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Kreuz, kleines Stehkreuz, Oradea/Großwardein (Rumänien, bis 1919 ungarisch)

2013-04-18 08.49.04

um 1800 (Holzkreuz: Berg Athos?) Holz, geschnitzt, Silber, getrieben, gegossen, ziseliert, punziert, geschrotet. Maße: Gesamthöhe 175 mm, Durchmesser des Fußes 62 mm, Höhe des Kreuzes 80 mm, Breite 46 mm, Marken: Beschauzeichen Oradea/Großwardein (Divis Nr. 942)., Meistermarke Johannes Mézáros nobilis (1767-1851)

Holzkreuz mit feiner Schnitzarbeit und Durchbruchtechnik, eingefaßt von einem Silberrahmen mit Schaft und Fuß.

Der kleine, runde Fuß wölbt sich über eine Hohlkehle. Um den Wölbungsrand legt sich ein ziselierter Blattfries. Acht geschrotete Linien steigen zum Sockel des runden Schaftes auf, an dem ein kleiner Blattfries hängt.

An drei Enden der Kreuzbalken befinden sich Hohlkugeln, die von Schrauben gehalten werden.

Das innere Holzkreuz wird mit einem Rahmen in der Art eines Blattfrieses zusätzlich gehalten.

Das Holzkreuz mit gestutzten Querarmen zeigt auf den Schauseiten, in fünf Felder unterteilt, biblische Szenen aus der Heilsgeschichte in feiner Schnitzarbeit.

Auf einer Seite beherrscht eine Kreuzigungsdarstellung das Bildprogramm. Das Kreuz vor einer Mauerwand steht auf einem angedeuteten Hügel. Links und rechts wenden sich zwei männliche Personen mit Bart und Strahlennymbus zur Mitte. Oberhalb und unterhalb wiederholt sich die Darstellung einer im Buch lesenden männlichen Gestalt.

Auf der anderen Seite ist in das Zentrum des Bildprogrammes die Darstellung der Taufe Jesu im Jordan gestellt. Jesus steht, mit einem Lendenschurz bekleidet, vor einem Hintergrund aus angedeutetem Wasser. Zu seiner Linken assistiert ihm ein Engel mit einem Tuch, weiter rechts von ihm steht Johannes der Täufer, der mit weit ausgestrecktem rechtem Arm seine Hand über das Haupt Jesu hält. Ein senkrecht sich nach unten zuspitzender Strahl fällt auf das Haupt Jesu herab.

Links und rechts der Taufszene wenden sich Engel der Mitte zu.

Bildkomposition und Typik der dargestellten Figuren weisen die Schnitzarbeit deutlich als ein Werk aus dem Raum der orthodoxen Christenheit aus.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 130

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