen und Federaufzüge.

Stutzen = kleiner machen, auch Halbstrümpfe wurden Stutzen genannt.

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