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Monstranz, Frankreich/Paris, um 1820-30, Silber, teilweise vergoldet, gegossen, getrieben, ziseliert, punziert.

2013-04-24 12.14.25

Maße: Höhe 590 mm, Fuß 153 x 109 mm, Marken: Garantiestempel Paris 1819-1832 (=Rosenberg Band 3, 6592, Rosenberg Band 3, 6594), Feingehaltsstempel (=Rosenberg Band 3, 6578), Meistermarke "JBSL" (Lefranc, Jean-Baptiste-Simon), (Lunula: Garantiestempel Departement Lyon, seit 1838 (= Rosenberg Band 3, 5880), Meistermarke "LG")

Strahlenmonstranz (Soleil d'or) im Stil des französischen Klassizismus (Empire).

Der massiv wirkende Schaft und der rechteckige Fuß der Monstranz ruhen auf vier großen Tatzenfüßen. Glatt abgesetzte Kanten und Zargen betonen einen streng gegliederten Aufbau, der durch die Verzierung mit flachen Blattfriesen noch unterstützt wird.

Zum Kranzgesims des postamentähnlichen Fußaufbaues hin verjüngt sich der Sockel stark. In die konkav gewölbten Seiten sind rechts und links Getreidegehänge, Weintrauben und -blätter ziseliert. Die große Vorderseite des Sockels ziert der Name Gottes (Tetragramm) im göttlichen Symbol des Dreiecks vor einer Wolke. Auf die Rückseite ist das Lamm Gottes, auf einem Kreuz und dem Buch mit den sieben Siegeln liegend, aufgeschraubt. Den Untergrund bilden Wolken und auf das Lamm Gottes herunterfallende Strahlen.

Das Kranzgesims des Postamentes ist nochmals als kleine Sockelwölbung ausgearbeitet. Palmetten und Muschelornamente zieren jeweils die Seiten.

Über dem eckigen Aufbau des Fußes ist der runde Nodus angebracht, der als Balustervase geformt mit antikisierenden Ornamenten verziert ist.

Oberhalb der Vase bildet sich der Schaft zum kannelierten Säulenschaft aus. Zwei Schaftringe, als Ornamentenfries und Lorbeerkranz gestaltet, trennen die Säule in zwei Teile, deren oberes Ende sich zum Getreidebündel wandelt und sich bis zum Schaugefäß ausweitet. Dieses ist mit Glas verschlossen und von einem schmalen Rahmen mit einem Blattfries eingefaßt. Um diese kreisrunde Öffnung legt sich ein Kranz aus Wolkenballen, aus denen Engelsköpfe herausziseliert sind. Ein Strahlenkranz umfängt das Zentrum des Schaugefäßes mit der Hostie, die in eine aufklappbare Glasdose mit facettiertem Glas eingelegt ist.

Als Bekrönung dient ein lateinisches Kreuz mit einer ausgesägten Dornenkrone.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 58

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