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Begrüssung durch den Leiter des Interreligiösen Museums im Goldschmiedehaus Ahlen, Werner Fischer:

Sehr verehrte Damen,
sehr geehrte Herren!

KONZERT UND KATASTROPHE

Zu Beginn dieses Konzertes möchte ich Sie freundlich bitten, sich von den Plätzen zu erheben zu einer Schweigezeit für unsere Mitmenschen in Japan, die den Naturkatastrophen mit ihren Weiterungen hoffnungslos ausgeliefert sind. Gott sei mit ihnen.

Seien Sie gegrüßt, seien Sie willkommen im Museum im Goldschmiedehaus Ahlen, eines der wenigen interreligiösen Museen in Europa, wenn man dem Internet Glauben schenken kann.
Inmitten von Spuren, Elemente religiöser Kulturen, die sich hier im Licht der Vitrinen darstellen, erhalten durch das gesprochene Wort Funktion und Wert in der Welt des Glaubens.
Das gesprochene Wort wird archiviert, wenn das Gesagte wichtig ist. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: “Mit jedem Tod eines alten erfahrenen Menschen geht eine ganze Bibliothek unwiederbringlich verloren“.

Oder auch nicht, nämlich dann nicht, wenn es wieder er-lesen und verkündet wird. Die Verkündigung geschieht mündlich, artikuliert durch die Sprache, vielleicht auch unterstützt durch die Modulation des Tons, die Höhe und Tiefe des Tonfalls, und durch Rhythmen. Sprache wird zum Klang.

So auch beim Psalter der Juden, der in die Gesang- und Gebetbücher der christlichen Kirchen aufgenommen wurde und sich von der Struktur an den Gottesdienst der Synagoge anlehnt. Viele Gregorianische Gesänge sind vertonte Psalmtexte.

Eine bedeutende spanische senora, die heute unter uns weilt, vertonte 1984 fünf Texte katalanischer Juden mit alten sephardischen Melodien dieser Zeit, Hochzeitsgesänge aus dem 14./15. Jahrhundert. Es ist die Musik der sephardischen Juden.

Welch ein Glück, dass es mir zugefallen ist, diese anerkannte Künstlerin, Frau Rosa Zaragosa, mit ihrer Begleiterin der Gittaristin Roso Salá ganz herzlich zu begrüßen bei Ihrer Premiere der NWR-Tournee, die hier und heute in Ahlen beginnt.

Zum Schluß möchte ich Ihnen noch sagen, und das wird Sie beide besonders erfreuen, dass sich hinter Ihnen hier im Museum ein sephardischer Toraschrein von 1675 befindet.

Ihnen, verehrte Zuhörer, danke ich, dass Sie durch Ihr Kommen die Arbeit des Forums Brüderlichkeit anerkennen und als erlesenes Publikum dem Konzert einen exquisiten Rahmen verleihen und somit den Atem der Kultur spüren.

Frau Senftleben berichtet in der Glocke vom 22.03.2011:

Reinhard Baldauf berichtet in der Ahlener Zeitung vom 22. 03.2011:

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