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Tischuhr Torsionspendeluhr ( 226-26) in Form eines Brunnens,

IMG 9298Werk von F.B."Forgot Paris"

Die Uhr könnte ca. um 1875 gebaut worden sein

Sie ist 18 cm hoch und hat einen Durchmesser von ca. 9 cm.

Rundes Brunnenhäuschen mit 5 Säulen und Kuppeldach: gedrehtes, getriebenes, graviertes und ölbemaltes Messinggehäuse in Pagodenform.

Unterseite: Wappenkartusche mit Anker V 13319

Seitlich in "Brunnenwand": fester Zeiger vor drehende Ziffernwalze. Ein Kegelpendel greift in einen sich waagerecht drehenden Arm ein. Eine Uhr mit geräuschlosem Gang.

Die Regulierung erfolgt durch das sich drehende Kugelpendel.

Zusätzliche Weckerfunktion von der Unterseite für Uhr und Wecker. Die Uhr ist lauffähig.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Aus anderer Sicht!

Überall, wo Menschen sind, die sich zu irgendeinem Tag, einer Stunde, einer Minute, verabreden, wird vorab ein Treffpunkt vereinbart. In den Wartehallen der Flugplätze ist es der Meeting Point.

Auch in Ahlen gab und gibt es heute noch beliebte Treffpunkte die der Volksmund benennt.

Treffpunkte, waren der Kirchplatz, eine markante Baumgruppe, ein Liebespättken in der Stadt oder der Dorfbrunnen.

Beim Wasserholen erzählte man sich das Neueste, gab es doch noch keine Zeitung. Wer geht mit wem, wie geht`s dem Kranken, was wird verkauft, wem geht es schlecht? Zum Schluß der Unterredung wurde betont, alles nur unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählt zu haben und fügte hinzu: "Ich will aber nichts gesagt haben". Heute ist sicher alles ganz anders - oder?

Den Brunnen als Ort der Begegnung finden wir auch im Neuen Testament. Der Evangelist Johannes (4, 9 - 26 ) schildert uns die Begegnung einer Samariterin mit Jesus am Jakobsbrunnen.

Auch in der Malerei war der Brunnen ein beliebtes Motiv. Selbst die Volksmusik huldigt dem Brunnen mit unvergessenen Liedern wie "Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum" oder "Wenn alle Brünnlein fließen, so muß man trinken"

Im Museum im Ahlener Goldschmiedehaus Fischer befindet sich eine antike Brunnenuhr aus dem 19. Jahrhundert. Sie ist aus Messing und im Stil des Historismus gestaltet, eine Brunnenplastik mit Abdeckung, die von fünf Säulen getragen wird.

Das Dach wie auch der Brunnensockel sind reichlich mit Blumen und Rankenornamenten graviert. Sehr dekorativ machen sich dabei die vielen kleinen rot-weiß-grünen Transparentemails.

In einer unter dem Dach befestigten Fadenöse ist ein Pendel eingehängt, das wie ein Klöppel in einer Glocke gestaltet ist. Aus der Mitte der unteren Brunnenabdeckung kommt eine sich schnell drehende Welle, auf der ein großer Zeiger mit Haken befestigt ist. Der Zeiger schiebt den Klöppel an und die Zentrifugalkraft treibt den Klöppel in den Haken des Zeigers und somit in die Drehung. Am unteren Ende der Klöppelstange mit Gewinde befindet sich eine Kugel mit darüberliegender Doppelschraube. Sie dient als Gewicht und Regulierschraube. Dreht man die Schraube nach links, verlängert man das Pendel und die Uhr geht langsamer, dreht man sie nach rechts, verkürzt man das Pendel und die Uhr geht schneller. Die Gegenschraube dient zur Arretierung der unteren Schraube, damit sie sich durch die Zentrifugalkraft nicht verstellen kann.

Im Rund des Brunnensockels befindet sich eine mit Papier belegte Trommel. Der Papierstreifen ist mit den Stundenziffern von 1 - 12 bedruckt. Er dreht sich also einmal in 12 Stunden und die Zeit ist in einem Ausschnitt des Brunnensockels ablesbar. Der Eisenzeiger ist feststehend.

Diese Tischuhr, ca. 18 cm hoch, ist ein besonders wertvolles, technisch bedeutendes Museumsobjekt, weil mit ihr einer der ersten Vorläufer der uns heute bekannten sogenannten "Digitalen Zeitanzeige" konstruiert wurde.

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