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Monstranz in Pyxidenform im charakteristischen Stil der italienischen Renaissance,

2013-04-18 08.50.36

Nichtedelmetall, versilbert, vergoldet, gegossen, getrieben, ziseliert, punziert, Maße: Höhe 370 mm, Durchmesser des Fußes 136 mm, Durchmesser des Glaszylinders 70 mm, Marken: keine.

Über einem runden Fuß erhebt sich über Schaft und Nodus das Schaugefäß der Monstranz. Den gewölbten Rand des Fußes ziert ein Fries aus lanzettförmigen Blättern, der sich am Balusterschaft der Monstranz wiederholt. Die trichterförmige Erweiterung des Schaftes zur Basis des Schaugefäßes ist mit aufgesetzten Weintrauben und Ährenreliefs verziert.

Drei gotische Strebepfeiler mit Fialen verbinden den Bodenfries mit dem Dachfries des Schaugefäßes und umschließen auf diese Weise im Inneren einen runden, nach oben geschlossenen Glaszylinder. Von Pfeiler zu Pfeiler spannen sich Strebebögen. Die Monstranz ist durch einen haubenartigen, gewölbten und gekehlten Deckel von oben zu verschließen. Er ist im Gegensatz zu den übrigen Teilen reich mit ziselierten Ornamenten verziert. Auf der Spitze erhebt sich als Bekrönung die Statuette des Auferstandenen (?), der auf einer Kugel im Kontrapost steht.

Die ursprüngliche Funktion des Gerätes ist nicht genau zu bestimmen. Siegellack auf dem Glaszylinder und Lochungen im oberen Dachfries lassen eine ursprüngliche Versiegelung des Gefäßes als Reliquiar vermuten; eine eingelegte vergoldete Messingscheibe mit einer einfachen Falz, in die eine Lunula eingeschoben werden kann, steht jedoch der Funktion und Verwendung des Gerätes als Reliquiar entgegen.

Die auffallende Uneinheitlichkeit in der Stilistik (plastizistischer Fuß und Schaft) legt die Vermutung nahe, dass es sich bei dem erhaltenen Typus der italienischen Monstranz um eine Goldschmiedearbeit handelt, die nicht in allen Teilen original erscheint.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 52

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