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2013-04-17 14.38.02     

Monstranz, Reliquiar, Kupfer, Silber, vergoldet, gegossen, getrieben

Maße: Höhe 700 mm, Fuß 194 x 153 mm

Reich verzierter Reliquienbehälter in Form einer Turm-Monstranz.

Der querovale, passförmige Fuß ist in den Zwickel spitz ausgezogen. Über eine doppelte Zarge, die mit maßwerkähnlichen Ornamenten gefüllt ist, hebt sich der Fuß gestuft zum vielseitigen Fußhals an. Der Schaft selbst ist zu einem kleinen architektonischen Turmmodell ausgstaltet

Der Turm ruht auf einem breiten, gekappten Sims, an dem ein langer, gekrabbter Blattfries frei herunterhängt. Zwischen den über Eck gestellten und weit ausladenden Strebepfeilern und kleinen Fialen zieren große gotische Spitzbogenfenster mit Maßwerk in Durchbrucharbeit die Seitenflächen des Turmes.

Oberhalb und unterhalb wird der Schaft/Nodus von einer kräftig hervorspringenden, vierseitigen, gekappten Platte begrenzt. Zum Schaugefäß erweitert sich der Schaft zu einem vierseitigen Trichter. Das Schaugefäß, in Form eines Turmes, ist auf der Vorder- und Rückseite verglast.

Der Turmaufsatz baut sich über einem gekehlten, mit gekapppter, viereckiger Platte unterteilten Schaft zu einem kleinen, eigenständigen Turmgebilde auf. Die Spitze ist mit einer Kreuzblume bekrönt. Rechteckige (!) Fenster mit Maßwerkdurchbrüchen unterstreichen den Architekturcharakter.

Ob es sich bei diesem Schaubehälter um ein Reliquiar oder um eine Monstranz handelt, läßt sich nicht eindeutig festlegen. Ein Stift in der Mitte des Schaubehälters kann sowohl der Befestigung einer Lunula als auch einer Reliquie gedient haben.

Die Monstranz oder das Reliquiar wurde repariert und restauriert. Es wurden Teile ersetzt, von denen man annehmen kann, daß sie in jüngerer Zeiten neu erstellt wurden, um den sakralen Gegenstand seiner eigentlichen Bestimmung wieder zuzuführen.

Marken oder Meisterzeichen wurden nicht gefunden.

Literatur Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 96

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