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Zeitungsbericht 1 Jaehriges Bestehen des Museums 11.11.1985

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Bild 1 Jaehriges Bestehen 1

V.l.n.r. Günter Seidel, Karin Obring, Fritz Obring, Anton Neuhaus, Herr Kemper, Martina Fischer, Raphael Fischer, Maurus Fischer, Fräulein Großhaus

Bild 1 Jaehriges Bestehen 2

Ansprache von Werner Fischer am 08.11.1985:

Meine sehr verehrten Damen, sehr qeehrte Herren, liebe Freunde,
mit Freude registriert die Gold-Fischerfamilie, dass Sie unsere Einladung zum "ersten Geburtstaq" des Museums im Goldschmiedehaus angenommen haben.
Es ist sicher nicht einfach, den vielen Terminverpflichtungen an einem Freitag nachzuqehen.
Deshalb mein besonderer Dank verbunden in der Hoffnung, dass sich Ihre Erwartungen erfüllen. Dazu wird sicherlich der Festredner des heutigen Abends unser neuer Stadtdirektor
Herr Dr. Willamowski, den ich hiermit besonders begrüsse, beitragen.
Ein Jahr - präzise 365 Tage - liegen hinter uns, seitdem wir das Museum im Goldschmiedehaus in Ahlen eröffnet haben.
Museen etablieren sich aus vielerlei Gründen, in der Regel sind sie in staatlichem, kirchlichem oder privatem Besitz.
Eines jedoch haben sie alle gemeinsam, dass sich irgendjemand zu irgendeiner Zeit besonderer Dinge erfreut und eventuell von der Sammler-leidenschaft gepackt wird.
Und diese Sammlerleidenschaft, einmal davon gepackt, wohnt in uns in dieser Gold-Fischer- Familie.
Viele Mitbürger, darunter auch Ahlener helfen uns direkt oder indirekt, dem Museum weitere museale Dinge zuzuführen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei all denen beute recht, recht herzlich bedanken.
Auch gute Freunde aus dem In- und Ausland waren uns bei der Suche nach geeigneten Gegenständen behilflich.
Natürlich bleiben immer Wünsche offen, denn auch unser Etat ist leider begrenzt.
Sind es doch in erster Linie Privatausgaben die uns auf der einen oder anderen
Seite mancherlei Verzicht bedeuten.
Doch die Freude über ein erworbenes, museales Teil wiegt alles wieder auf.
Und diese Freude spüren wir auch bei den Besuchers unseres Museums.
Der Museumsbesucher wiederum teilt seine Freude seinen Freunden und Bekannten mit und somit konnten wir in einen Jahr viele neue Museumsbesucher begrüssen.
So liegen uns schon jetzt bis April 1986 terminierte Anmeldungen aus Ahlen, der näheren und weiteren Umgebung vor.
Eine sehr interessierte Gruppe aus Hamm von ca. 30 Personen war schon zum zweiten Male hier und hat schon jetzt eine erneute Anmeldung für Oktober 1986 abgegeben.
Auch Familien mit ihrem privaten Besuch kommen gern zu einer Mußestunde ins Goldschmiedehaus. Sie alle sind uns herzlich willkommen.
Besonders willkommen ist uns der Personenkreis der sich ehrenamtlich oder hauptamtlich für das Kulturleben dieser Stadt verantwortlich fühlt.
Ohne dem Wort Kultur eine weitere Betrachtung zu widmen, sind wir uns sicher einig dass alle Bereiche unseres Lebens und Wirkens in den Bereich der Kultur gehören.
So auch die Wirtschaftsförderung, die nur dann erfolgreich sein wird, wenn sie von kulturellem Geist getragen wird.
Insofern dient auch dieses Museum u.a. der Wirtschaftsförderung dieser Stadt.
Leider ist in den letzten Jahren in Ahlen vieles versäumt worden, da man bis zum heutigen Tage kein einheitliches Grundkonzept erarbeitet hat, von Teilbereichen abgesehen. Ein Beispiel sei mir gestattet, am heutigen Abend orzutragen: "Die Neugestaltung der Oststrasse".
Zunächst sei festzustellen, dass die Anwohner dieser Strasse, ob Eigentümer oder Mieter, alles tun, unsere Unternehmen für unsere Kunden besucherfreundlich zu gestalten.
Durch die Konzeptionslosigkeit sind wir nicht in der Lage, Fassadenänderungen vorzunehmen.
Wir wundern uns darüber, durch die Presse erfahren zu müssen, dass es z.B. einen Plan ’'Marienplatz" gibt.
Ware es nicht sinnvoller, vorab die Anrainer zu befragen, wie aus ihrer Sicht die Neugestaltung der Oststrasse vorzunehmen sei ?
Schulmeisterei ist bei Unternehmern nicht angebracht.
Gern reichen wir Ihnen, dem Rat wie der Verwaltung die Hand zur Mitarbeit.
Wir sind für jede positiv aufbauende Kritik dankbar aber wir bitten die Verantwortlichen der Parteien höflichst, sich von den eigenen Ideenzertretern zu lösen und Vertrauen zu kreativen, betriebswirtschaftlich geschulten ersonen zu haben.
Es ist 5 vor 12 in dieser Stadt.
Viele Einzelhändler der Oststrasse haben bereits das Handtuch geworfen.
Darum hat jeder von uns die Pflicht, die Presse eingeschlossen, mitzuhelfen, dass die Wende schnellstens vollzogen wird unter der Prämisse, dass Ahlen in jeder Hinsicht einen hervorragenden Eindruck auf seine Besucher acht.
Wenn jeder von uns nach seinen Möglichkeiten mithilft, wird unser gemeinsames Ziel bald erreicht sein.
Es darf nichts ausser Acht gelassen werden, das Selbstbewusstsein der Bürger dieser Stadt zu stärken.
Unterstützen wir diejenigen, die in dieser Hinsicht etwas positiv bewegen.
Dann gehen wir "goldenen Zeiten" entgegen.
Ich danke Ihnen, mir zugehört zu haben.