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Etrogdose


Silber, punziert 835, 535 Gramm, 20. Jh., wohl Österreich
Maße: ca. 16 x 13 x 10,5 cm

Der Deckel der Dose ist mit einem Scharnier beweglich befestigt. Die Umschrift in hebräischen Lettern bedarf noch der Übersetzung. Der Korpus der Dose steht auf vier angelöteten Füßen, deren Motive man als Sukkot-sträuße deuten kann. An einer waagerecht umlaufenden Girlande, die sich vorne und hinten als eine Kartusche entwickelt, finden wir vier Blätter, vier Ranken und zwei Früchte. Alle Motive sind plastisch gestaltet. Der Boden ist mit 18 gestempelt. Deckel und Korpus sind innen vergoldet.
In der nachexilischen Zeit wurden für das Herbstfest neue Formen entwickelt, zumal der König keine Rolle mehr spielte. Jeder Teilnehmer trug einen Fest-strauß (Lulab/Lulav), bestehend aus einem Palmen-, Myrten- und Bachweidenzweig, ferner gehörte der Etrog (Paradiesapfel) zur Festausrüstung. In diesen Pflanzenarten kommt offenbar der Wunsch nach Wasser zum Ausdruck, woran der Talmud noch eine Erinnerung bewahrt: „Wie diese vier Pflanzen nicht ohne Wasser bestehen können, so (kann es auch nicht) die Welt.
Die Rabbinen leiteten das persische Wort Ehtrog (citrus medica cedra) von der aramäischen Wurzel „rgg“ ab und meinen, Etrog bedeutet Lust und sexuelles Verlangen, das den Fall des Menschen im Paradies verschuldet habe. (Etrog – Paradiesapfel) vgl. Gen. r. 15,7. Kultsymbolik im Alten Testament und im nachbiblischen Judentum, Ernst Ludwig Ehrlich, Seite 55
Etrog ist eine Zitrusfrucht, „die Frucht des göttlichen Baumes“ genannt.
Diese Frucht wird am Laubhüttenfest (Sukkot) gesegnet. Der Etrog wird in einer besonderen Dose aufbewahrt.

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