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Kreuz, Versehkreuz mit Chrisamgefäß (Provisur-Pyxis), deutsch, Raum Ibbenbüren 1786,

2013-04-18 08.51.47

Bronzelegierung, gedrückt, gegossen, gesägt, graviert, Maße: Höhe 192 mm, Durchmesser des Fußes 63 mm, Durchmesser des Kreuzes

96/99 mm, Durchmesser der Hostiendose 39 mm, Durchmesser des Chrisamgefäßes 25 mm, Marken: Jahreszahl 1786 gepunzt, "BR 45" graviert.

Versehkreuz mit Chrisambehälter auf kleinem, rundem Fuß.

Die glatte Fußoberfläche wölbt sich über einem überkragenden Rand zum runden Schaft, der das Chrisamgefäß in der Form eines einfachen Zylinders trägt. Der Schaft ist in der Mitte stark profiliert. Der Deckel des Gefäßes ist mit einem Scharniergelenk zu öffnen. Auf ihm steht mit einem kleinen, gekehlten Schaft das Kreuz mit der Hostiendose in der Mitte.

Die flachen Kreuzenden des griechischen Kreuzes sind geschweift. Strahlenbündel, die in die Zwischenräume gesetzt sind, betonen das Zentrum mit der runden, flachen Hostiendose. Während die Rückseite leicht nach innen gewölbt ist, weist der Deckel eine Wölbung nach außen auf. Die Schauseite zeigt die gravierte Darstellung des Gekreuzigten in volkstümlicher Wiedergabe. Umrahmt wird das Bildmotiv von ringförmigen Profilierungen, die den Rand des Deckels gestalten. Der äußere Rand ist gekordelt. Die Hostiendose ist mit einem Klemmverschluß und einem Scharniergelenk zu öffnen.

Eine lange Kette (Erbskette - nicht ursprünglich), die durch zwei Ösen an dem Chrisamgefäß und durch zwei Ösen an den Enden der Kreuzbalken geführt wird, ermöglicht das Tragen des Versehkreuzes mit dem Chrisamgefäß auf der Brust des Geistlichen während des Versehganges.

Das Gefäß ist handwerklich gut ausgeführt. Angesichts der vernieteten Löcher kann man davon ausgehen, dass die Kreuzbalken mit dekorativen Elementen (religiösen Symbolen?) versehen waren.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 88

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