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Torazeiger - Jad

Ein Bestandteil des Toraschmucks ist auch der Zeiger. Er hat die Form einer Hand mit ausgestrecktem Finger (daher auch "Händchen" genannt) und hängt an der bekleideten Tora.

Er dient dem Vorleser als Hilfe für die fließende Lesung und verwehrt den Kontakt der menschlichen Hand mit dem Pergament.

Die heiligen Texte der Torarolle dürfen nicht mit der Hand berührt werden.

Dieser Brauch hat auch einen praktischen Grund, da er den kostbaren, handgeschriebenen Text des Pergaments schützt, der jahrhundertelang unbeschädigt bleiben mußte.

Die ältesten noch vorhandenen Torazeiger stammen aus dem

16. Jahrhundert und haben meist die Form einer realistisch ausgeführten Hand und sind mit verschiedenartigen Ösen und Ketten versehen.

Verschiedene Zeiger enden aber auch mit einer Kugel oder Öse.

Der Tora-Zeiger wird auch mit einem Zepter, das den Krönungsinsignien zugeordnet wird, verglichen. Im Alten Testament wird das Zepter als Ausdruck des Herrschers, der Machtfülle erwähnt.

Im Diözesanmuseum zu Limburg befindet sich ein Zeigestab, genannt "Digitus" lat. Finger, aus dem 19 Jahrhundert. Bis zum 2. Vaticanum wurden dem Bischof von Limburg bei der Feier des Pontifikalamtes entspechende Textstellen im Missale durch einen Diakon mit dem Digitus angezeigt.

Ein weiterer Digitus aus dem 17. Jahrhundert befindet sich im Stiftsschatz der kath. Stiftskirche St. Peter und Alexander in Aschaffenburg.

Der Digitus gehörte zu den liturgischen Pontifikalien der Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe der kath. Kirche.

Nach dem 2. Vaticanum nimmt der Diakon seine rechte Hand mit der Handfläche nach oben und zeigt damit dem Bischof die entsprechenden Textstellen an.

 

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Torazeiger Silber ca. 65 g

Dem Goldschmiedemeister Werner Fischer gewidmet zum 80. Geburtstag am
13. Januar 2010 von Goldschmiedemeister Hans Ulrich Jagemann, Landes-innungsmeister der Juweliere, Gold- und Silberschmiede Brandenburg an der Havel

Löwe von Juda, plastische Ausführung darunter eine Kugel mit Kordelrand

Die obere Hälfte ist durchbrochen und zeigt vier Blüten zwischen zwei trennenden Bändern.

Darunter zwei runde ungleichgroße gedrückte hohle gedeckelte Schalen.

Dieser gesamte Aufbau wird von drei bärtigen Männer ohne Antlitz getragen.

Die Männer sind plastisch modelliert. Sie stehen auf einer weiteren hohlen gedrückten gedeckelten Schale, aus der ein konisches Rohr kommt.

Das Rohr hat vier Punzierungen. Eine Belötung: fünfblättrige Blüte mit zwei Blättern zieren das Rohr.

Das Rohrende nimmt eine Stulpe mit Manschette auf und schließt mit einer plastischen rechten Hand ab, auf deren gestrecktem Zeigefinger ein Ring mit rotem Stein getragen wird.

Der erste Eindruck: Ein Torazeiger, angefertigt in Rußland

Punzierungen: Im Rechteck BC 1870

Reiter auf Pferd

Zwei Buchstaben A ? ? und 84

Es gibt einen Teeglashalter, hergestellt in Russland aus der Zeit 1908-1917. Silberstempel der Stadt Moskau, 84 Zolotnik (entspricht dem 875 Feingehalt). Repunziert mit dem sowjetischen 875er Silberstempel.

Werkhersteller: Piskarev Alexander "A??"

Um Informationen von russischen Silberstempeln herauszufinden, benutzt das Museum im Goldschmiedehaus Ahlen, den russischen Silberstempel Katalog von  Postnikova-Loseva "Solotoje i serebrjanoe Delo XV-XX w.w." Ausgabe 1995, Moskau. Obwohl es ein sehr guter Katalog ist, können Fehler vorkommen, da viele Stempel identisch sind.

Als Stifter eintragen LIV d. Gold- u. Silberschmiede Brandenburg a. d. Havel, Hans Ulrich Jagemann

 
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Torazeiger, Jad, Yad, Silber mit angelöteter Öse

lt.Meisterpunzierung HL und 1862 = Krakau

Inventar-Nr. 300-31 oder 300-40 ? Tora- Zeiger, Yad

Computer, Texte, M Museum, M Museum Allgemein, FoZeig 33

Torazeiger - Jad mit angelöteter Öse

Material, Silber, 13 lötig. Gestempelt auf dem Mittelrohr HL in einem Oval und in einem Wappenschild oben eine 13 rechts und links 18 62, in der Mitte ein Oval und darin

befinden sich 3 Balken weiter oben ein halber Strich von rechts nach links gehend darunter ein und ein Kreis.

Gewicht ca. 76 g, Länge ca. 25 cm

Beschreibung Das erste Silberohr, Durchmesser ca. 20,9 mm, hat an beiden Seiten ein Körbchen, wie eine Halbkugel, die in filigraner Manier gestaltet ist. Davor ist ein

konisches Rohr gesetzt, das an beiden Seiten mit zwei Ringen mit floralen Motiven belötet ist. Dann folgt eine Kugel, Durchmesser ca. 15,8 mm, und wieder folgt ein konisches Rohr, welches teilweise mit einer Manschette belegt ist. Aus dieser umrandeten Manschette kommt eine in Silber gegossene vergoldete Hand mit Armkettchen und einem

ausgestreckten Zeigefinger.

Herkunft des Torazeigers Polen, Krakau

Zustand: Gebrauchsspuren

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Torazeiger, Silber mit eingehängter Öse, ca. 25 cm lang, 3 Kugeln

Eine große Aufhängeröse, punziert mit 84, entspricht 875/1000, ca. 20 mm Ø, wird durch eine Kugel, ca 10,5 mm Ø geführt und dient zur Aufhängung.

Diese kleine Kugel ist auf eine größere Kugel von ca. 27,8 mm Ø gelötet.

Aus dieser Kugel kommt ein konisches Rohr, das mit drei Stempeln punziert ist und in eine weitere Kugel von ca. 23 mm Ø mündet.
Die Kugel ist geschümckt mit einem Silberring mit floralen Motiven. (Derartige Kugeln mit aufgesteckten Ringen werden als Äquatorringe bezeichnet) Das weiterführende konische Silberrohr mündet dann wiederum in eine Kugel mit einem Durchmesser von ca, 16,7 mm.

Aus einem Silberkränzchen, Armbänchen, kommt eine Hand mit gestrecktem Zeigefinger

Zu den Silberpunzierungen: Beschaumarke Petersburg.

Auf einem eingeschlagenen Rechteck ist mittig ein runder Stempelabdruck mit dem russischen Doppeladler, darunter kyrillische Buchstaben, die noch der Übersetzung bedürfen. In einem weiteren Stepel in Rechteckform steht die Zahl 84. Was die Figur, die in einem weiteren achteckigen Stempel darstellt, muß noch erforscht werden.

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