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2013-04-24 11.52.19

Ziborium aus dem Museum im Goldschmiedehaus Ahlen

Münster, um 1800, Höhe ca. 49 cm; Gewicht ca. 1550 Gramm

Das Ciborium wird das erste Mal außerhalb Ahlens in einem Museum präsentiert.

Material: Silber, getrieben, vergoldet.

Runder abgestufter Fuß, dekoriert mit Perlband und Weinlaub, der Schaft mit Blattrosetten und Perlband, das Zwischenglied mit Girlanden.

Die Cuppa ist dekoriert mit Weinlaub, der Lippenrand leicht ausgestellt mit Perlfries.

Gewölbter Deckel mit herunterhängendem Weinlaub, Perlrand und Blattrosette.

Ein Kreuz als Knauf.

Marken: Münsteraner Beschau (Scheffler, Rheinland Westfalen, Nr. 908)

Meistermarke: Franz Theodor Baltzer (Meister 1786-1834) (Scheffler,

Rheinland-Westfalen) Nr. 106

Ciborien-Kelch, etwa um 1800 angefertigt von Goldschmiedemeister Franz Theodor Baltzer (1786 - 1834) in Münster.

Aus Schmalenberg im Cölnischen gebürtig, trat er am 19. Dezember 1773 bei Hermann Henrich Osthues in die Lehre und wurde am

19. Dezember 1779 durch die Witwe seines Meisters ausgeschrieben.

Am 9. April 1786 wurde er Meister, 1810 wird er als vormaliger Gildemeister erwähnt, eine Würde, die er vermutlich seit 1805, seit dem Tode Jodoc(us) Henrich Heitgres bekleidet hat.

Lehrjunge war Baltzer 1773, Gesell 1779, Meister 1786.

Er ist nach der Abschaffung der Gilden gestorben.

Lehrjungen bei Balzer:

18. April 1786 Jacob Wienold Osthues, der am 18. April 1792 auslernte.

19. April 1789 Johann Bernhard Voerman aus Münster, der am 19. April 1795 auslernte.

20. April 1792 Clemens Middendorff, der am 20. April 1798 auslernte.

13. Dezember 1795 Carl Ludwig Nachtigall, der 11. August 1800 aus der Lehr gegangen.

6. Mai 1798 Franz Anton Erzenbach aus Münster, der am 6. Mai 1804 ausgelernt.

31. August 1800 Johann Creß von S. Mauritz, der am 31. August 1806 auslernt.

20. September 1801 sein Sohn Ludwig Anton Baltzer, der am 20. September 1807 auslernt

25. September 1803 sein Sohn Franz Anton Baltzer, der in der Lehr stirbt.

6. Oktober 1805, Joseph Lebhard aus Münster, der am 19. September 1809 entlaufen ist.

Erhaltene Arbeiten:

Löffel: Graf Droste Vischering, Erbdroste auf Darfeld

 

Text aus dem Buch "Die Goldschmiede-Gilde in Münster" von Prof. Dr. Max Geisberg, Direktor des Landesmuseums der Provinz Westfalen, Münster 1914.

Balzer, Franz Theodor, geb. April 1758 in Schmalenberg, gestorben am 25. Dezember 1835.

Erhaltene Arbeiten: Kaffeekanne, Silber, Kunstgewerbesammlung der Stadt Bielefeld

Suppenterrine mit Untersatz, Stadtmuseum Münster, erworben mit einem Zuschuß des Landes Nordrhein Westfalen

Seite 208, Nr. 107

Sonnenmonstranz, Franz Theodor Baltzer? Kath. Kirchengemeinde St. Jakobi, Coesfeld (noch nicht gesichert) gesichert am 17. November 1997 in Coesfeld mit Pfarrer Dieter Frintrop. Die Coesfelder Monstranz und dieses Ciborium weisen u.a. gleiche Galerien auf.

Seite 210, Nr. 108

Texte: "Gold und Silber aus Münster"

Meisterwerke Münsterischer Goldschmiedekunst vom 14. bis zum

20. Jahrhundert, Stadtmuseum Münster, 9. Februar bis 6. Juni 1993

Seite 208, Nr. 107

Es ist schon ein besonderes Ereignis, ein Ziborium für das Ahlener Museum im Goldschmiedehaus Fischer erwerben zu können, das nachweislich in Münster geschaffen wurde.

Das Museum im Ahlener Goldschmiedehaus dient auch den Seminarteilnehmern des Fortbildungszentrums der deutschen Juweliere, Gold- und Silberschmiede. Hier in Ahlen werden im Rahmen ihrer beruflichen Bildung junge Goldschmiede und Goldschmiedinnen auch an diesem meisterlichen Objekt Erfahrungen sammeln, um die beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten der alten Meister studieren zu können.

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